Estrella Damm Andalucía Masters: Guerrier siegt in Mammut Playoff
Das hat es lange nicht mehr gegeben. Neun Playoff Bahnen mussten gespielt werden, bis Julien Guerrier bei den Estrella Damm Andalucía Masters als Sieger feststand. Jorge Campillo wollte einfach nicht klein beigeben.
Die Zuschauer bekamen einiges geboten. Der traditionsreiche andalusische Real Golf Club de Sotogrande in San Roque war der Austragungsort eines packenden Playoffs über neun Bahnen.
Nach den ersten drei Runden sah es nach einem möglichen Sieg eines Spaniers aus. Jorge Campillo lag nach dem Moving Day mit seinem Kontrahenten Julien Guerrier mit einem deutlichen Vorsprung vor seinen Verfolgern. Doch der Sonntag sollte noch einmal richtig spannend werden.
Campillo setzte sich mit vier Birdies nach elf Bahnen vom übrigen Feld ab und schien den Titel in der Tasche zu haben. Er zeigte jedoch Nerven, als er auf dem Par 5 von Bahn 12 seinen Transportschlag in das Wasser schlug und ein Bogey notieren musste. Die Luft schien von einem Moment auf den anderen bei ihm raus zu sein. Durch zwei weitere Bogeys und nur ein Birdie stand für ihn am Ende lediglich eine -2 (70) für den Tag und -21 für das Turnier auf der Scorekarte.
Ähnlich erging es Julien Guerrier, der auf den Front Nine der Finalrunde mit drei Birdies punkten konnte. Auch er ließ ab Bahn 10 plötzlich nach, musste ein Bogey, ein Doppelbogey und zwei Birdies notieren und lag am Ende ebenfalls bei -21 für das Turnier.
Playoff-Krimi zwischen Campillo und Guerrier
Ein Playoff musste her. Was die beiden Kontrahenten und auch Zuschauer wohl nicht erwarteten, war allerdings ein regelrechter Playoff-Marathon. Nachdem die beiden Spieler drei Mal auf der 18 um den Sieg kämpften und immer schlaggleich lieferten, ging es zurück auf die 17 und nach einem weiteren Par bei beiden erneut auf die 18. Auch hier konnte sich erneut keiner durchsetzen. Drei weitere Par Bahnen sollten folgen, bis es auf der 18 als neunter Playoff Bahn dann zur Entscheidung kam.
Campillo verzog seinen Abschlag und musste seinen Schlag ins Grün aus einer misslichen Lage spielen. Der Ball landete im Grünbunker in einer schweren Bergauf-Lage. Von dort aus benötigte er noch drei Schläge und notierte ein Bogey. Auch Guerrier zeigte Nerven und konnte das Grün nicht mit dem zweiten Schlag erreichen. Allerdings war er in der Lage, seinen Chip bis auf zwei Meter an die Fahne zu spielen.
Mit dem anschließenden Putt sicherte sich der Franzose nach dem spektakulären Playoff seinen ersten Sieg auf der DP World Tour. Dritter wurde der Engländer Daniel Brown, der das Turnier mit einem Gesamtergebnis von -19 beendete. Jon Rahm konnte mit -17 als alleiniger Sechster erneut wichtige Punkte sammeln, um sich die Chance auf einen Platz im nächsten Ryder Cup Team zu sichern.
Drei Deutsche am Finaltag dabei
Erfreulicherweise überstanden drei deutsche Spieler den Cut und konnten am Sonntag punkten. Für eine Top 15 Platzierung sorgte Marcel Schneider. Nach einer 67 am Samstag und einer 69 am Sonntag beendete er das Turnier am Ende mit -13 auf dem mit dem Spanier David Puig geteilten 12. Rang.
Zweitbester Deutscher wurde Freddy Schott. Auch er konnte sich durch einige Birdies in den Runden 3 und 4 in die Top 30 schießen. Den sechs Birdies am Finaltag musste er jedoch auch zwei Bogeys hinzurechnen, was ein besseres Ergebnis verhinderte. Mit einem Gesamtergebnis von -9 beendete er das Turnier auf dem geteilten 28. Rang.
Schlechter erging es Maximilian Kieffer. Aussichtsreich mit einem Birdie auf Bahn zwei in die finale Runde gestartet, musste er an den Bahnen 4, 14 und 17 leider jeweils ein Bogey und damit eine +2 (74) für den Tag notieren und rutschte dadurch auf den geteilten 55. Rang ab.
Foto: AFP