ISPS Handa Australian Open: Das nächste Traditionsturnier in Down Under

Die DP World Tour bleibt für ein weiteres Traditionsturnier in Australien. Nachdem die Lokalmatadoren schon den Saisonauftakt dominiert haben, scheint auch ein Heimsieg bei der nationalen Open im Bereich des Möglichen. Neben Prestige und Preisgeld gibt es in Melbourne außerdem Major-Startplätze zu gewinnen. Parallel zu den männlichen Kollegen strebt die Titelverteidigerin bei der Women’s Australian Open einen Threepeat an.

Vorjahressieger bei den Herren ist Joaquín Niemann, der die letzte Ausgabe in einem Playoff gegen Rikuya Hoshino für sich entschied. Der LIV-Golfer spielte danach eine herausragende Saison auf der umstrittenen Tour und kehrt nun als einer der Topfavoriten nach Australien zurück. Vor ihm hatte Adrian Meronk die Australian Open 2022 gewonnen. Im Gegensatz zum Titelverteidiger fehlt sein LIV-Kollege allerdings im Teilnehmerfeld der aktuellen Edition.

In den Jahren 2021 und 2020 war das Turnier pandemiebedingt ausgefallen. Der letzte Heimsieg beim australischen Nationalturnier ist unter anderem deshalb schon fünf Jahre her. Matt Jones, der mittlerweile ebenfalls auf der LIV-Tour aktiv ist, krönte sich 2019 zum Champion. Damit steht das Event in einem deutlichen Kontrast zur Australian PGA Championship, die Elvis Smylie zuletzt als siebter Australier in Folge für sich entschied.

Cameron Smith übergießt Turniersieger Elvis Smylie mit Wasser aus einer Trinkflasche

Die Chancen stehen jedoch gut, dass es diesmal wieder einen Heimsieg bei der Australian Open gibt. Der engere Favoritenkreis besteht größtenteils aus Lokalmatadoren. Min Woo Lee und Cameron Smith sind wohl die heißesten Titelkandidaten, aber auch Cameron Davis, Lucas Herbert, Marc Leishman und David Micheluzzi ist der ganz große Wurf zuzutrauen.

Neben dem altehrwürdigen Stonehaven Cup und einem Gesamt-Preisgeld von umgerechnet gut einer Million Euro gibt es außerdem drei Startplätze für die 153. Open im nächsten Jahr zu gewinnen. Diese gehen an die drei bestplatzierten Teilnehmer, die nicht schon anderweitig qualifiziert sind. Das trifft im Feld der Australian Open nur auf Niemann, Cameron Smith und Jordan Smith zu. Alle anderen sind folglich empfangsberechtigt. Falls es in der Endabrechnung zu einem Gleichstand kommt, entscheidet die höhere Weltranglistenposition.

Ein halbes Dutzend aus der DACH-Region

Aus der DACH-Region haben sich erneut sechs Profis angemeldet. Das beste Ergebnis in der Vorwoche fuhr Lukas Nemecz ein, der bei der Australian PGA Championship geteilter Achter wurde und nun bei der Australian Open als einziger Österreicher an den Start geht. Joel Girrbach, der einzige Schweizer im Feld, hofft auf eine Verbesserung, nachdem er in Brisbane aufgrund einer katastrophalen Schlussrunde nur auf dem 70. Rang gelandet ist.

Das Sextett wird von vier Deutschen komplettiert. Freddy Schott (T15), Jannik de Bruyn (T21) und Nicolai von Dellingshausen (T24) haben allesamt mit achtbaren Resultaten bei der Australian PGA Championship Selbstvertrauen getankt – und Preisgeld sowie Punkte verdient. Yannik Paul muss dagegen nach dem verpassten Cut aufpassen, dass er in Australien nicht gänzlich leer ausgeht.

Hattrick-Chance für Buhai

Parallel zu den 156 Teilnehmern der Australian Open treten 84 Spielerinnen zur Women’s Australian Open an. Die letzten beiden Ausgaben des Turniers wurden von Ashleigh Buhai gewonnen. Mit einer erfolgreichen Titelverteidigung könnte sie also einen sogenannten Threepeat schaffen.

Zu ihren größten Konkurrentinnen gehört Minjee Lee, die große Schwester von Min Woo. Auch ihre australischen Landsfrauen Hannah Green und Grace Kim streben den Heimsieg an. Eine weitere Titelanwärterin ist die ehemalige Weltranglistenerste Jiyai Shin.

Drei Turniere auf zwei Plätzen

Von Donnerstag bis Samstag findet außerdem noch die Australian All Abilities Championship mit zwölf Teilnehmenden statt. Insgesamt tummeln sich in Melbourne also 252 Spielerinnen und Spieler. Angesichts einer solch hohen Zahl sind natürlich zwei Austragungsorte vonnöten. Zunächst wird je eine Runde im Kingston Heath Golf Club und im Victoria Golf Club absolviert. Nach 36 Löchern gibt es bei allen drei Turnieren einen Cut. Am Wochenende ist Kingston Heath dann der alleinige Schauplatz.

Beide Clubs befinden sich im Melbourne Sandbelt. Namensgebend ist der sandige Boden, der auch die dortigen Golfplätze prägt. Kingston Heath ist ein Par-72-Kurs, der 7.259 Yards (6.638 Meter) misst. Victoria spielt sich mit 6.887 Yards (6.297 Metern) deutlich kürzer, ist aber auch nur ein Par-71-Kurs.

Fotos: AFP

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