Positiver Corona-Test: Rahm beim Memorial Tournament disqualifiziert
Corona-Drama beim Memorial Tournament: Jon Rahm schied nach der dritten Runde mit sechs Schlägen Vorsprung aufgrund eines positiven Testergebnisses aus dem Turnier aus. Die Reaktionen auf den Umgang mit der Situation fallen unterschiedlich aus.
Die erfolgreiche Titelverteidigung war eigentlich schon sicher und dann das: Nach dem Abschluss der dritten Runde beim Memorial Tournament wurde Jon Rahm von der Veranstaltung ausgeschlossen und sofort unter Quarantäne gestellt. Der Sieger des Vorjahres ging nach dem dritten Spieltag mit sechs Schlägen Vorsprung ins Clubhaus, konnte am letzten Tag jedoch nicht mehr auf den Platz zurückkehren.
Der 26-Jährige hatte vor dem Turnier angegeben, Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt zu haben, doch die eigenen Tests fielen bis Samstag negativ aus. Somit stand einer Teilnahme nichts im Wege. Erst am dritten Tag des Turniers konnte die Ansteckung mit dem Virus nachgewiesen werden und Rahm wurde von Verantwortlichen vom Platz geführt.
Gespaltene Meinungen in den sozialen Medien
Hinsichtlich des Umgangs mit der prekären Situation scheiden sich die Geister. Neben Bedauern und tröstenden Worte für den Spanier kritisieren einige die Reaktion der PGA Tour auf den positiven Test. PGA-Spieler Jimmy Walker forderte die Verantwortlichen bei Instagram auf, Rahm alleine weiterspielen zu lassen. Fans fragten sich, warum nur Rahm und nicht auch seine Spielpartner in Isolation müssen. Als besonders unangemessen empfanden einige Mitglieder der Golf-Gemeinde, wie der positiv Getestete von seiner Ansteckung erfahren hatte – nach dem Abschluss der dritten Runde mitten auf dem Platz vor zahlreichen Fans und Kameras.
Warum kein anderes Umfeld für die Überbringung der Nachricht gewählt wurde, fragte sich auch Golf-Legende Nick Faldo. „Warum wurde er nicht gebeten, eine Maske aufzusetzen und mit ins Clubhaus zu kommen, damit sie ihm etwas sagen können? Es wäre eine ganz andere Reaktion und Situation gewesen“, kritisierte der Golfer das Verhalten der Verantwortlichen.
LPGA-Spielerin Christina Kim sieht das Ganze etwas anders: „Es gibt Konsequenzen für die Entscheidungen, die wir treffen. Es war sein Recht, sich nicht impfen zu lassen, aber diese Entscheidung hat eine riesige Konsequenz, wie sich nun herausstellt.“
Patrick Cantlays Sieg im Schatten des Dramas
Dass Turnierfavorit mit dem enormen Vorsprung nun nicht mehr im Feld war, brachte eine ganz neue Stimmung auf den Platz im Muirfield Village Golf Club. Plötzlich witterten einige Spieler neue Chancen und zwei ergriffen sie sofort. Collin Morikawa und Patrick Cantlay fanden sich nach Rahms Disqualifikation nun auf dem geteilten ersten Rang wieder und blieben dort bis zum Abschluss der vierten Runde.
Daraufhin zogen die Golfer ins Playoff, wo sich Cantlay nach dem ersten Extra-Loch dank eines Pars durchsetzen konnte. Es war der vierte Sieg des US-Amerikaners auf der PGA Tour, mit dem er an die Spitze der FedExCup-Wertung sprang. Doch dieser Erfolg wurde durch das Corona-Drama des Wochenendes stark getrübt.
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