Wie stark belasten moderne Golf-Techniken den Rücken?
Die Tendenz im Profi-Golfsport geht immer weiter in Richtung Leistungssteigerung um jeden Preis. Golfer wie Bryson DeChambeau schlagen den Ball mithilfe neuer Techniken mittlerweile schon auf angrenzende Privatgrundstücke. Bei einigen der Golfprofis sieht man allerdings, dass diese neuen Reichweiten auf Kosten des Körpers gehen. Golf-Legende Tiger Woods leidet schon seit einigen Jahren immer wieder unter Rückenproblemen.
Um den Ball nach modernen Erwartungen mit besonders viel Kraft zu schlagen, bedarf es einer ruckartigen Bewegung des Oberkörpers. Dabei gilt: Je weiter ein Spieler den Oberkörper eindreht, desto mehr Kraft er kann in den Schlag investieren. Diese Technik erfordert, dass die Schultern bei stabiler Hüfte weit eingedreht werden. Die Lendenwirbelsäule kann unter diesen ruckartigen Bewegungen Schäden erleiden. Beim Golfsport sollte man neben der Affinität immer weiteren Schlägen stets die Grenzen des Körpers kennen.
Krafttraining wird immer essentieller
Die hohe Abschlaggeschwindigkeit kann nur mithilfe von Muskeln erzielt werden. Sollte diese Muskelkraft jedoch fehlen, ist es weniger empfehlenswert, die Grenzen des Körpers auszureizen. Der Rücken ist insbesondere im unteren Teil nicht auf ruckartige Drehbewegungen ausgelegt. Damit belasten die Golfer auf Dauer immer stärker Hüften und Brustwirbelsäule. Die Bandscheibe und Wirbelsäule können durch intensives Krafttraining so gestärkt werden, dass sie den Körper auf Dauer wettbewerbsfähiger machen. Dabei ist es wichtig, im Fitnessstudio nicht nur den Rücken zu trainieren, sondern im Ausgleich dazu auch den Bauch. Dadurch werden die Muskelgruppen des Oberkörpers gleichmäßig gestärkt.
Spieler wie Rory McIlroy und Tiger Woods trainieren bereits verstärkt in Fitnessstudios. Einige Kritiker sahen dort eine Tendenz zum Bodybuilding. Für die Spieler ging es hinsichtlich ihrer Rückenschmerzen wohl nicht darum, wer das höchste Gewicht stemmen kann. Insbesondere Woods und McIlroy haben immer wieder mit starken Rückenproblemen zu kämpfen. Nicht umsonst feierte Woods nach einer längeren Pause erst kürzlich wieder sein Comeback auf der PGA-Tour.
Tipps zur Vorbeugung von Rückenbeschwerden
Nicht ausschließlich die modernen Techniken führen bei einigen Golfspielern zu Rückenbeschwerden. Insbesondere im Profigolf ist es gang und gäbe, von Turnier zu Turnier zu reisen. Das lange Sitzen im Flugzeug sowie das Schlafen auf verschiedenen Matratzen können dem Rücken ohne ausreichend trainierte Muskulatur langfristig schaden. Beim Golfen können einige Punkte beachtet werden, um Rückenschmerzen auf Dauer vorzubeugen.
Vor der Golfpartie sollten Spieler ihren Körper genügend aufwärmen. Nur so sind die Muskeln danach belastbar. In der Ansprechposition sowie im kompletten Durchschwung sollte auf eine aufrechte Haltung geachtet werden. Dabei ist es wichtig, keinen Überschwung mit stark ausgeprägter Drehung zu provozieren. Die Wirbelsäule wird dabei zu stark belastet. Auch bei den Schäften ihrer Schläger können Spieler darauf achten, dass diese nicht zur kurz ausfallen. Das starke Vorbeugen belastet den Rücken und kann durch die richtige Länge des Schafts vermieden werden.