Magical Kenya Open: International Swing auf der Zielgeraden

Nach dem Jahresauftakt in Nahost und einer kurzen Spielpause setzt die DP World Tour ihren International Swing in Afrika fort. Weil die Qualität des Feldes im Vergleich zu den Vorwochen nicht ganz so hoch ist, stehen die Chancen der Außenseiter so gut wie lange nicht.
Bevor der International Swing mit zwei Turnieren in Südafrika zu Ende geht, steht Kenia auf dem Programm. Viele Stars der DP World Tour lassen das Event in Nairobi allerdings aus, darunter auch der aktuelle Führende im Swing-Ranking: Bahrain-Champion Laurie Canter könnte seine Spitzenposition deshalb in dieser Woche verlieren.
Neben dem Preisgeld von insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar geht es bei der Kenya Open um 3.500 Punkte für das Race to Dubai und das Swing-Ranking. Der Sieger bekommt davon 425.000 US-Dollar und 585 Zähler. Damit könnten Qatar-Masters-Champion Li Haotong, Marcus Armitage und Ivan Cantero bei den entsprechenden Ergebnissen an Canter vorbeiziehen. Wer die Sonderwertung am Ende gewinnt, erhält ein Bonuspreisgeld von 200.000 US-Dollar und Startplätze für die Genesis Scottish Open sowie sämtliche Turniere der Back 9.
Drei Ex-Champions hoch im Kurs
Im ausgeglichenen Teilnehmerfeld sind Favoriten kaum auszumachen. Zu den aussichtsreichen Kandidaten gehören aber drei ehemalige Champions der Kenya Open: Jorge Campillo (2023), Guido Migliozzi (2019) und Sebastian Söderberg (2016). Allerdings hat nur Campillo im Muthaiga Golf Club gewonnen, in dem das Turnier auch diesmal wieder stattfindet. Beim Sieg von Söderberg war das Event sogar noch Teil der Challenge Tour. Migliozzi entschied dann die erste Ausgabe nach dem Wechsel auf die DP World Tour für sich.
Andere Titelanwärter sind die beiden Youngsters Ángel Ayora und Jayden Schaper sowie die Routiniers Joost Luiten und Adrien Saddier. Auch Joe Dean gilt als möglicher Champion, nachdem er bei der letzten Edition hinter Darius van Driel geteilter Zweiter wurde. Der Titelverteidiger selbst hat in diesem Jahr bislang drei von vier Cuts verpasst und geht deshalb eher mit Außenseiterchancen ins Rennen.
Für Schneider sprechen Form und Erfahrung
Das gilt auch für die elfköpfige Delegation aus der DACH-Region. Allerdings hat sich Marcel Schneider zuletzt in bestechender Form präsentiert und zwei Spitzenergebnisse in Folge eingefahren. Darüber hinaus kennt keiner seiner Kollegen die Kenya Open besser als er: Siebenmal hat er bereits daran teilgenommen. Vielleicht gelingt ihm ja beim achten Start sein Premierensieg auf der DP World Tour.
Schneider ist einer von sieben Deutschen im Feld. Nachwuchshoffnung Tiger Christensen feiert sein Turnierdebüt. Jannik de Bruyn, Nicolai von Dellingshausen, Max Kieffer, Freddy Schott und Marcel Siem verfügen dagegen bereits über einschlägige Erfahrung. Aus Österreich geht ein Trio an den Start, das aus Lukas Nemecz, Matthias Schwab und Bernd Wiesberger besteht. Joel Girrbach tritt wie üblich als einziger Schweizer an.
Traditionsturnier in Nairobi
Die Kenya Open existiert bereits seit 1967. In der Siegerliste finden sich Legenden wie Seve Ballesteros (1978) und Ian Woosnam (1986). Gespielt wurde immer in Nairobi, aber an zwei verschiedenen Austragungsorten. Justin Harding hatte 2021 die bis dato letzte Ausgabe im Karen Country Club gewonnen, bevor Wu Ashun 2022 im Muthaiga Golf Club triumphierte. Beide sind auch diesmal wieder dabei, gehören im Herbst ihrer Karrieren aber zu den Underdogs.
Der Par-71-Kurs im Muthaiga Golf Club misst 7.208 Yards (6.591 Meter), spielt sich aber aufgrund der Höhenlage der kenianischen Hauptstadt kürzer. Weil seine Bahnen außerdem von Bäumen gesäumt sind und von Wasserhindernissen bewacht werden, ist Genauigkeit vom Abschlag wichtiger als Distanz.
Foto: AFP