Das Masters beginnt erst am Sonntag… Masters Special, Teil 3
Der Gedanke an das Masters in Augusta jagt nicht umsonst jedem Golfer und Golf-Fan eine Gänsehaut über den Rücken. Mehr als einmal sind hier schon Spitzengolfer zu unfassbarer Form aufgelaufen. In Teil 3 unseres Specials erinnern wir an einige Anekdoten von und mit Tiger Woods – der ja möglicherweise in der 2022er Ausgabe ein vielumjubeltes Comeback geben wird.
Tigers Monster-Chipp von 2005
Eines der ungeschriebenen Gesetze des Masters lautet: „Das Masters beginnt erst am Sonntag auf den Back Nine“. Diese Erfahrung mussten in der fast 90jährigen Geschichte des Turniers schon viele Spieler machen, die nach den ersten drei Tagen aussichtsreich in Führung lagen. Ob auf den drei gefürchteten Bahnen in „Amen Corner“ oder auf den finalen Löchern, häufig wendete sich hier noch das Blatt zur einen oder zur anderen Seite.
So auch am 10. April 2005: Der dreimalige Masters Sieger Eldrick Tont „Tiger“ Woods spielte in der Schlussrunde mit Chris Di Marco um den Sieg und schlug seinen Abschlag auf der 16. Bahn „Redbud“ (Kanadischer Judasbaum) ins linke Vorgrün. Di Marco lag fünf Meter neben dem Loch. Das ondulierte Grün fiel von Tiger Woods aus stark nach rechts ab, weshalb er sehr weit links „anhielt“.
Unter dem Kommentar „Ya, here it comes…“ des TV-Moderators Lanny Wadkins schickte Tiger den Ball auf die Reise. Dieser rollte in einer langgezogenen Rechtskurve auf das Loch zu, blieb zunächst einige Zehntelsekunden davor liegen, und fiel dann unter dem Jubel der Zuschauer und des TV-Kommentators, zum Birdie hinein. Dieser Chipp gehört bis heute zu den besten jemals gespielten Schlägen im Golfsport und bescherte Tiger Woods am Ende im Stechen gegen Di Marco seinen vierten Masters-Titel.
2020: Langer vor Masters Champion Woods
Die 12. Bahn des Augusta National Golf Course wird wegen der Blütenpracht um das Grün herum „Golden Bell“ (Goldglöckchen) genannt. Jährlich zieht dieses in der berüchtigten „Amen Corner“ gelegene Loch hunderte von Zuschauern an, die dem Spektakel an diesem „Signature Hole“ des Golfkurses einen würdigen Rahmen verleihen. Im Jahr 2020 erlebte Tiger Woods, der ein Jahr zuvor sensationell zum fünften Mal in Augusta erfolgreich gewesen war, dort einen bitteren Tag.
Nach zwei Fehlschlägen in das vorgelagerte Wasserhindernis landete der dritte Versuch hinter dem Grün im Bunker. Der folgende Schlag fand erneut den Weg ins Nass, bevor Tiger mit dem zweiten Versuch aus dem Sand das Grün erreichte. Ein Zweiputt beendete das Loch und Tiger verließ mit einer „10“ (inklusive Strafschlägen) auf der Scorekarte sichtlich enttäuscht die Bahn. Am Ende reichte es für ihn nur für den 38. Platz, mit einem Ergebnis von 1 unter Par. Damit lag er zwei Schläge schlechter als Bernhard Langer, der mit einer -3 den 29. Rang belegte.
Die Hoffnung der Golfwelt auf eine schnelle Rückkehr von Tiger Woods nach seinem schweren Verkehrsunfall im letzten Jahr kann sich bereits am kommenden Donnerstag erfüllen. Ob sich die „Back Nine“ dann auch wieder zum „Game-Changer“ entwickeln werden?
Foto: AFP
Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/