Abschlag im Schnee: Eisgolfen in Grönland
Nicht immer müssen es gepflegte Grüns und Sonnenschein sein – In Grönland wurde bereits mehrfach die Eisgolf-Weltmeisterschaft ausgetragen. Die ausgefallene Idee geht zurück ins 17. Jahrhundert.
Wer Minusgrade bevorzugt, der ist im Winter in Grönland an der richtigen Adresse. Bei Temperaturen bis -50 Grad schlagen die Teilnehmer dort die Bälle in die Löcher. 600 Kilometer nördlich des Polarkreises in Uummannaq treffen sich abenteuerlustige Golfliebhaber und teen auf zugefrorenen Fjorden auf – einzige Voraussetzung: eine meterdicke Eisschicht.
Der Parcours der Eisgolf-WM bietet etwas Abwechslung zu den sonst grünen gepflegten Plätzen und den Sandbunkern. Durch majestätische Eisberge und Gletscher müssen die Spieler den orangefarbenen Ball über die weiße Bahn befördern – ein ungewohnter Anblick, der vor allem diejenigen begeistern kann, die nach einer neuen Herausforderung suchen.
2014 konnte der Australier Jason Cunningham den Sieg in Uummannaq eintüten, was sicherlich nicht an seinen ausgedehnten Eis-Golf-Trainings in der Heimatstadt Brisbane lag. Dennoch konnte er offensichtlich denjenigen trotzen, die aus kalten Regionen kommen und sicherlich mehr Möglichkeiten zum Golfen im Schnee haben.
Ursprünge führen zurück zum Kolf
Auch in Österreich ist der Sport längst angekommen und so fand die Weltmeisterschaft 2007 und 2009 als Benefizveranstaltung in Anwesenheit zahlreicher Prominenter aus dem Sport- und Showgeschäft in Abtenau statt. Als Nachteil des Spiels können die geringen Schlagdistanzen aufgrund der eisigen Kälte betrachtet werden. Der Vorteil am Spiel auf eisigem Grund ist jedoch, dass das Regelwerk erlaubt, den Ball nach jedem Schlag in eine bessere Position zu bringen.
Dass es den Sport schon seit dem 13. Jahrhundert gibt, ist wohl den wenigstens bekannt. Die ersten Hinweise stammen aus einem Gedicht von Jacob von Maerlant, der darin das Spiel mit Schlägern, Bällen und Löchern auf dem Eis beschrieb. Das Wort „Golf“ hat seinen Ursprung im niederländischen „Kolf“, was einen Hirtenstab bezeichnete. Aus dem 17. Jahrhundert sind Gemälde von niederländischen Künstlern bekannt, die die Ausübung der Sportart darstellen.
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