Amgen Irish Open: Von den Alpen auf die Insel
Die DP World Tour zieht diese Woche aus der Schweiz nach Irland. Dort wird die Amgen Irish Open ausgetragen. Im Royal County Down findet sich zwar einiges an Prominenz auf dem Leaderboard. Der eigentliche Star des Turniers ist aber der Platz.
Es geht um Ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 6,0 Millionen US-Dollar sowie um 5.000 Race to Dubai und weitere 1.500 Ryder Cup Ranking Punkte.
Das Royal County Down befindet sich in einer der natürlich schönsten Links-Kurs-Regionen der Welt – im Murlough Nature Reserve. Vor der herrlichen Kulisse der Berge von Mourne erstreckt sich der 7.186 Yards/6.570 Meter lange Par 71 Links Kurs entlang der Ufer der Dundrum Bay.
Ein Platz mit Historie
Er wurde 1889 von einer Gruppe einflussreicher Geschäftsmänner aus Belfast gegründet. Es gibt Hinweise darauf, dass schon vor dem Zeitpunkt eine rudimentäre Form des Golfsports von den Stadtbewohnern auf dem Gelände in Newcastle gespielt wurde. Es waren die Entwicklung einer Eisenbahnlinie von Belfast nach Newcastle und die Entstehung der Stadt Newcastle als begehrter Badeort in viktorianischer Zeit, die den Anstoß für den ersten formellen Golfplatz lieferten.
Die Anlage hat viele Meisterschaften erlebt. 1893 fand hier die zweite Irish Open Amateur Championship statt. Bis heute ist Royal County Down ein Synonym für die Creme de la Creme im Amateurgolf.
Der Platz war der Austragungsort für den Walker Cup (2007), den Curtis Cup (1968), die Amateurmeisterschaft (zweimal) und die Home Internationals (dreimal). Außerdem fanden hier ganze neun Mal die Ladies‘ British Open Amateur Championship sowie zahlreiche andere führende Amateur-Events statt.
Die Senior Open Championship fand in den Jahren 2000, 2001 und 2002 im Royal County Down statt. Viele Giganten des Spiels wie Arnold Palmer, Jack Nicklaus, Tom Watson und Gary Player nahmen alle daran teil. Tiger Woods, Tom Watson und viele andere haben hier entweder als Teil ihrer Vorbereitung auf die Open Championship oder einfach nur zur schieren Freude gespielt. Auch Rory McIlroy, Nordirlands aktueller Weltstar, ist ein häufiger Besucher der Anlage. Der Club richtet dieses Jahr zum ersten Mal seit 2015 wieder die Irish Open aus.
Alle wollen Norrman beerben
Der Schwede Vincent Norrman wird versuchen, seinen Titelgewinn aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Allerdings sind diesem Wunsch einige Hürden gesetzt.
Immerhin bekommt er es mit einer ziemlich starken Konkurrenz zu tun. Auch Rory McIlroy, die aktuelle Nummer 3 der Weltrangliste, gibt sich die Ehre.
Außerdem ist der Schotte Robert MacIntyre dabei. Er steht momentan an sechster Stelle im Race to Dubai Ranking. Nachdem er Ende August sensationell mit seinem Vater an der Tasche die Genesis Scottish Open gewonnen hat, sind seine Ambitionen hoch gesteckt.
„Ich freue mich sehr auf die Rückkehr zu Irish Open“, sagte MacIntyre. „Es war bisher eine großartige Saison und es würde mir viel bedeuten, eine weitere historische nationale Open zu gewinnen. Ich hatte noch nie die Chance, Royal County Down zu spielen. Es ist einer dieser Kurse, über die ich so viele gute Dinge gehört habe, also sehe ich der Woche voller Aufregung entgegen.“
Trotzdem stehen auch Norrmans Chancen nicht schlecht. Der Schwede holte im vergangenen Jahr zwei Siege in nur drei Starts. Seinem Gewinn der Barbasol Championship ließ er den Erfolg bei den Irish Open folgen.
„Ich freue mich sehr, meinen Irish Open-Titel zu verteidigen“, sagte Norrman. „Dies wird eigentlich meine erste Titelverteidigung auf Tour sein. Also sollte es eine wirklich besondere Woche im Royal County Down werden.“
Ebenfalls in Newcastle wird MacIntyres Ryder-Cup-Teamkollege Nicolai Hojgaard sein. Er will seine Saison stark beenden, um seinen DP World Tour Championship-Titel im November zu verteidigen.
Das Trio wird sich Rory McIlroy, Shane Lowry, Padraig Harrington, Billy Horschel, Luke Donald, Aaron Rai und Ryan Fox im Royal County Down anschließen.
Deutsche Spieler möchten ein Wörtchen mitreden
Die richtig großen Erfolge haben die deutschen Spieler in dieser Saison bislang vermissen lassen. Umso größer ist der Ansporn, sich mit einem guten Ergebnis doch noch in das Finale des Race to Dubai hineinzuspielen. Es sind neuen deutsche Spieler am Start und viele von ihnen können zumindest schon Top 10 bzw. Top 20 Ergebnisse vorweisen.
Freddy Schott, Maximilian Rottluff, Alexander Knappe, Marcel Schneider, Hurly Long, Nick Bachem, Maximilian Kieffer, Yannik Paul und Yannik de Bruyn werden alles daran setzen, auf sich aufmerksam zu machen. Österreich ist mit den Spielern Matthias Schwab, Bernd Wiesberger und Lukas Nemecz am Start. Die Teilnehmer aus der Schweiz sind Joel Girrbach und Cedric Gugler.
Fotos: AFP