ISPS Handa Australian Open: Siege für Johnston, Shin und Lee

Ryggs Johnston und Shin-Ji Yai präsentieren ihre Trophäen bei der ISPS Handa Australian Open

Beim erst zweiten Start auf der DP World Tour hat Ryggs Johnston seinen Premierensieg eingefahren. Im australischen Melbourne hielt der junge US-Amerikaner sämtliche Lokalmatadoren auf Distanz. Die beiden parallelen Turniere endeten mit einem südkoreanischen Doppelerfolg: Jiyai Shin entschied die Women’s Australian Open für sich, Simon Seungmin Lee hatte zuvor die Australian All Abilities Championship gewonnen.

Bei der Australian Open erwischte Johnston einen perfekten Start und kam auch mit beiden Austragungsorten problemlos zurecht. Zum Auftakt am Donnerstag lieferte der spätere Champion auf dem Par-72-Kurs im Kingston Heath Golf Club eine 65 ab. Am Freitag ließ er auf dem Par-71-Kurs im Victoria Golf Club eine 68 folgen. Nach beiden Runden belegte er im Leaderboard den zweiten Rang hinter dem furios aufspielenden Lucas Herbert.

Nach den Cuts war Kingston Heath am Wochenende dann der alleinige Schauplatz der drei Turniere. Johnston machte mit einer 68 am Samstag vier Schläge auf Herbert gut, der nicht über eine Even-Par-Runde hinauskam. Nach dem Moving Day standen die beiden gleichauf mit 14 unter Par an der Spitze. Zwei Schläge dahinter folgte ein Quintett, das aus Wenyi Ding, Oliver Lindell, Joaquín Niemann, Elvis Smylie und Jasper Stubbs bestand.

Johnston siegt vor drei Australiern

Am Sonntag startete Johnston mit einem Eagle in seine Schlussrunde und übernahm damit die alleinige Führung. Auf den Front Nine notierte er noch zwei Birdies, aber auch drei Bogeys. Dadurch blieb die Spitzengruppe zunächst eng zusammen. Herbert verabschiedete sich jedoch sukzessive aus dem Titelrennen. Nach zwei frühen Birdies wollte ihm ab dem sechsten Loch kein einziger Schlaggewinn mehr gelingen. Stattdessen kassierte er vier Bogeys.

In der Folge erwuchs Curtis Luck zum größten Konkurrenten des Spitzenreiters. Der Lokalmatador zog sogar zwischenzeitlich vorbei, musste jedoch zwei Bogeys zum Abschluss hinnehmen. Dadurch ging Johnston, der auf den Back Nine drei Birdies gespielt hatte, mit einem beruhigenden Polster auf seine letzten Löcher.

Ryggs Johnston schlägt einen Golfball aus dem Rough, hinter ihm stehen Zuschauer.

Am Ende gewann der 24-Jährige das Turnier mit einer Schlussrunde von 68 und einem Gesamtergebnis von −18. Luck wurde mit drei Schlägen Rückstand Zweiter. Den dritten Platz teilten sich seine australischen Landsmänner Stubbs und Marc Leishman, die jeweils mit −14 ins Ziel kamen.

Major-Startplatz für den Premierensieg

Johnston hatte erst in der Vorwoche auf der DP World Tour debütiert. Bei seinem zweiten Start fuhr er nun direkt den Premierensieg ein. Dafür gab es knapp 200.000 Euro Preisgeld und den Stonehaven Cup. Außerdem hat sich der Champion für The Open im nächsten Jahr qualifiziert. Die anderen beiden Startplätze im Rahmen der Open Qualifying Series gingen an Luck und Leishman. Letzterer erhielt aufgrund seiner höheren Weltranglistenposition den Vorzug gegenüber Stubbs.

Sowohl im Race to Dubai als auch im Opening-Swing-Ranking belegt Johnston nun den zweiten Platz – hinter einem weiteren Youngster. In Führung bleibt Smylie, der die BMW Australian PGA Championship gewonnen hatte. Mit einem geteilten fünften Platz bei der Australian Open knüpfte der der 22-jährige Australier nahtlos an seinen überraschenden Heimerfolg an. Zwei Premierensiege zum Auftakt einer Saison hatte es auf der European Tour übrigens letztmals vor sieben Jahren gegeben, als Wade Ormsby bei der UBS Hong Kong Open und Cameron Smith bei der Australian PGA Championship ihre ersten Titel holten.

Vier DACH-Profis in den Top 20

Von den sechs Teilnehmern aus der DACH-Region hatten fünf den Cut überstanden. Das beste Resultat fuhr letztlich der Schweizer Joel Girrbach ein, der die Top Ten als geteilter Elfter nur knapp verpasste. Der Österreicher Lukas Nemecz landete auf dem 15. Rang. Mit Freddy Schott auf dem geteilten 16. und Nicolai von Dellingshausen auf dem 19. Platz fanden sich auch zwei Deutsche in den Top 20. Ihr Landsmann Jannik de Bruyn rundete das starke Abschneiden der DACH-Delegation mit dem 52. Rang ab.

Als einziger Vertreter des Sextetts hatte erneut Yannik Paul den Cut verfehlt. Nachdem der Deutsche bei der Australian PGA Championship um Haaresbreite gescheitert war, fehlten ihm diesmal fünf Schläge. Damit ging er beim Saisonauftakt in Down Under gänzlich leer aus.

Shin verhindert Threepeat

Bei der parallelen Women’s Australian Open hatte Shin mit Runden von 69 am Donnerstag und 68 am Freitag begonnen. Am Samstag eroberte sie dann mit einer 67 die Führung. Mit einem Zwischenergebnis von −14 und einem Vorsprung von zwei Schlägen auf Hannah Green ging es ins Finale.

Weil die Lokalmatadorin am Sonntag jedoch einbrach, lief es auf ein Duell zwischen der Spitzenreiterin und der Titelverteidigerin hinaus. Ashleigh Buhai hätte das Turnier beinahe zum dritten Mal in Folge gewonnen, doch der Vorsprung von Shin erwies sich am Ende als zu groß. Ihr reichte eine Schlussrunde von 70, um den Wettbewerb mit einem Gesamtergebnis von −17 für sich zu entscheiden. Buhai wurde mit zwei Schlägen Rückstand Zweite.

Hinter den beiden, die letztlich in ihrer eigenen Liga spielten, wurde die 17-jährige Amateurin Hyojin Yang mit −7 sensationell Dritte. Green teilte sich in der Endabrechnung den vierten Platz mit ihrer australischen Landsfrau Grace Kim.

Lee gewinnt mit zweistelligem Vorsprung

Bereits am Samstag war die Australian All Abilities Championship nach drei Runden zu Ende gegangen. Dabei hatte Lee seine Konkurrenz deutlich distanziert. Mit einem herausragenden Gesamtergebnis von −4 blieb er als einziger der zwölf Teilnehmer unter Par. Wayne Perske und Kipp Popert teilten sich mit 14 Schlägen Rückstand den zweiten Rang.

Fotos: AFP

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