Nick Dunlap will erneut bei der „The American Express“ siegen
Die PGA Tour zieht wieder in die Wüste von La Quinta, Kalifornien. Die 66. Ausgabe von The American Express steht an.
Der von Pete Dye bei PGA West entworfene Stadium Course ist die erste von drei Spielstätten in Kalifornien. Die Anlage mit mehreren Golfplätzen dient als Gastgeberplatz.
Der Nicklaus Tournament Course und La Quinta CC bieten die komplementären Elemente, um das Feld von 156 Spielern zu bewältigen, bevor die Veranstaltung nach 54 Löchern auf die besten 65 und auf dieser Position geteilte Spieler reduziert wird. Der Nicklaus Tournament Course dürfte vielen Golfern durch den tiefen Bunker neben dem Grün von Bahn 16 bekannt sein. Die Kante zum Grün hinauf ist knapp sieben Meter hoch. Bereits einige Spieler sind hier verzweifelt, da der Ball immer wieder zurückkam.
Historisches Debüt
Nick Dunlap kehrt nach seinem rekordverdächtigen Debüt ins Coachella Valley zurück. Bei seinem ersten Auftritt bei einem PGA Tour Event stellte er den Turnierrekord von 29 unter (259) für das Turnier auf, welches seit 2016 auf den drei verschiedenen Plätzen ausgetragen wird. Dunlap wurde der drittjüngste Gewinner in der Tour-Geschichte. Der erste Amateur, der einen Sieg auf der Tour seit 1991 schaffte und der erste, der nach einer Sponsoreneinladung die Trophäe seit 2020 in die Höhe stemmen konnte.
Erfahrung schadet bei einem Shootout nie, ist aber sicherlich nicht erforderlich. Der ehemalige Youngster glich ein Bogey und ein Doppel-Bogey mit 26 Birdies und drei Eagles aus. Er hätte an seinem letzten Loch des Tages einen Schlag vom Fairway aus versenken müssen, um in Runde 3 den Platzrekord in La Quinta aufzustellen, begnügte sich dann aber mit einem Birdie und einer 60er-Runde.
Das Trio der in dieser Woche jährlich bespielten Resort-Plätze gehört zu den fünf leichtesten Plätzen der Tour. Breite Fairways, große Grünanlagen, leichtes Rough auf dem kurzen Gras sowie perfekte Spielbedingungen (kein Regen, kein Wind) und Pro-Am-Stimpmeter-Geschwindigkeiten sind die Grundlage für ein altmodisches Wild-West-Shootout.
Der 54-Loch-Schnitt in den letzten drei Saisons war ein Rekord von 13 unter im Jahr 2024, nach 10 unter im Jahr 2023 und 7 unter im Jahr 2022. Von den 216 Spielern, die sich in den letzten drei Ausgaben für das Wochenende qualifiziert hatten, schafften es lediglich 25 Spieler nach 72 Löchern nicht, ein Ergebnis von mindestens 10 unter Par zu erreichen. Die Top 24 im Jahr 2024 und die Top 21 im Jahr 2023 erzielten Werte von 20 unter Par oder besser.
Profi mit 17 Jahren
Blades Brown, ein gerade einmal 17 Jahre alter US-Amerikaner, wird diese Woche bei The American Express sein Debüt als Profi geben. Brown hatte eine glanzvolle Amateurkarriere, bevor er letzten Monat seine Entscheidung bekannt gab, Profi zu werden. Er verzichtete auf den traditionellen College-Golf-Weg, um seinen PGA-Tour-Träumen nachzugehen. Brown, der aus Nashville, Tennessee, stammt, tritt diese Woche mit einer Sponsoreneinladung an.
„Ich bin einfach froh und dankbar“, sagte Brown am Dienstag vor The American Express. „Ich bin so aufgeregt. Als ich (letztes Jahr) Myrtle Beach Classic, mein erstes (Tour-)Event, spielte, konnte ich nicht in Worte fassen, wie ich mich an diesem ersten Abschlag fühlte, und seitdem juckt es mich, wieder da rauszugehen.“
Nichtmitgliedern der PGA Tour werden pro Saison sieben Sponsoreneinladungen zugeteilt. Brown wird am 21. Mai 18 Jahre alt und kann dann aufgrund seiner Verdienste den Status der PGA Tour oder Korn Ferry Tour erlangen. Spieler unter 18 Jahren können keine Mitglieder der PGA Tour werden.
Der junge Amerikaner ließ sich vom letztjährigen Gewinner der American Express, Nick Dunlap, inspirieren, der als erster Amateur seit 31 Jahren auf der Tour gewann. Dunlap gewann im Coachella Valley mit 20 Jahren – Brown ist drei Jahre jünger und tritt als Profi an, aber Dunlaps Triumph weist dennoch eine Parallele auf. „Nick ist seitdem eine große Inspiration für mich, denn ich habe live im Fernsehen gesehen, wie er auf dem 18. Grün diesen 1,80 Meter langen Putt gemacht hat. Es hat mich so sehr inspiriert zu wissen, dass jemand in meinem Alter das auch kann“, sagte Brown am Dienstag.
Dunlap und Brown haben starke Konkurrenz
2024 waren viele Spieler aus den Top 15 der Weltrangliste am Start. Außerdem ging es zu dem Zeitpunkt um den Kampf zwischen Scottie Scheffler und Patrick Cantlay um Position 1 der Weltrangliste.
Ganz so stark ist die Dichte der Top-Spieler dieses Jahr nicht. Allerdings finden sich auch Tony Finau, Billy Horschel, Danny Willet, Jason Day, Ricky Fowler, Matt Kuchar, Justin Thomas und Sepp Straka im Feld. Der Österreicher geht übrigens am dritten Tag mit dem Gewinner der British Open 2023, Brian Harman an den Start. Da dieser für extrem langsames Spiel bekannt ist, wird Straka wohl Geduld haben müssen
Vier deutschsprachige Spieler im Feld
Die D-A-CH Region wird am kommenden Wochenende von den deutschen Spielern Matti Schmid, Jeremy Paul, Thomas Rosenmüller und dem Österreicher Sepp Straka vertreten. Da die wirklichen Topstars fehlen, eröffnen sich gute Möglichkeiten, bereits frühzeitig in der Saison am Erhalt der Tour Karte zu arbeiten.
Fotos: AFP