LIV kommt nachhause, Johnson sitzt auf dem Thron: Das Event in Jeddah
Was den Gesamtsieg angeht, so ist die LIV-Premiere im „Herkunftsland“ Saudi-Arabien quasi bedeutungslos. Dustin Johnson liegt in der Einzelwertung uneinholbar vorn. Nun will der Golf-Superstar auch mit seinem Team nachziehen.
Typischer Fall von „kam, sah und siegte“: Obwohl Dustin Johnson erst im Laufe der Saison bei LIV Golf eingestiegen ist, wurde er seiner Favoritenstellung gerecht und holte den Gesamtsieg. Mit seinem geteilten 16. Platz beim zuletzt ausgetragenen LIV-Event in Bangkok hat er insgesamt 121 Punkte eingefahren. Das sind 42 mehr als sein ärgster Verfolger Brendan Grace und somit ist „DJ“ nicht mehr einzuholen, selbst wenn er am kommenden Wochenende im saudi-arabischen Jeddah auf dem letzten Platz landen sollte.
Finanziell hat sich das Unterfangen LIV damit für Johnson mehr als gelohnt. 30 Millionen US-Dollar hat der Ausnahme-Golfer in seiner ersten Saison jetzt schon an Preisgeldern eingespielt. Dazu kommt die 125 Millionen US-Dollar Beitrittsgage, die ihm über vier Jahre gestaffelt ausgezahlt wird. Da können die 74 Millionen US-Dollar, die er in seiner gesamten PGA-Karriere an Preisgeldern eingesammelt hat, nicht mithalten. „Ich muss jetzt tun, was für meine Familie und mich das Beste ist“, hatte Johnson zu seinem LIV-Beitritt zu Protokoll gegeben. Gesagt – getan.
Auch im Team-Wettbewerb sieht es für Johnsons 4 Aces mehr als gut aus. Mit vier ersten Plätzen bei sechs Events liegt man komfortabel an der Spitze. Nach Jeddah kommt noch das Team-Finale in Miami. Vom 28. bis zum 30. Oktober will sich Johnson im Trump National Doral Golf Club mit seinen Mitstreitern Patrick Reed, Talor Gooch und Pat Perez den Sieg sichern.
Jeddah-Turnier zukünftig mit Cut?
Rund um das kommende Event in Jeddah sorgte LIV-Mastermind Greg Norman einmal mehr für Aufsehen. Diesmal kündigte die umtriebige Golf-Legende an, möglicherweise künftig in Jeddah mit 72 Löchern zu spielen, damit die LIV auch für Weltranglistenpunkte in Frage kommt. Es stehe sogar zur Debatte, heuer schon einen „Quasi-Cut“ einzuführen. Dass Regularien so kurzfristig umgebaut werden können, zeigt noch ein wenig den Wild-West-Charakter der Nahost-Liga. In der PGA Tour wäre dies nicht denkbar.
Foto: LIV Golf