Schon wieder Scheffler: Sieg bei der Travelers Championship
Der Mann sammelt Superlative, wie andere Briefmarken. Scottie Scheffler hat seinen nächsten Turniersieg auf der PGA Tour eingefahren. Diesmal musste mit der Travelers Championship wieder mal ein Signature Event dran glauben. Im Playoff siegte der Texaner gegen Shootingstar Tom Kim – dessen forsches Aufspielen vielleicht die bemerkenswertere Story ist.
Doch bleiben wir zunächst beim Sieger – Ehre, wem Ehre gebührt. Dass Scottie Scheffler den Hype um seine Person stoisch und mit bewundernswerter Bescheidenheit zur Kenntnis nimmt, erleben wir nun schon seit gut zwei Jahren. Statt den Fokus zu verlieren, wie manch anderer es in seiner Situation tun würde, spielt er einfach weiter Golf und holt Sieg um Sieg.
Doch so langsam wird es gespenstisch. Ob die Geburt des ersten Kindes, eine verhältnismäßig schwache U.S. Open oder eine Anzeige für ein Verkehrsdelikt. Nichts scheint die Bierruhe des Scottie Scheffler erschüttern zu können. Auch nicht Tom Kim, der sich an Tag 1 mit einer sensationellen 62 (-8) an die Spitze des Leaderboards setzte.
Scheffler startete mit 65 ebenfalls gut, wenn auch nicht ganz so überragend. Doch zu den vielen Stärken des Texaners zählt seine Konstanz. So machte er sich an die Arbeit und holte an jedem der folgenden Tage einen Schlag auf den koreanischen Shootingstar auf. Am Ende gingen beide mit einer -22 auf dem vergleichsweise leicht zu spielenden Platz im TPC River Highlands ins Ziel.
Das Playoff verlief dann für Kim unglücklich, musste er beim Drei-Putt doch eins von nur zwei Bogeys im kompletten Turnier notieren. Schefflers reichte somit ein Par zum Sieg. Tom Kim freut sich nicht nur wegen des Preisgeldes von 2,16 Millionen US-Dollar über seinen zweiten Platz. Für ihn sei die knappe Niederlage gegen seinen Freund Scheffler auch eine „tolle Gelegenheit, zu lernen und mich weiterzuentwickeln“, so Kim.
Für Scheffler, der seinerseits ganze 3,6 Millionen US-Dollar mit nach Hause nimmt, ist es in diesem Jahr der sechste Tour-Sieg bei lediglich 14 Teilnahmen. Sechs Siege vor Anfang Juli – das hat zuletzt Arnold Palmer im Jahr 1962 geschafft. Außer Scheffler und Palmer konnten dies in der langen Geschichte der PGA Tour nur vier weitere Golfer schaffen.
Straka mit der besten Runde des Turniers
Diesen Erfolg verbuchte Scheffler in einem ohnehin stark besetzten Feld, bei dem es keinen Cut gab und bei dem auch viele der weltbesten Spitzengolfer starke Leistungen abriefen. Unter den ersten 20 waren unter anderem Patrick Cantlay, Tony Finau, Justin Thomas, Wyndham Clark, Xander Schauffele, Collin Morikawa, Tommy Fleetwood, Matthieu Pavon, Rickie Fowler und Viktor Hovland.
Nicht zuletzt konnte sich auch der Österreicher Sepp Straka auf den geteilten 23 Platz spielen. Nach drei mäßigen Runden von 69, 70 und 68 sorgte Straka am Sonntag für verdutzte Gesichter und lieferte mit 61 die beste Runde des gesamten Turniers ab. Da konnte der Mann von der anderen Seite der Alpen nicht ganz mithalten. Stefan Jäger erreichte mit einem Gesamtergebnis von 270 (-10) den geteilten 31. Platz.
Foto: AFP