Carnoustie Golf Links – Nichts für schwache Nerven

Carnoustie Golf Links Clubhaus

Der Carnoustie Golf Links gilt als einer der gefürchtetsten Plätze des internationalen Golfsports. In dieser Woche dürfen sich die Damen der LPGA Tour und Ladies European Tour auf den Härtetest im Zuge der AIG Women’s Open freuen.

Nicht umsonst bezeichnen die Briten den Carnoustie Golf Links auch gerne mal aus „Car-nasty“. Auch Tiger Woods war sich im Vorfeld der Open Championship 2018 über die bevorstehende Herausforderung im Klaren: „Carnoustie ist wohl der schwierigste Platz der gesamten Open Rota“, so der Golf-Star.

Nur zwei Erneuerungen seit der Entstehung

Doch was macht den Kurs überhaupt erst so angsteinflößend? Golfer, die sich bei rauem Wetter wohlfühlen und starken Küstenwinden trotzen können, sind auf dem Carnoustie Golf Links an der richtigen Adresse. Bei starken Böen ist der Platz fast schon unspielbar und auch der ausgetrocknete Boden macht die Herausforderung nicht gerade angenehmer.

Keine Bahn auf dem Platz an der schottischen Küste gleicht der anderen und Hindernisse, Rough, Wellen und Slopes bestrafen jeden noch so kleinen Fehler. Schwächen sollten Spieler in Carnoustie besser zuhause lassen, wenn sie auf Schlagverluste verzichten möchten.

Was den Kurs so einzigartig macht, ist, dass er nur zweimal seit seiner Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts Neuerungen unterzogen wurde. Nachdem Allan Robertson die ersten zehn Bahnen entstehen ließ, legte zunächst Tom Morris Hand an und erweiterte den ursprünglichen Zehn-Loch-Kurs auf 18 Löcher. 1926 bearbeitete der fünffache Open-Championship-Sieger James Braid noch einmal Grüns und Bunker. Seitdem hat sich nichts getan und bis heute zählt Carnoustie zu den härtesten Golflinks Schottlands und der Welt.

Für 24 Jahre aus der Open Rota gestrichen

Dass die Open Championship als das am wenigsten beliebte der vier Herren-Majors gilt, dürfte bekannt sein. Vor allem unter US-amerikanischen Golfern, die das Spielen auf Golflinks weniger gewohnt sind als ihre britischen Konkurrenten, sorgen die Plätze noch heute für Unwohlsein.

Insbesondere Carnoustie bekam das bereits zu spüren, denn nachdem sich Tom Watson 1975 die Trophäe der Open Championship holte, wurde der Club für 24 Jahre aus der Open Rota gestrichen. Mangelnde Infrastruktur, fehlende Hotels und das offenbar nicht der Norm entsprechende Clubhaus veranlassten die Verantwortlichen dazu, dem Club bis 1999 die Rolle als Gastgeber zu entziehen. Nach einem Neubau des Clubhauses und eines Fünf-Sterne-Hotels rückte Carnoustie jedoch wieder in den Fokus des Major-Geschehens.

Titelbild: john hamilton/EyeEm – stock.adobe.com

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