FedEx St. Jude Championship: Glover hat es schon wieder getan
Dass Lucas Glover auf der PGA Tour zwei Turniere in Folge gewinnt, hätte vor zwei Wochen wohl niemand für möglich gehalten. Doch von weit hinten im FedExCup katapultierte er sich mit seinem Überraschungssieg bei der Wyndham Championship in die Playoffs, deren erstes Event er nun im Stechen ebenfalls für sich entschied.
Als 43-jähriger Mann mag Glover nicht das typische Aschenputtel sein, doch seine Geschichte gleicht einem Märchen. In den letzten zwölf Jahren hatte er nur ein Turnier auf der PGA Tour gewonnen. Auch in dieser Saison lief es lange nicht und verpasste Cuts wechselten sich mit Platzierungen jenseits der Top 30 ab. Erst im Juli kam er langsam in Fahrt, doch vor dem letzten Event der regulären Saison belegte er immer noch nur den 112. Platz im FedExCup – weit weg von den Playoffs. Mit seinem Überraschungssieg bei der Wyndham Championship sprang er dann auf den 49. Rang und qualifizierte sich so für die FedEx St. Jude Championship.
Auf dem Par-70-Kurs im TPC Southwind machte Glover einfach da weiter, wo er zuletzt aufgehört hatte. Dabei stellte er bei den wechselhaften Wetterbedingungen in Memphis, Tennessee seine neu gewonnene Konstanz unter Beweis. Nach einer 66 am verregneten Donnerstag eroberte er mit einer 64 am heißen Freitag die Führung. Diese verteidigte er mit einer 66 am ebenso heißen Samstag. Vor dem Finale hatte er einen Schlag Vorsprung auf Taylor Moore, der jedoch im Titelrennen keine Rollen mehr spielen sollte.
Glover strauchelt kurz, fällt aber nicht
Nach einer Wetterunterbrechung am Sonntagmittag rückten stattdessen andere Akteure in den Vordergrund. Tommy Fleetwood war als alleiniger Dritter in die Schlussrunde gestartet und blieb gefährlich. Rory McIlroy und Patrick Cantlay arbeiteten sich vom geteilten sechsten Platz nach oben.
Glover hielt dem Druck zunächst stand und blieb auf den ersten 13 Löchern bogeyfrei. Mit nur einem Birdie konnte er sich allerdings auch nicht absetzen. Als sein Abschlag auf der 14. Bahn im Wasser landete, rettete er sich zwar spektakulär, musste aber trotzdem einen Schlagverlust notieren. Cantlay nutzte den ersten Fehler des Spitzenreiters und zog mit zwei Birdies auf der 15 und 16 vorbei. Glover konterte allerdings mit einem Birdie auf der 16, sodass wieder Gleichstand herrschte.
Dabei blieb es: Sowohl Cantlay als auch Glover kamen mit einem Gesamtergebnis von 15 unter Par ins Ziel, McIlroy und Fleetwood teilten sich mit einem Schlag Rückstand den dritten Platz. Im Stechen versenkte Cantlay am ersten Extraloch seinen Abschlag im Wasser, sodass Glover das Par zum Sieg reichte.
Verschiebungen im FedExCup
Glover gewann nicht nur seinen sechsten Titel auf der PGA Tour und 3,6 Millionen US-Dollar, sondern machte auch noch einen gewaltigen Sprung im FedExCup auf den vierten Rang. Damit hat er sich in zwei Wochen um 108 Plätze verbessert.
Die anderen beiden großen Gewinner in der Saisonwertung waren Cam Davis und Hideki Matsuyama. Beide hatten sich vor der FedEx St. Jude Championship außerhalb der Top 50 befunden, qualifizierten sich aber mit guten Ergebnissen für die BMW Championship. Davis wurde geteilter Sechster, Matsuyama landete auf dem geteilten 16. Rang.
Die Pechvögel des Wochenendes waren Mackenzie Hughes und Nick Hardy, die dafür aus den Top 50 herausfielen. Sie werden deshalb beim zweiten Playoff-Event nicht mehr dabei sein.
Das Gleiche gilt auch für Stephan Jäger, der sich zwar achtbar schlug und im Ranking verbesserte, aber dennoch knapp ausschied. Sein geteilter 20. Platz reichte letztlich nicht für das Weiterkommen. Der andere deutschsprachige Teilnehmer spielte deutlich schlechter, schaffte aber dank der besseren Ausgangsposition locker die Qualifikation. Sepp Straka belegte trotz einer starken Schlussrunde nur den 63. Rang und steht bei der BMW Championship nun unter Druck.
Fotos: AFP