Straighter Putter – ein absolutes Schwergewicht auf dem Puttermarkt
Die Kunst beim Putten besteht darin, einen möglichst gleichmäßigen Treffmoment zu haben. Trifft man den Ball immer im optimalen Bereich, so gewinnt man Längenkontrolle und Stabilität. Fehlerverzeihend wird ein Putter immer dann, wenn der Bereich des guten Treffers, also der sogenannte „Sweet Spot”, möglichst groß ist. Um einen Putter mit einem außergewöhnlich großen Sweet Spot geht es im vierten Teil unserer Serie „Besondere Putter”. Heidegolfer Olaf berichtet über den Straighter Putter.
Puttererfinder Marcus Schraufstetter kommt eigentlich aus dem Baseball, wo er es bis in die deutsche Nationalmannschaft geschafft hat. Nachdem er mit Golf angefangen hatte, kam er irgendwann auf den Gedanken, selbst einen möglichst fehlerverzeihenden Putter zu entwickeln und auf dem Puttermarkt mitzumischen.
Nach Wälzen der Regularien und vielen klärenden Austauschrunden mit den Regelhütern der R&A, die auch die Vorgaben für den Schlägerbau verantworten, war es 2015 soweit: Das erste Modell des Straighter Putter CW-14 kam als Blade Modell auf den Markt. Kurz danach folgte die Malletvariante ST-16, um die es heute geht.
Ein fast ein Kilogramm schweres Pendel
Der Straighter Putter unterscheidet sich vor allem durch zwei hervorstechende Merkmale von den meisten anderen Puttern: Er ist wesentlich größer und schwerer als der Durchschnitt, den man auf den Golfplätzen findet. Inklusive Schaft wiegt der Straighter Putter ST-16 deutlich über 850 Gramm.
Natürlich ist das Gewicht nicht als reiner Verkaufsgag gedacht, sondern verfolgt einen tieferen Sinn. Der Putterkopf wirkt mit seinem hohen Gewicht wie ein Senkblei und pendelt beim Putt ruhig und stabil hin und her. Die Gefahr, die Pendellinie durch eine bewusste oder unbewusste seitliche Bewegung der Hand zu verlassen, geht dadurch praktisch gegen Null.
Zusätzlich sorgt das hohe Gewicht dafür, dass sich der Sweet Spot, also die optimale Trefffläche für den Ball, gegenüber einem Standardputter deutlich vergrößert. Der Straighter Putter hat eine etwa doppelt so große Kopfmasse, die auch Treffern außerhalb der Mitte des Schlägerblattes viel Schwung und Stabilität verleiht.
Das Kopfgewicht ist so hoch, dass der Putter zumindest auf ebenen Grünflächen sogar selbst stehenbleibt. Das ist zwar nicht die Intention hinter der Idee, aber sicherlich für den einen oder anderen Spieler auch hilfreich, um die Ausrichtung des Putters noch einmal von außen kontrollieren zu können.
Alles ein bisschen größer als normal
Auch in Sachen Größe sticht der Straighter Putter aus der Masse heraus. Der Schlägerkopf ist um rund 50 Prozent breiter als bei den üblichen Putter Modellen. Die Schlagfläche ist aus Edelstahl und mit einer feinen Rillenstruktur versehen. Diese Rillen sorgen für mehr Grip und sollen den Roll des Balls verbessern.
Durch den breiten Kopf und die mittig nach hinten gezogene Malletform bietet der Straighter Putter aber auch ausreichend Platz, um insgesamt drei Ziellinien als Hilfe darzustellen. Die Ausrichtung des Balles anhand der aufgebrachten Linien fällt leichter und hilft Spielern, den Ball in die korrekte Richtung starten zu lassen.
Passend zum Grundprinzip „groß und breit” wird der Straighter Putter standardmäßig mit einem Jumbo-Griff versehen. Es gibt auch alternative schmalere Griffe, die aber ausgesprochen selten genutzt wurden.
Bei Liebhabern und Fans auch nach Produktionsstop beliebt
Natürlich wird man als Besitzer eines solchen außergewöhnlichen Putters auf den Schläger angesprochen. Man muss sich aber auch auf den einen oder anderen Spruch einstellen – von „Bratpfanne” bis „Schaufel” gibt es einige Spitznamen, die der Straighter Putter bereits erhalten hat. Hat man sich aber erst einmal an das höhere Gewicht gewöhnt, dann leistet er treue Dienste auf den Grüns der Welt.
Erfinder Marcus Schraufstetter hat die Produktion leider aus persönlichen Gründen nach etwa fünf Jahren wieder eingestellt. Einige restliche Modelle sind trotzdem immer noch über verschiedene Portale oder Tauschbörsen erhältlich. Vor allem aber gibt es viele treue Fans des massigen Schlägers, die ihren Straighter Putter nach wie vor begeistert spielen.
Fotos: Olaf Genth
Noch mehr Golfplätze und weiteren Golf-Content von und mit Olaf findet ihr auf seinem Blog heidegolfer.de.