Wyndham Championship: Aaron Rai gewinnt vor offiziellem Turnierende

PGA-Tour: Aaron Rai gewinnt die Wyndham Championship und hält die Trophäe in die Kamera

Die Wyndham Championship geht als Turnier der Kuriositäten in die Geschichte der PGA Tour ein. Das Turnier wurde noch nicht offiziell beendet und doch wurden Aaron Rai bereits der Pokal und der Siegerscheck übergeben.

Unwetter sorgt für Stillstand bereits am ersten Tag

Tropensturm Debby sorgte bereits am ersten Turniertag dafür, dass völliger Stillstand herrschte. Da auch am Freitag und Samstag witterungsbedingt immer wieder unterbrochen werden musste, konnte die zweite Turnierrunde erst am Sonntag beendet werden.

Das führte dazu, dass der Cut am eigentlichen Finaltag gezogen wurde. Für alle Beteiligten also ein anstrengender Sonntag, denn nach dem Cut wurden die Spielgruppen eingeteilt und Runde drei sofort von Tee 1 und Tee 10 gestartet. Um Zeit zu sparen, ging es nach der dritten Runde direkt in gleicher Konstellation auf die Finalrunde. So kam es, dass in den letzten Flights am Ende teilweise Spieler anzutreffen waren, die auf den Ausgang des Turniers keinen Einfluss hatten.

Drama um Tour Rookie

In der finalen Runde spielte sich ein Drama ab. Der 29-jährige Rookie Max Greyserman sah nach einem Hole-out-Eagle auf Bahn 13 wie der sichere Sieger aus. Mit einem Vorsprung von vier Schlägen ging er auf die 14 und hatte nur noch fünf Bahnen zu spielen. Allerdings hat der Golfsport seine eigenen Regeln.

Greyserman schlug seinen Drive an der 14 so unglücklich, dass der Ball auf dem Cartweg außerhalb der Spielbahn aufsetzte und von dort ins Aus sprang. Der erneute Drive landete im dichten Rough. Erst mit dem sechsten Schlag erreichte Greyserman das Grün und musste nach zwei Puts auf dem Par 4 eine Acht notieren. Damit fiel er auf den geteilten zweiten Rang zurück.

Mit einem Birdie auf Bahn 15 brachte er sich wieder ins Rennen, bevor es auf Bahn 16 (Par 3) erneut zu einem Desaster kam. Ein Schlag aufs Grün und ein Put bis auf einen Meter an die Fahne sollten ihn eigentlich im Rennen um den Titel halten. Sowohl der erste als auch der zweite Put aus jeweils einem Meter lipten aus. Am Ende wurden es drei Puts aus einer Entfernung von ca. einem Meter und er musste sich hierdurch aus dem Titelkampf verabschieden.

Aaron Rai feiert seinen ersten PGA Tour Sieg

Der Engländer Aaron Rai kam mit dem ganzen Drunter und Drüber am besten zurecht. Er spielte in der Finalrunde eine lupenreine -6 und brachte ein Gesamtergebnis von -18 ins Clubhaus. Mit dem abschließenden Birdie auf Bahn 18 machte er den Sack zu und gewann mit zwei Schlägen Vorsprung vor Max Greyserman (-16) sowie J.J. Spaun und Ryo Hisatsune, die sich mit einem Gesamtergebnis von -15 Rang drei teilen.

Aaron Rai sicherte sich neben einem stattlichen Preisgeld in Höhe von 1,44 Millionen US Dollar auch noch wichtige 500 Punkte im FedEx Cup. Hierdurch klettert der Engländer um 28 Plätze nach oben und liegt im Playoff Ranking aktuell auf dem 25. Rang.

Turnier noch nicht offiziell beendet

Weiteres Kuriosum am Rande – während Aaron Rai bereits die Siegertrophäe überreicht wurde, war das Turnier noch gar nicht beendet. Der Amerikaner Matt Kuchar musste heute noch einmal auf den Platz. Denn kurz nach Sonnenuntergang am gestrigen Sonntag konnten die Spieler des letzten Flights (Kuchar, Ramey und Greyserman) entscheiden, ob sie die Runde noch beenden oder nicht.

Kuchar entschied sich als einziger dazu, das Turnier erst am nächsten Tag zu beenden. Er wird daher heute noch einmal mit einem Tour-Offiziellen auf die Anlage zurückkehren und unter dessen Aufsicht das Turnier offiziell beenden. Da Kuchar mit seinem aktuellen Zwischenergebnis von -12 auf dem geteilten 12. Rang liegend jedoch keine Aussicht mehr auf den Titel hat, wurde Aaron Rai bereits zum Sieger gekürt. Für Kuchar hingegen geht es noch um eine Menge Geld. Sollte er auf der letzten Bahn noch ein Birdie spielen, würde er sich vom geteilten 12. auf den geteilten 7. Rang spielen. Der Unterschied macht immerhin ca. 100.000 US Dollar aus.

Vorjahressieger chancenlos

Der Vorjahressieger Lucas Glover kam mit den widrigen Bedingungen nicht zurecht und scheiterte mit +1 nach zwei Runden bereits am Cut. Auch die deutschen Spieler Matti Schmid und Stephan Jäger hatten mit dem Turniersieg nichts zu tun. Jäger musste nach zwei Runden +2 notieren und lag damit ebenfalls außerhalb der Cutlinie. Durch den verpassten Cut ist Jäger im FedEx Cup zwei Plätze zurückgefallen und liegt nun auf Position 33. Matti Schmid hatte den Cut dank eines Zwischenergebnisses von -5, musste dann aber in Runde drei mit +3 Federn lassen. Am Ende erreichte er den geteilten 64. Rang. Das genügt leider nicht, um im FedEx Cup bei den Playoffs dabei zu sein. Dort liegt er auf dem 123. Rang, was ihm zumindest die Tour Karte für die kommende Saison sichert.

Titelbild: AFP

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