Duell um den Gesamtsieg: Rahm gegen Niemann bei LIV Golf Chicago

Gteiltes Bild von Jon Rahm und Joaquin Niemann mit Trophäen der LIV Tour

Vor der abschließenden Team Championship steht auf der LIV-Tour die Einzelentscheidung auf dem Programm. Für den hochdotierten Gesamtsieg kommen nur noch Jon Rahm und Joaquín Niemann in Frage. Aber nicht nur dieses Duell sorgt für Spannung, denn in den Niederungen der Saisonwertung wird gegen den Abstieg gekämpft.

Nach zwölf Turnieren in dieser Saison beträgt der Abstand zwischen den beiden Titelkandidaten nicht einmal drei Pünktchen. Niemann hatte das Einzel-Ranking nach seinem Auftaktsieg in Mexiko durchgängig angeführt, wurde jedoch ausgerechnet beim jüngsten Event in Greenbrier erstmals an der Spitze abgelöst. Nun hat also Rahm die etwas bessere Ausgangsposition für das Finale.

Bei dem Duell geht es um riesige Summen. Der Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Platz in der Endabrechnung beträgt zehn Millionen US-Dollar. Der Saison-Champion kassiert ein Bonus-Preisgeld von 18 Millionen, der Zweitplatzierte muss sich mit acht Millionen begnügen.

Die verschiedenen Szenarien, wie der Zweikampf letztlich entschieden werden könnte, sind kompliziert. Klar ist, dass Rahm automatisch Saison-Champion wird, wenn er selbst das Turnier in Chicago gewinnt oder Niemann unterhalb des 17. Ranges landet. Wenn Plätze geteilt werden, macht das die Rechenspiele sogar noch schwieriger. Rahm hat es diesbezüglich etwas einfacher: Wenn er nicht schlechter abschneidet als Niemann, bleibt er definitiv vorne.

Auch für den dritten Rang in der Saisonwertung gibt es am Ende noch ein Bonuspreisgeld von vier Millionen US-Dollar. Im Rennen um das Podium sind fünf Spieler. Die Nase vorn hat derzeit Tyrrell Hatton, der bei Rahms Legion XIII spielt. Hinter ihm lauern vier Kapitäne auf ihre Chance: Sergio García (Fireballs GC), Louis Oosthuizen (Stinger GC), Cameron Smith (Ripper GC) und Brooks Koepka (Smash GC).

Das Abstiegsgespenst geht um

Weiter hinten in der Tabelle haben die Spieler ganz andere Probleme. Vom 49. bis zum 57. Rang erstreckt sich die Drop Zone. Alle Nicht-Kapitäne, die sich nach dem Turnier in Chicago dort befinden, steigen aus der Liga ab.

Von den neun Spielern in der Gefahrenzone sind sieben an diesem Wochenende dabei. Weil RangeGoats-Kapitän Bubba Watson nicht absteigen kann, bleibt noch ein halbes Dutzend, das sich unbedingt verbessern muss: Scott Vincent (49.), Branden Grace (50.), Kalle Samooja (53.), Kieran Vincent (54.), Hudson Swafford (55.) und Anthony Kim (56.).

Harold Varner hält den Schläger nach dem Abschlag hinter dem Rücken
Harold Varner III (Foto: Getty)

Umgekehrt könnten sieben Spieler aus der Open Zone theoretisch noch in die Drop Zone stürzen. Die Majesticks-Co-Kapitäne Ian Poulter und Henrik Stenson sowie HyFlyers-Kapitän Phil Mickelson würden aber auch in diesem Fall nicht absteigen. Bleiben also noch vier Spieler, die tatsächlich um ihren Verbleib auf der LIV-Tour zittern müssen: Pat Perez (48.), Harold Varner III (47.), Jinichiro Kozuma (45.) und Mito Pereira (43.).

Drei Teams und noch ein Freilos

In der Mannschaftswertung wird die Entscheidung erst am darauffolgenden Wochenende fallen. Allerdings entscheidet der Stand nach dem Turnier in Chicago über die Setzliste für die Team Championship in Dallas. Besonders bedeutsam ist, dass die drei besten Mannschaften ein Freilos für die erste Runde erhalten. Ein solches haben der erstplatzierte Crushers GC um Kapitän Bryson DeChambeau und die zweitplatzierte Legion XIII bereits sicher.

Das dritte Freilos ist allerdings noch offen. Drei Teams bewerben sich darauf. Der Ripper GC ist aktuell Dritter in der Saisonwertung und damit in der besten Ausgangsposition. Es folgen der Smash GC auf dem vierten und der Torque GC um Kapitän Niemann auf dem fünften Rang.

Kaymer und Cleeks GC im unteren Mittelfeld

Der Cleeks GC um Kapitän Martin Kaymer belegt derzeit den achten Platz in der Mannschaftswertung und kann sich auch nicht mehr verbessern. Es gilt deshalb, die eigene Position abzusichern. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dies gelingt, denn die neuntplatzierten RangeGoats müssten in Chicago mindestens Zweiter werden, um noch eine Chance zu haben.

Das Team von Cleeks GC mit der Team-Trophäe des LIV-Events in Houston
(Foto: LIV)

In der Einzelwertung belegt Kaymer den 38. Rang und steht damit im gesicherten Mittelfeld. Als Kapitän müsste er sich aber ohnehin nicht mit Abstiegssorgen herumschlagen – im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Samooja.

Neuer Austragungsort

LIV Golf Chicago gibt es schon seit der Debütsaison der umstrittenen Tour. Die ersten beiden Ausgaben wurden noch in Rich Harvest Farms ausgetragen. Die Premiere im Jahr 2022 entschied Smith für sich. Im vergangenen Jahr gewann dann DeChambeau, der seinen Titel diesmal auf einem anderen Platz verteidigen muss. Denn die dritte Edition findet nun im Bolingbrook Golf Club statt.

Dort erwartet die Teilnehmer ein Par-70-Kurs, der 7.076 Yards (6.470 Meter) misst. Die erste und die zwölfte Bahn spielen sich für die Profis als Par 4 und nicht wie für die Mitglieder als Par 5. Die sechste ist das Signature Hole des Platzes, ein Par 3 mit Inselgrün. Interessant ist auch die 15, denn das Grün des Par-4-Loches ist mit dem Abschlag zu erreichen.

Titelbild: LIV

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