Überraschende Aufstellung auf beiden Seiten: Presidents Cup in Quail Hollow steht vor der Tür
Die Saison der PGA Tour ist gerade erst vorbei und schon haben Golf-Fans weltweit bereits ihre Augen auf den Presidents Cup 2022 am kommenden Wochenende gerichtet, wo ein amerikanisches Team gegen ein Team der besten Spieler der Welt (außer Europa) antritt.
Der Presidents Cup ist ein alle zwei Jahre stattfindender globaler Mannschaftswettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und einem internationalen Team, das den Rest der Welt außer Europa repräsentiert. Der Wettbewerb wechselt zwischen Austragungsorten in den USA und Übersee.
Anzumerken ist, dass es keine Preisgelder gibt. Die Spieler werden für ihre Teilnahme nicht bezahlt, aber jeder Teilnehmer spendet einen gleichen Teil der generierten Gelder an Wohltätigkeitsorganisationen seiner Wahl. Seit Beginn der Veranstaltung wurden mehr als 54,4 Millionen US-Dollar aus Veranstaltungserlösen sowie Spenden für den Presidents Cup gesammelt.
Spielformat und Ablauf ähnlich wie beim Ryder Cup
Der Presidents Cup ist ein viertägiges Matchplay-Event mit insgesamt 30 Spielen, bestehend aus einem zwölfköpfigen US-Team und einem zwölfköpfigen internationalen Team. Im Gegensatz zum Ryder Cup beginnt der Presidents Cup am Donnerstag der Turnierwoche. Das Team, das nach vier Wettkampftagen die meisten Punkte erzielt, gewinnt den Presidents Cup.
• Donnerstag: Fünf Spiele insgesamt, Vier-Ball (bester Ball) oder Vierer (klassischer Vierer)
• Freitag: Wieder insgesamt fünf Matches, Vierer oder Fourball (das Gegenteil des Formats vom Donnerstag)
• Samstag: Acht Spiele insgesamt, Vier-Ball und klassischer Vierer, aufgeteilt am Vormittag und Nachmittag
• Sonntag: Insgesamt zwölf Spiele, Einzel
Streitthema LIV wieder allgegenwärtig
Besondere Brisanz hat dieses Jahr vermutlich die Wahl der Spieler, welche gegen das US-Team antreten. Die Streitereien zwischen der PGA Tour und der LIV ziehen ihre Kreise und lassen auch dieses Event nicht aus, da sich einige bereits qualifizierte Spieler durch den Wechsel zur LIV aus dem Kreis der Teilnehmer „verabschiedeten“.
Viele Golf-Fans sind der Ansicht, dass der Presidents Cup 2022 dadurch eventuell schon vorbei ist, bevor er überhaupt begonnen hat und sind darüber verwundert, dass Trevor Immelman als Captain dann auch noch einen bestimmten Spieler aus den Top 50 der Welt in der internationalen Mannschaft nicht nominiert hat.
Die Aufstellung des Kontinentalteams verwundert
Immelman hat vergangene Woche seine sechs Captain’s Picks für den Presidents Cup veröffentlicht und erstaunlicherweise den Neuseeländer Ryan Fox trotz eines Sieges und seiner sieben Top-10-Platzierungen (von denen er fünf mal unter den ersten dreien war) auf der DP World Tour im Jahr 2022 nicht als Spieler aufgestellt
Der Südafrikaner Immelman entschied sich vielmehr für Si Woo Kim, Cameron Davis, Christiaan Bezuidenhout, Taylor Pendrith, KH Lee und Sebastian Munoz. Diese Spieler werden nun den automatischen Qualifikanten Adam Scott, Hideki Matsuyama, Sungjae Im, Mito Pereira, Corey Conners und Tom Kim als Teamkollegen zur Seite stehen.
Ryan Fox, der früher in dieser Saison in Ras Al Khaimah gewonnen hat, ist in der Weltrangliste sogar höher eingestuft als die Hälfte von Immelmans Zwölf-Mann-Team. Einen Strich durch die Planung von Immelman dürfte auch der Wechsel der Spieler Cameron Smith und Joaquin Niemann auf die LIV gemacht haben. Beide waren eigentlich fix eingeplant.
US-Team aus starkem Spielerfeld rekrutiert
Das US-Team für den Presidents Cup 2022 wurde von Davis Love III aufgestellt und mit den sechs Kapitänspicks vergangene Woche vervollständigt. Love fügte Max Homa, Billy Horschel, Kevin Kisner, Collin Morikawa, Jordan Spieth und Cameron Young hinzu. Während Horschel, Young und Homa auch in den letzten Turnieren auf sich aufmerksam machten, sind die anderen Picks für einige nicht so ganz nachvollziehbar.
Vier der sechs Kapitäns-Picks werden in diesem Zusammenhang ihr Debüt beim Presidents Cup geben, nämlich Homa, Horschel, Morikawa und Young. Kisner und Spieth treten ihre zweite bzw. vierte Teilnahme an.
Automatisch qualifiziert für das US Team sind Scottie Scheffler, Patrick Cantlay, Sam Burns, Xander Schauffele, Justin Thomas und Tony Finau. Es steht also eine schlagkräftige US-Mannschaft und man darf auf den Vergleich gespannt sein. In jedem Fall wird es wieder ein spannendes Wochenende für uns Golf Fans.
Foto: AFP