144 – Eine Frage der Ehre: In Bad Griesbach wird für die Golfjugend gespielt
Bei Europas größtem Amateur Matchplay Turnier spielen Golfer in erster Linie nicht um Geld oder Trophäen, sondern um ein Trainingslager für die Jugendmannschaft, die sie vertreten. „144 – Eine Frage der Ehre“ lautet so auch der Name des Events. Unser Autor Jens Albrecht hat in der vergangenen Woche in Bad Griesbach teilgenommen.
Die Veranstalter können nun bereits auf einige Jahre Erfahrung mit diesem Event zurückblicken. Verschiedene Unterkünfte diverser Kategorien, sehr gute Flug- und PKW-Anreisemöglichkeiten und eine hohe Dichte und Qualität der Golfplätze machen Bad Griesbach zum geeigneten Anlaufpunkt.
Zugehörige Übernachtungen konnte man in einem der vom Veranstalter angebotenen Partner-Hotels buchen oder auch privat selbst für eine Unterkunft sorgen. Bei Buchung eines der Partner-Hotels konnte man am Tag vor dem eigentlichen Turnierbeginn noch eine kostenlose Einspielrunde auf einer der Turnieranlagen oder dem neben dem berühmten Beckenbauer Kurs gelegenen Porsche Kurs in Anspruch nehmen.
Nicht das Nachjagen nach dem eigenen Handicap steht im Vordergrund
Darüber hinaus waren die Trainingsmöglichkeiten im Bad Griesbacher Golfodrom und den dazugehörigen 9-Loch-Anlagen inbegriffen. Organisatorisch war also alles für eine perfekte Urlaubs- und Turnierwoche vorbereitet. Gegen eine Startgebühr von – was sonst – 144,00 EUR trafen sich 84 Teams aus jeweils 8 Personen, um an drei Spieltagen in Morning- beziehungsweise Afternoon-Sessions jeweils eine Matchplay-Runde im Einzel- oder Bestball-Modus auszuspielen.
Acht Spieler gehen als Team an den Start, wobei vier Teilnehmer jeweils ein Einzel-Matchplay austragen und die anderen vier jeweils als Zweier-Team ein Bestball-Matchplay. Gekämpft wird gemeinsam um Preise, die die Förderung einer von ihnen benannten beziehungsweise eigenen Schüler- und Jugendmannschaften in den Vordergrund stellen. Es geht also nicht um das Nachjagen nach seinem Handicap, sondern um gewonnene Matches. Die besten sechs Teams konnten dann „ihrer Jugendmannschaft“ ein fünftägiges Trainingslager in einer Golfdestination in Portugal, Italien oder Bad Griesbach erkämpfen.
Gespielt wird also in erster Linie zum eigenen Spaß und zugunsten der Jugendförderung im Golfsport. Darüber hinaus gab es noch Sachpreise des Herstellers Wilson, der als Sponsor der Veranstaltung ebenfalls am Start war.
Teamspirit wird großgeschrieben
Als Mitglied des Teams GolfMonkeyz habe ich teilnehmen können und muss sagen: Es hat wirklich Spaß gemacht. Der Teamspirit kommt bei so einem Turnier besonders auf und jeder freut sich über einen für das Team erspielten Punkt oder ein geteiltes Match.
Gespielt wurde auf drei auserwählten Golfanlagen in Bad Griesbach, nämlich dem Beckenbauer Kurs in Penning, auf welchem bereits 2015 und 2106 die Porsche European Open stattgefunden haben, sowie auf den Golfanlagen in Brunnwies und Uttlau.
Während der Beckenbauer Kurs als flacher, Parkland ähnlicher Kurs durch seine Länge und so einige Wasserhindernisse besticht, fordern einem Brunnwies und Uttlau schon einiges an Kondition ab, da beide Plätze deutlich rauf und runter gehen und man so einige Höhenmeter zu überwinden hat.
Die Temperaturen von durchweg über 30 Grad taten ihr übriges. Dennoch präsentierten sich alle Anlagen in einem wirklich guten Zustand. Insbesondere Brunnwies und Uttlau bestachen nach dem Turnier sowohl durch eine urige und typisch bayerische Gastronomie als auch einen überaus freundlichen Service.
An ausgewählten Par 3 Bahnen wurden darüber hinaus diverse Challenges ausgespielt und man konnte Wilson-Bälle oder eine Mitgliedschaft im HOI Club (Hole in One Club) erspielen. Der moderate Einsatz in Höhe von 10 Euro ging wiederum in die Jugendförderung.
An den Abenden nach einer Turnierrunde traf man sich gesellig in der Turniergastronomie oder wechselte zum zentralen Standort von 144 nach Penning, wo die Nacht bei Musik mit DJ ausklang. Wenn man drei Turniertage hinter sich hat, kann man auch ganz gut nachvollziehen, dass es auch bei den Profis nicht immer vier gleichstarke Turniertage gibt und Leistungsschwankungen auftreten.
Fazit ist, dass wir bestimmt noch mal teilnehmen werden. Für jeden, der nicht unbedingt seinem Handicap hinterher jagt, ist das eine Woche voller Spaß und auch diejenigen mit höheren Handicaps haben eine Chance, gegen deutlich bessere Teilnehmer mal ein Match zu gewinnen, weil immer Loch um Loch gespielt wird.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und dieses Jahr noch teilnehmen möchte, kann es mit einer Anmeldung für die Veranstaltung in Kärnten vom 12.-16.09.2022 versuchen. Bedingt durch manch kurzfristige Absagen könnte noch ein Platz frei werden. 2023 soll eine weitere 144er Turnierserie in Malmö (Schweden) stattfinden, deren Termin bis dato jedoch noch nicht feststeht.
Fotos: Jens Albrecht