LIV Golf: Koepkas emotionales Comeback in Mekka
Brooks Koepka ist wieder da – wenn auch ganz woanders. Als vierfachen Major-Sieger hatte man den Golfer eigentlich untrennbar mit der PGA Tour in Verbindung gebracht. Dass er einen der emotionalsten Momente seiner Karriere auf einem fast zuschauerlehren Golfplatz in der Provinz Mekka erleben würde, hätten die wenigsten geahnt.
„Schon bevor ich zur LIV kam, hatte ich mich schwer am Knie verletzt. Mein Fuß hat in eine falsche Richtung gezeigt, seitlich, fast schon nach hinten. Ich muss mich bei Dr. ElAttrache bedanken – um hier ganz bewusst seinen Namen zu nennen“, sagte Koepka nach seinem Sieg in Dschidda.
Dr. Neal ElAttrache, der auch als Teamarzt für die Los Angeles Dodgers (Baseball) und die Los Angeles Rams (American Football) arbeitet, hat Koepka behandelt.
„Letztlich werde ich in ein paar Jahren eine Knieprothese brauchen. Aber ich wusste nicht, wie es werden würde, wenn ich nochmal Golf spiele. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich mich noch würde bewegen können, wie ich es will. Über meinen jetzigen Zustand bin ich sehr glücklich.“
Der ehemalige Top-10-Spieler hatte sich in einem spannenden Playoff-Finale gegen Peter Uihlein durchgesetzt. Der sportliche Wert dieses Turniersiegs ist für Koepka mit Sicherheit mindestens genauso hoch, wie der so häufig thematisierte finanzielle Zugewinn, der allen LIV-Golfern winkt. Denn immerhin setzte er sich gegen Top-Stars wie seinen Langzeit-Rivalen Cameron Smith, Bryson DeChambeau oder Gesamtsieger Dustin Johnson durch. Das Niveau ist also mindestens genauso hoch, wie bei den meisten PGA-Events.
Dieser Erfolg nach langer Leidenszeit ist für einen Golfer wie Brooks Koepka mental enorm wichtig. Um Geld hingegen muss sich der Mann ohnehin keine Sorgen mehr machen. Auf die 4 Millionen US-Dollar Preisgeld angesprochen, antwortete Koepka auf der anschließenden Pressekonferenz dementsprechend lapidar: „It’s nice“.
Hellgrüner Lamorghini für Chase Koepka
Allerdings wird durch den ebenfalls erreichten Sieg in der Teamwertung nochmal eine kleine Ausgabe fällig. Dem „Smash GC“ gehört nämlich neben dem Einzelsieger nicht nur der Zweitplatzierte Uihlein, sondern auch Brooks Bruder Chase Koepka an. „Ich habe Chase versprochen, wenn wir die Teamwertung gewinnen, dann kaufe ich ihm einen Lambo“.
In hellgrün werde das Nobel-Fahrzeug für den Bruder daherkommen, kündigte Brooks an. Doch wichtiger als Preise und Autos scheint auch hier die emotionale Komponente: „Ich bin so stolz auf ihn“, sagte Brooks. „Es ist toll, dass wir in einem Team sind. Wir sehen uns nun häufiger und stehen uns näher. Das ist besonders für mich“.
Foto: Charlie Crowhurst / LIV via Getty Images