Golfclub am Lüderich – Der extremste Golfplatz Deutschlands
Mit dem selbst vergebenen Titel „extremster Golfplatz Deutschlands” spielt der Golfclub am Lüderich östlich von Köln auf den großen Unterschied der eigenen Front- und Backnine an. Auf einer 18 Loch Runde spielt man nämlich zunächst die laut Rating leichtesten 9 Loch aller deutschen Golfplätze und anschließend die laut Rating schwersten 9 Loch in ganz Deutschland.
Auf dem Gebiet eines ehemaligen Erzbergwerkes liegt das Gelände des Golfclub am Lüderich. Bereits die Anfahrt zum Clubhaus geht steil bergauf und als Spieler erahnt man, was man auf dem Golfplatz zu erwarten hat. Neben dem Clubhaus thront einsam ein alter Förderturm, der so etwas wie das Wahrzeichen des Golfclubs ist und sich natürlich auch im Logo wiederfindet.
Im Schatten des Erzförderturms
Auf der Driving Range schlägt man seine Bälle talabwärts und hat dabei einen herrlichen Blick über das Bergische Land. Der Start der Runde ist am höchsten Punkt des Geländes und verläuft mit Loch 1 – überraschenderweise – absolut eben. Ein kurzes flaches Par 4 bedeutet einen Einstieg, den es zu genießen gilt, denn anschließend geht es massiv auf und ab.
Die ersten neun Loch des Golfclub am Lüderich sind gerade einmal etwas mehr als 1.900 Meter lang und bestehen aus drei Par 3 und sechs meist kurzen Par 4 Löchern. Zwei der Par 3 spielen sich bergab, am heftigsten ist dies direkt an Loch 2 der Fall. Das nur 110 Meter kurze Loch mit dem passenden Namen „Freier Fall” spielt sich gut und gerne 20 Meter bergab auf ein kleines, flaches und hartes Grün.
Kurze Frontnine mit extremen Höhenunterschieden
Überhaupt sind die Grüns auf den ersten neun Loch nicht allzu groß und dafür meist wenig onduliert. Das Gefälle ist die größte Schwierigkeit dieser Platzhälfte, durch die kurzen Löcher kann ein besonnener Spieler hier aber trotzdem einen guten Score einfahren, solange er den Ball im Spiel hält.
Das andere Extrem, die mit einem Slope-Rating von 149 schwersten 9 Loch in Deutschland, beginnt ab Loch zehn im Golfclub am Lüderich. Diese Hälfte ist gut 1.000 Meter länger als Teil 1 und wird an fast jedem Loch von dichtem Wald umrahmt.
Insgesamt drei Par 5 Löcher kommen dazu und erneut schlägt man mehrfach von weit oben auf ein 20 Meter tieferliegendes Fairway. Dabei sind die Drivezonen oft noch recht großzügig gestaltet, aber anschließend wird es richtig eng. Die nach wie vor kleinen Grüns liegen eng umschlungen von Bäumen und Büschen, so dass es beim Anspiel kaum Platz für Fehler gibt.
Auf den zweiten neun wird es lang und schwer
Zwei kurze Par 3 bringen eine kleine Verschnaufpause, ansonsten strengt der Platz wirklich an. Einerseits ist es körperlich schwer durch die vielen Höhenunterschiede, wenn man nicht gerade mit dem Cart unterwegs ist. Andererseits aber fordert es immer wieder äußerste Konzentration, um den Ball im Spiel zu halten – der Platz ist damit vor allem mental eine Herausforderung.
Golfanfänger sollten den einen oder anderen Ball in Reserve dabeihaben, denn Verluste können sich auf diesem extremen Golfplatz schnell im zweistelligen Bereich bewegen. Ambitionierte, erfahrenere Golfer sollten versuchen, sich nicht verführen zu lassen, sondern konservativ spielen und so einen guten Score einfahren.
Spaß macht dieser „extremste Golfplatz Deutschlands“ in jedem Fall. Alleine schon aufgrund seiner vielen besonderen Löcher bleibt er im Gedächtnis und sollte deshalb zumindest einmal getestet werden.
Fotos: Olaf Genth
Noch mehr Golfplätze und weiteren Golf-Content von und mit Olaf findet ihr auf seinem Blog heidegolfer.de.