Golf Clinic mit Nicolai von Dellingshausen

Zwei Golfer die nebeneinander auf einem Golfplatz stehen

Wie bereitet sich ein professioneller Golfer vor und was macht er vor einem Turnier? Der deutsche Golfprofi Nicolai von Dellingshausen, der normalerweise auf der DP World Tour auftritt, war im Rahmen eines Sponsorentermins für eine Golf Clinic nach Green Eagle gekommen. Auch Heidegolfer Olaf Genth war unter den Gästen.

Kleine Range-Session mit Nicolai von Dellingshausen

Insgesamt waren etwa 20 Amateurgolfer nach Green Eagle gereist, die im Rahmen einer Allianz-Aktion ein kleines Turnier spielen sollten. Im Vorfeld gab es eine Golf Clinic, bei der uns Nicolai von Dellingshausen ein bisschen zeigen und erzählen sollte, was er beim Warmspielen kurz vor der Runde so macht.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Gastgeber von Green Eagle Golf Courses und einem Gruppenfoto marschierten wir auch schon zur Driving Range. Dort berichtete Nicolai von seiner Turnierroutine, die für ihn schon weit vor der Driving Range beginnt.

Aufwärmen meistens schon im Hotel

Üblicherweise beginnt der Turniertag für Nicolai bereits auf dem Zimmer. Er macht sich warm mit Dehnübungen, Stretching oder Yoga, um die nötige Beweglichkeit in den Körper zu bekommen. Wenn vorhanden geht er auch noch vorab ins Gym und aktiviert so zusätzlich die Muskulatur.

Anders sieht es aus, wenn der Golfplatz zu weit vom Hotel entfernt ist. Bei einem Turnier in Dänemark etwa waren es mehr als 45 Minuten Fahrt von der Unterkunft zum Platz. In solchen Fällen nutzt Nicolai die Möglichkeiten am Platz direkt, wo in aller Regel ein Gym-Truck dabei ist oder andere Optionen angeboten werden.

Ein Golfer mit seiner Golfausrüstung

Nicolais Spielroutine am Platz beginnt mit Putten. Auf dem Puttinggrün verbringt er die erste Viertelstunde und versucht, sich für das Tempo der Grüns zu justieren. Balltempo und Roll sind die wichtigsten Elemente auf dem Platz, wenn es darum geht, Schläge zu sparen. Direkt danach folgt eine kurze Session Kurzspiel, also Chippen und Bunkerschläge.

Auf der Driving Range geht es um das richtige Gefühl

Nach dem Kurzspielbereich geht Nicolai auf die Driving Range. Dort beginnt er mit lockeren Wedges, um das richtige Gefühl für seinen Tagesschwung zu finden. Die Bewegung liegt dabei im Fokus, Ballflug und Länge interessieren ihn zunächst gar nicht wirklich.

Erst wenn sich der Schwung „rund” anfühlt, geht es ums eigentliche Warmschlagen. Nicolai geht dann die Eisen von kurz nach lang durch, wobei er jedes zweite Eisen auslässt. Jetzt geht es auch um den Ballflug, also wie der Ball kurvt. Manchmal reichen ihm für ein Eisen zwei oder drei Bälle, bis er zufrieden ist. In anderen Fällen können es auch acht oder zehn Schläge sein.

Nicolais natürliche Flugkurve ist der Draw. Das bedeutet also, dass der Ball rechts vom Ziel startet und dann nach links ins Ziel zurückkurvt. Er sagt auch selbst, dass er eher versuche, diesen Schlag zu perfektionieren als sich einen gänzlich anderen Schwung anzutrainieren.

Die gleiche Routine mit den langen Schlägern

Nach den Eisen folgt bei den Hölzern noch einmal die gleiche Prozedur. Erneut geht es ihm erst darum, das richtige Schwunggefühl zu finden, da sich der Schwung beim Holz dann doch vom Eisenschwung unterscheidet. Anschließend arbeitet er sich wieder über das Hybrid zu den Hölzern nach oben.

Zum Schluss hat Nicolai für uns natürlich noch ein paar Drives geschlagen und verschiedene Arten von Flugkurven gezeigt. Für ihn ist es wichtig, auch am Abschlag gut auf die äußeren Bedingungen reagieren zu können. Bei Gegenwind schlägt er den Ball bewusst flacher ab und produziert dabei automatisch mehr Roll, bei Rückenwind bietet sich ein höherer Ballflug an, um den Vorteil gezielt auszunutzen.

Ein Golfer der mit einem Golfschläger auf einem Golfplatz steht

Faszinierend dabei war vor allem, wie selbstverständlich und zumindest optisch mühelos es für einen Golfprofi wie Nicolai von Dellingshausen ist, seine Drives sicher in den Zielkorridor zu schießen. Er unterhält sich mit den Zuschauern, dreht sich kurz um und schießt den Ball 250 Meter und weiter exakt in die gezielte Richtung.

Persönlich hat mich allerdings noch mehr begeistert, wie „normal“ Nicolai ist. Dass ein professioneller Golfer sich so nahbar gibt, geduldig Fragen beantwortet und Späße macht, gefiel mir an diesem Tag am meisten. Es kam nie das Gefühl von Distanz auf, stattdessen stand dort ein Golfspieler, der sich mit anderen Golfspielern über den besten Sport der Welt unterhält.

Fotos: Olaf Genth

Noch mehr Golfplätze und weiteren Golf-Content von und mit Olaf findet ihr auf seinem Blog heidegolfer.de.

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