DP World Tour Championship: Hochspannung trotz feststehendem Gesamtsieger
Das Race to Dubai endet und die Top 50 versammeln sich am namensgebenden Zielort. Schon vor dem Finale steht fest, dass Rory McIlroy die Saisonwertung der DP World Tour gewinnen wird. Doch zahlreiche offene Fragen garantieren Spannung: Wer entscheidet das hochdotierte Turnier für sich? Wer wird am Bonuspool beteiligt? Wer sichert sich die Spielberechtigung für die PGA Tour?
In diesem Jahr hat McIlroy bei nur neun Turnierteilnahmen auf der DP World Tour 5.164 Punkte gesammelt. Den Großteil verdiente er mit seinen beiden Siegen beim Hero Dubai Desert Classic und bei der Genesis Scottish Open sowie seinem zweiten Platz bei der U.S. Open. Weil sein Vorsprung im Race to Dubai auf Jon Rahm mehr als 2.000 Punkte beträgt, kann er nicht mehr von der Spitze verdrängt werden.
Am Sonntag wird McIlroy also auf jeden Fall die Harry Vardon Trophy überreicht – zum zweiten Mal hintereinander und zum fünften Mal insgesamt. Damit zementiert der Weltranglistenzweite seinen Ausnahmestatus auf der DP World Tour. Nur Severiano Ballesteros (sechsmal) und Colin Montgomerie (achtmal) standen häufiger ganz oben – damals noch in der Order of Merit.
Rahm oder Hovland vor historischem Erfolg
Rahm kann McIlroy zwar nicht mehr im Ranking überholen, dafür aber seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Auch er würde damit seine historische Sammlung weiter vergrößern. Dreimal hat er die DP World Tour Championship bereits gewonnen – so oft wie kein anderer.
Neben dem Weltranglistendritten könnte auch der -vierte mit einem Sieg etwas Besonderes schaffen: Viktor Hovland hat in diesem Jahr bereits die Tour Championship auf der PGA Tour gewonnen. Wenn er auch das Saisonfinale der DP World Tour für sich entscheiden sollte, wäre er der zweite Spieler nach Henrik Stenson 2013, dem das Double gelingt.
Ruhm, Ehre und ein sattes Preisgeld
Das Trio bildet in Dubai den engeren Favoritenkreis, aber natürlich ist die Konkurrenz bei der Tour Championship riesig. Die Top 50 der Saisonwertung gehen geschlossen an den Start. Neben sämtlichen Stars der DP World Tour sind darunter auch große Namen der PGA Tour wie Matt Fitzpatrick, Tyrrell Hatton und Tom Kim. Der österreichische Ryder-Cup-Teilnehmer Sepp Straka ist ebenfalls dabei.
Bei so einem prestigeträchtigen Event lassen sich die Profis nicht lange bitten. Neben Ruhm und Ehre geht es bei der Tour Championship aber natürlich auch um ein sattes Preisgeld. Mit insgesamt 10,5 Millionen US-Dollar handelt es sich abgesehen von den Majors um das höchstdotierte Turnier der DP World Tour.
Bonuspool und Tourkarten im Fokus
Am Sonntag geht es aber nicht nur um die Trophäe und das Preisgeld. Unter den acht bestplatzierten Spielern im Race to Dubai wird auch noch ein Bonuspool von sechs Millionen US-Dollar verteilt. Derzeit verläuft die Grenze zwischen Sami Välimäki auf dem achten und Min Woo Lee auf dem neunten Rang.
Außerdem erhalten die besten Zehn, die nicht schon auf der PGA Tour spielberechtigt sind, für diese die Tourkarte. Rasmus Højgaard (16.) hält derzeit die letzte. Die Deutschen Yannik Paul (17.) und Marcel Siem (18.) sind seine größten Konkurrenten. Weil insgesamt 12.000 Ranglistenpunkte vergeben werden – so viele wie sonst bei keinem Turnier – sind größere Verschiebungen möglich.
Langer Wüstenkurs mit spannendem Schlussabschnitt
Gespielt wird wie immer auf dem Earth Course im Jumeirah Golf Estates. Der Par-72-Platz ist 7.706 Yards (7.045 Meter) lang. Weil die Fairways breit sind, können Longhitter ihre Stärke zur Geltung bringen. Die Grüns sind groß und deshalb leicht zu treffen, aber dafür wellig und deshalb schwer zu bespielen.
Besonders interessant ist der letzte Abschnitt des Platzes: Das Par 3 der 17 verfügt über ein Inselgrün, auf dem Par 5 der 18 kommt Wasser sogar mehrfach ins Spiel. Diesen beiden Löcher könnten im Endspurt für Drama und die Entscheidung sorgen.
Titelbild: AFP