Elf im Finale gleichauf: Bradbury gewinnt FedEx Open de France
Ein solches Finale gibt es auf der DP World Tour nicht alle Tage: Beim Traditionsturnier in Frankreich lagen am Sonntag zwischenzeitlich elf Teilnehmer schlaggleich in Führung. Trotzdem wurde am Ende kein Playoff nötig, weil sich Dan Bradbury etwas überraschend durchsetzen konnte.
Wieder einmal sorgte Le Golf National vor den Toren von Paris für einen spannenden Wettbewerb. Zu keinem Zeitpunkt im Turnierverlauf konnte sich ein Spieler vom Rest des Feldes absetzen. An der Spitze des Leaderboards ging es stets eng zu und die Führung wurde meistens geteilt.
Auch der spätere Champion tauchte am Freitag ganz oben auf, nachdem er auf dem Par-71-Kurs eine 67 und eine 66 abgeliefert hatte. Durch eine 69 am Samstag verlor Bradbury die Spitzenposition jedoch wieder.
Nach dem Moving Day führte Jesper Svensson mit einem Zwischenergebnis von 13 unter Par und einem Schlag Vorsprung auf ein Verfolgerduo, das aus Sam Bairstow und Thorbjørn Olesen bestand. Einen weiteren Schlag dahinter folgte Bradbury, der sich den vierten Rang mit Joe Dean teilte.
Bradbury gewinnt den Elfkampf
Am Sonntag spitzte sich das knappe Titelrennen noch weiter zu, weil die letzten beiden Flights keinen sonderlich guten Start in ihre Schlussrunde erwischten, während weiter vorne zur Aufholjagd geblasen wurde. Als die abschließende Gruppe acht Löcher absolviert hatte, lagen elf Spieler gleichauf bei −12 in Führung: Bairstow, Bradbury, Olesen, Svensson, Simon Forsström, Matthew Jordan, Francesco Laporta, Yannik Paul, Brandon Stone, Jeff Winther und Fabrizio Zanotti.
Den besten Eindruck hinterließ zunächst Bairstow, der seinen Score auf −15 schraubte. Das gleiche Gesamtergebnis brachte Winther später als Erster ins Clubhaus. Zu diesem Zeitpunkt führte aber bereits Bradbury, nachdem ihm von der 14 bis zur 16 drei aufeinanderfolgende Birdies gelungen waren. Mit zweimal Par machte er dann die Schlussrunde von 66 und das Gesamtergebnis von −16 perfekt. Weil Bairstow und Olesen kein Schlaggewinn mehr glückte, reichte das für den Sieg.
Für Bradbury war es der zweite Titel seiner Karriere auf der DP World Tour. Dieser kam durchaus überraschend, denn der 25-jährige Engländer hatte bislang eine durchwachsene Saison gespielt. Bei 26 Starts verpasste er 15-mal den Cut und landete nur zweimal in den Top Ten. Mit seinem Sieg kletterte er nun jedoch im Race to Dubai vom 98. auf den 25. Platz – und kann plötzlich für die Playoffs planen.
Paul verpasst Stechen um Haaresbreite
Hinter Bradbury teilten sich Bairstow, Olesen, Paul und Winther mit einem Schlag Rückstand den zweiten Rang. Der Deutsche hatte auf der schwierigen 18 einen Birdie-Putt aus rund acht Metern, der das Ziel nur knapp verfehlte. Sein bestes Resultat seit Februar 2023 ist trotzdem ein großer Erfolg. Dieser bescherte ihm außerdem im Race to Dubai einen Sprung vom 66. auf den 37. Platz. Damit gehörte er zu den Gewinnern des Wochenendes.
Die anderen Teilnehmer aus der DACH-Region traten dagegen in der Saisonwertung auf der Stelle. Zwar hatten es sieben von zehn ins Wochenende geschafft, doch das beste Ergebnis hinter Paul war der geteilte 32. Rang von Maximilian Kieffer. Bester Österreicher war Bernd Wiesberger auf dem geteilten 53. Platz. Joel Girrbach, der einzige Schweizer bei der Open de France, belegte den geteilten 55. Rang. Lukas Nemecz (69.), Alexander Knappe (70.) und Marcel Siem (71.) fanden sich ganz am Ende des verbliebenen Feldes. Matthias Schwab war knapp am Cut gescheitert, Marcel Schneider deutlich. Nick Bachem musste verletzungsbedingt in der ersten Runde aufgeben.
Foto: AFP