Open de España: Spannungsgeladene Rückkehr der LIV-Legionäre
Im Herbst ist Hochsaison auf der DP World Tour. Über die Weltstars des Golfsports, die sich Woche für Woche blicken lassen, freuen sich Verantwortliche und Fans gleichermaßen. Beim Halt in Spanien sorgt nun jedoch ein LIV-Duo für Kontroversen: Tyrrell Hatton und Lokalmatador Jon Rahm haben ihre einstweilige Startberechtigung juristisch durchgesetzt.
Nach dem Ende der LIV-Saison, die Rahm als Gesamtsieger der Einzelwertung abschloss, hat er Zeit für anderlei Aktivitäten. Da kommt die nationale Open in seiner spanischen Heimat natürlich gerade recht. Drei der letzten fünf Ausgaben hat er gewonnen, zuletzt die vor zwei Jahren. Mit Hatton ist zudem auch einer seiner Teamkollegen von der Legion XIII dabei.
Die beiden dürfen teilnehmen, weil sie Berufung gegen die Strafen eingelegt haben, die ihnen die DP World Tour wegen des LIV-Wechsel aufgebrummt hatte. Bis darüber entschieden wird, sind sie spielberechtigt. Zuvor hatte die LIV-Tour angeboten, die Strafen des Duos zu bezahlen, doch die DP World Tour lehnte ab. Das Schisma des professionellen Golfsports bleibt ein ungelöstes Problem.
Bei der Open de España sorgt diese Vorgeschichte natürlich für Zündstoff. Sollte Rahm oder Hatton das Turnier gewinnen, würde das den Konflikt weiter anheizen. Eine Überraschung wäre es nicht: Beide gehören nach einer starken LIV-Saison zum engsten Favoritenkreis.
Noch mehr große Namen
Rahm und Hatton sind allerdings nicht die einzigen LIV-Profis im Feld. Die Spanier David Puig und Eugenio López-Chacarra gehen ebenfalls bei ihrem Heimturnier ins Rennen. Außerdem hat Patrick Reed eine Einladung angenommen.
Es findet sich aber auch eine Vielzahl hochkarätiger Vertreter der PGA Tour in der Teilnehmerliste. Wie schon in der vergangenen Woche sind Tommy Fleetwood, Shane Lowry, Victor Perez, Aaron Rai und Matt Wallace dabei. Das Gleiche gilt für Matthieu Pavon, der als Titelverteidiger antritt.
Straka wieder dabei
Auch Sepp Straka geht erneut auf der DP World Tour an den Start. Der Österreicher ist einer von 13 Teilnehmern aus der DACH-Region. Neben seinen Landsmännern Lukas Nemecz und Matthias Schwab gehören dazu auch die Schweizer Joel Girrbach und Benjamin Rusch.
Folglich haben sich acht Profis aus Deutschland angemeldet: Nick Bachem, Jannik de Bruyn, Alexander Knappe, Hurly Long, Yannik Paul, Max Rottluff, Marcel Schneider und Freddy Schott.
Traditionsturnier auf einem leichten Platz
Schon seit 1912 gibt es das Traditionsturnier auf der Iberischen Halbinsel. Als die DP World Tour im Jahr 1972 gegründet wurde, gehörte es direkt zur Debütsaison. Mittlerweile trägt das Event den etwas sperrigen Namen „acciona Open de España presented by Madrid”.
Gespielt wird seit 2019 im Club de Campo Villa de Madrid, der sich im Nordwesten der spanischen Hauptstadt befindet. Dort erwartet die Teilnehmer ein Par-71-Kurs mit einer Länge von 7.154 Yards (6.542 Metern). Aufgrund der Höhenlage von rund 760 Metern über dem Meeresspiegel spielt er sich allerdings etwas kürzer. Die Fairways sind schräg und von Bäumen gesäumt, die Grüns wellig. Trotzdem gehört der Platz zu den leichteren auf der DP World Tour. Die Siegerergebnisse der letzten beiden Ausgaben waren die niedrigsten in der langen Turniergeschichte. Den Rekord hatte Rahm im Jahr 2022 mit −25 aufgestellt. Pavon war davon mit −23 nicht weit entfernt. Auch diesmal sind wieder ähnliche Scores zu erwarten.
Titelbild: AFP