Immer den Spaß bewahren: Als Amateur auf der Pro Golf Tour
Was erlebt ein Amateurgolfer, der plötzlich unter professionellen Bedingungen spielt? Unsere Gastautoren haben die Gelegenheit bekommen. Hier schreiben sie ihren ganz persönlichen Erfahrungsbericht.
Als wir am 2. Juli 2018 in Wilhelmshaven eine entspannte Runde Golf spielten – wir waren beruflich in der Nähe – erhielt Stumpi eine Mail von der Pro Golf Tour mit der Anfrage, ob er einen Startplatz für die zwei Tage später bei Rotterdam startende Broekpolder International Open annehmen möchte. Wir waren überrascht, denn ursprünglich ist Stumpi unter die Meldeliste gerutscht und war somit raus.
Ein bisschen kalt erwischt waren wir schon. Wir mussten aber nicht lange überlegen, fuhren direkt zurück nach Bremen, verschoben während der Fahrt alle beruflichen Termine und packten unsere Klamotten. Los ging es, auf eine Reise, die wir lange in Erinnerung behalten sollten.
Kaum Schlaf bis zur Einspielrunde
Von unterwegs klärten wir noch die logistischen Themen wie Unterkunft, Einspielrunde sowie unsere beruflichen und privaten Verpflichtungen der nächsten Tage. Wir wohnten in Nordwijk bei einer Freundin von Stumpis Mutter, etwa 40 Minuten vom Golfplatz Broekpolder entfernt. Wir kamen spät an und mussten früh aufstehen, da wir noch vor dem anstehenden ProAm die Einspielrunde machen mussten und der Platz ansonsten gesperrt wäre. Schlafen konnten wir aber beide kaum. Wir fuhren dann morgens zum Platz, gingen vor dem ProAm um halb neun los, direkt vom Auto auf den Abschlag der Bahn 1.
„Defensive Spielweise“ lautete der Plan. Klappte auch bis zum Grün, denn dort wartete Spektakuläres. Knallhart und spiegelglatt sowie teilweise stark onduliert, solche Grüns hatten wir beide noch nie gespielt. Paddy fing direkt mit einem Vier-Putt an und er war glücklich, dass nur Stumpi die nächsten Tage aufteen würde und er selbst ausschließlich als Caddy unterwegs war.
Der Klang sauber getroffener Bälle schallte über die Range
Die Runde war dennoch schnell gespielt. Eine tolle Golfanlage in überragendem Zustand, einem professionellen Turnier mehr als würdig. Wir gingen anschließend auf die Range und guckten den Professionals beim Training zu, schlugen selbst ein paar Bälle und gingen dann etwas essen.
Unsere Anspannung nahm nicht ab. Immer wieder schallte der Klang sauber getroffener Bälle über die Range. Auf dem Übungsgrün machten die Pros verschiedenste Übungen und legten dabei eine große Lockerheit an den Tag. Das alles war schon sehr beeindruckend für uns. Wir fuhren in unser Feriendomizil zurück, ließen die Eindrücke einfach mal sacken und freuten uns auf die nächsten Tage.
Für die erste Runde hatten wir dann eine Startzeit um 13.30 Uhr von Tee 10, ausgerechnet vom schwierigsten Loch der gesamten Anlage. Wir gingen auf die Range, Stumpi haute ein paar Bälle und widmete sich dann noch ausgiebig dem Putten auf dem Übungsgrün. Um 13.20 Uhr standen wir an Tee 10, deckten uns mit Wasser und Bananen ein und warteten auf die Vorstellung der Spieler. Als Stumpi vorgestellt wurde – Name, Nationalität und Status – hatten wir beide wahnsinnige Gänsehaut und waren tierisch aufgeregt.