Farmers Insurance Open: Pavon entscheidet spannendes Finish für sich

Golfer Matthieu Pavon in der Hocke auf dem Green

Bei seinem erst dritten Start auf der PGA Tour holt sich Matthieu Pavon sensationell seinen ersten Sieg. Bei der Farmers Insurance Open triumphierte der Franzose in einem spannenden Finish über Nicolai Hojgaard. Auch der deutsche Stephan Jäger hatte sich lange Zeit berechtigte Hoffnungen auf einen Sieg gemacht.

Aus deutscher Sicht konnte man zeitweise auf eine Sensation hoffen. In der ersten Runde erspielte sich der Newcomer Kevin Yu auf dem leichteren Nordkurs die Führung. Gleichzeitig brachte sich Stephan Jäger auf dem schwierigen Südkurs mit T19 in Position. Aber es sollte noch spannender werden.

Runde zwei mit klaren Verschiebungen

An Tag zwei bewahrheitete sich, was sich bereits angekündigt hatte. Die Spieler, die sich an Tag eins auf dem Nordkurs in den vorderen Bereich des Leaderboardes gespielt hatten, wurden am zweiten Tag auf dem Südkurs nach hinten durchgereicht. Auch der führende des ersten Tages Kevin Yu fand sich jenseits der Top 25 wieder. Die Chance nutzte Stephan Jäger und arbeitete sich in Runde zwei mit einer -8 (64) unter die Top 5.

Moving Day mit wenig „Move“

Nach dem Cut reduziert sich das Feld um die Hälfte. Die folgenden beiden Runden wurden auf dem Südkurs ausgetragen. Er zählt mit einer Länge von mehr als 7.700 Yards (ca 7.000 Meter) zu den längsten auf der Tour und hat teilweise noch sehr kleine Grüns.

Nachdem Torrey Pines zu Beginn der Woche noch schwierige Wetterverhältnisse zeigte, brachten diese das Rough über die folgenden Tage zum Sprießen. Wer das Fairway nicht traf, war in Schwierigkeiten. So gab es in Runde drei keine spektakulären Trendwenden. Am Ende des Moving Days konnte sich Stephan Jäger an der Spitze behaupten.

Dreikampf auf den Backnine

Jäger schaffte in den letzten 21 Turnieren den Cut und befindet sich in überragender Form.

Er trat die Finalrunde gemeinsam mit Nicolai Hojgaard und Matthieu Pavon an und konnte die Spitze bis Bahn 11 für sich behaupten. Gleichauf jedoch Matthieu Pavon, der sich durch eine bessere Frontnine an ihn heranarbeiten konnte.

Während Pavon auf den Backnine ein Par dem anderen folgen ließ, musste Jäger mit zwei Bogeys auf den Bahnen 12 und 14 Federn lassen und der Kontrahent zog an ihm vorbei. Bahn 17 wurde Jäger zum Verhängnis. Seinen Abschlag hatte er so stark gepullt, dass der Ball im Hindernis verschwand und Jäger nochmals aus der Teebox abschlug. Es folgte zwar ein sensationeller weiterer Schlag unmittelbar an die Fahne, aber er musste ein Bogey notieren.

Damit war der Kampf um den Titel für ihn beendet.

Pavon war indessen zwar mit dem zweiten Schlag auf dem Grün, zeigte jedoch Nerven und kassierte einen Drei-Putt. Währenddessen spielte Hojgaard das Par, zog ebenfalls an Jäger vorbei und ging mit lediglich einem Schlag Rückstand auf Pavon auf die 18.

Spannendes Finish auf der letzten Bahn

Auf der letzten Bahn hatte Pavon nur noch einen Schlag Vorsprung auf Hojgaard und eine Gruppe anderer, die sich bereits mit 11 unter im Clubhaus aufhielten. Er musste das Par-5 aggressiv angehen. In diese Situation sah Pavon, wie Højgaard seinen Drive in der Mitte des Fairways ablegte. „Jetzt wird es scharf“, dachte Pavon.

Die Spannung steigerte sich noch weiter, als Pavons Drive am Rand des linken Fairway-Bunkers im Rough landete. Er musste vorlegen, verzog aber erneut und landete links im Rough. Hojgaard spielte das Grün des Par 5 mit seinem zweiten Schlag an und hatte einen Eagle-Putt aus ca. 16 Meter Entfernung.

Für Pavon war es eine schwierige Entscheidung. Sein Caddie empfahl ihm, zu chippen und anschließend zu versuchen, das Par zu erreichen. Aber Pavon gefiel die Lage seines Balles. Aus einer Entfernung von 128 Metern aus dem Rough hatte er das Gefühl, dass ein 8er-Eisen über den Teich gehen würde.

„Der Ball kam heraus wie ein Schmetterling“, sagte Pavon später. Hojgaard verfehlte seinen Eagle-Putt nur knapp und bereitete so den entscheidenden Moment für Pavon vor.

Pavon verwandelte seinen 2 Meter Putt und konnte das Turnier mit einem Gesamtergebnis von -13 für sich zu entscheiden.

Nachdem Pavon vorher als „Veteran“ bereits 180 Turniere auf der DP World Tour gespielt hatte, ist es für ihn als „PGA Rookie“ nach drei Starts auf der Tour der erste Sieg.

Schmid und Straka chancenlos

Die übrigen deutschsprachigen Spieler Matti Schmidt und der Sepp Straka blieben bei dem Turnier chancenlos. Beide scheiterten mit Ergebnissen von +1 (Schmid) und +4 (Straka) nach zwei Runden bereits am Cut.

Am Rande sei noch erwähnt, dass sich der Führende des ersten Tages – Kevin Yu – mit einer sehr guten Finalrunde noch den geteilten sechsten Platz erspielen konnte.

Foto: AFP

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