Ras Al Khaimah Championship: Olesen gewinnt dänisches Duell
Beim Stopp der DP World Tour in Ra’s al-Chaima führte Thorbjørn Olesen nach drei Runden souverän. Trotz seines Vorsprungs schien es im Finale zunächst noch einmal spannend zu werden, doch der Däne fing sich und gewann letztlich klar vor seinem Landsmann Rasmus Højgaard. Hinter den beiden schafften es auch zwei Deutsche in die Top Ten.
Auf dem Par-72-Kurs im Al Hamra Golf Club war Olesen mit einer 69 solide, aber unauffällig in das Turnier gekommen. Zum Vergleich: Callum Shinkwin startete am Donnerstag mit einer 62. Es war eine der drei besten Runden des Wettbewerbs. Am Freitag drehte der spätere Champion auf und lieferte den gleichen Score ab, ebenso parallel Manuel Elvira. Letzterer teilte sich zur Halbzeit die Führung mit Højgaard. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte Altmeister Thomas Bjørn, dem ein Hole-in-one auf der siebten Bahn gelang.
Am Samstag legte Olesen den Grundstein für seinen späteren Erfolg. Mit einer 63 distanzierte er die versammelte Konkurrenz deutlich – das zweitbeste Rundenergebnis am Moving Day war 66. Mit 22 unter Par und vier Schlägen Vorsprung auf Højgaard ging er ins Finale. Den letzten Flight komplettierte Frédéric Lacroix, dessen Rückstand auf den Spitzenreiter aber schon sechs Schläge betrug. Das dänische Duo sollte am Sonntag dann auch den Sieg unter sich ausmachen.
Vorsprung verspielt und wieder zurückgeholt
Zum Auftakt der Schlussrunde gelangen sowohl Olesen als auch Højgaard zwei Birdies auf der ersten und dritten Bahn. Dem Führenden unterlief zwischendurch am zweiten Loch aber auch ein Double Bogey, das seinen Vorsprung halbierte. Nach zwei weiteren Schlaggewinnen des Verfolgers auf der fünften und siebten Bahn herrschte plötzlich schon Gleichstand.
Im Rückblick war das entscheidende Loch das folgende: Auf dem Par 5 der achten Bahn musste Højgaard sein erstes Bogey des Tages notieren, während Olesen dank eines herausragenden Annäherungsschlages ein Eagle gelang. Damit betrug der Abstand wieder drei Schläge und das Momentum wechselte die Seiten.
Von diesem Wirkungstreffer erholte sich Højgaard nicht mehr. Olesen konnte seine Führung mit drei Birdies auf den Back Nine sogar noch ausbauen. Am Ende seiner Runde kam er mit einer 67 und einem Gesamtergebnis von −27 ins Ziel. Sein Vorsprung auf seinen Landsmann betrug letztlich sechs Schläge. Dahinter wurde Lacroix mit sieben Schlägen Rückstand alleiniger Dritter.
Dänische Dominanz bei der Ras Al Khaimah Championship
Nachdem Nicolai Højgaard die Premierenausgabe des Turniers im Jahr 2022 gewinnen konnte, hätte sein Zwillingsbruder diesmal nur zu gerne gleichgezogen. Als der Sieg langsam außer Reichweite geriet, verspielte Rasmus beinahe auch noch den alleinigen zweiten Rang. Auf der 18 versenkte er seinen Annäherungsschlag im Wasser und konnte sich nur knapp vor Lacroix behaupten.
Stattdessen gewann also der dritte Däne in den Top 100 der Weltrangliste. Für den 34-jährigen Olesen war es der achte Sieg auf der DP World Tour und der erste seit dem Thailand Classic vor knapp einem Jahr.
DACH-Region stark repräsentiert
Hinter dem Spitzentrio teilten sich Yannik Paul und Maximilian Kieffer mit drei weiteren Spielern den vierten Rang. Letzterer hatte einen besonders guten Tag erwischt und kletterte mit einer 66 in seiner Schlussrunde um 14 Plätze nach oben.
Einen noch größeren Sprung im Finale machte der Schweizer Joel Girrbach, dem ebenfalls eine 66 gelungen war. Damit ging es 22 Plätze nach oben. Der geteilte 20. Rang in der Endabrechnung war das beste Resultat seiner Karriere auf der DP World Tour.
Bernd Wiesberger und Marcel Siem waren am Sonntag gemeinsam auf den Platz gegangen – und die Flight-Partner stiegen synchron im Leaderboard auf. Mit einer 67 in ihrer Schlussrunde machten beide jeweils 20 Plätze gut und landeten letztlich auf dem 37. Rang. Diesen teilten sie sich unter anderem mit Freddy Schott, der nach dem Freitag noch in den Top Ten gestanden hatte, aber mit zwei Even-Par-Runden am Wochenende zurückgefallen war.
Insgesamt war es ein erfolgreiches Turnier für die zwölf Vertreter aus der DACH-Region. Zwei Drittel hatten es ins Wochenende geschafft. Darunter waren auch noch der Österreicher Lukas Nemecz (T54) und der Deutsche Max Rottluff (T59). Hurly Long und Nick Bachem waren knapp am Cut gescheitert, Marcel Schneider und Matthias Schwab etwas deutlicher.
Foto: AFP