Golfclub Lilienthal: Ein junger, inklusiver Golfplatz mit besonderen Merkmalen

Ein Fairway auf einem Golfplatz

Der Golfclub Lilienthal, gegründet 1998, ist Deutschlands erster integrativer Golfclub und legt seit Beginn großen Wert auf Inklusion und Ökologie. Nach vier Jahren Planung und Vorbereitung erfolgte Ende 2002 der erste Spatenstich.

Bereits im August 2003 wurde die Driving Range eröffnet, ein Jahr später waren die ersten neun Löcher spielbereit. Die integrative Platzpflege erfolgt in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Osterholz und der Werkstatt für Menschen mit Behinderung „Martinshof Bremen“.

Viel Links-Stil auf der Frontnine

Die ersten neun Löcher des Golfplatzes bieten eine Mischung aus alten und neuen Elementen. Der Platz beginnt mit einem mittleren Par 3 aus dem ursprünglichen Platzbestand. Nach einem kurzen Fußweg erreicht man die sieben von Christian Althaus gestalteten Löcher, die nun die Bahnen 2 bis 8 der Anlage ausmachen.

Diese von Althaus entworfenen Löcher unterscheiden sich deutlich vom Rest des Platzes. Sie sind im Links-Stil angelegt und bieten ein offenes Gelände, das den Spielern Wind und Wetter aussetzt, wie es sich für solche Plätze gehört. Die Grüns sind groß, onduliert und relativ schnell, was präzises Spiel erfordert.

Ein Teich auf einem Golfplatz

Die neuen Bahnen bestehen ausschließlich aus Par 4 und Par 5 und sind sowohl optisch ansprechend als auch spielerisch interessant. Die großen, strategisch platzierten Bunker und das tiefe Rough stellen eine echte Herausforderung dar.

Da die Bahnen in verschiedene Richtungen verlaufen, bietet der Wind zusätzliche taktische Elemente. Mal kann man den Rückenwind nutzen, am nächsten Loch muss man sich dann mit Gegen- oder Seitenwind auseinandersetzen. Diese Variabilität macht den Platz besonders spannend.

Zum Abschluss der Frontnine kehrt man über einen längeren Fußweg zurück zum Ausgangspunkt, wo ein weiteres Par 3 wartet. Dieses Loch, umgeben von Bäumen und Büschen, gehört ebenfalls zum ursprünglichen Platz und bietet eine parkähnliche Atmosphäre.

Die 18 endet vor der Clubhausterrasse

Die Backnine beginnt nach einem weiteren Fußweg mit einem Par 5, das strategisches Spiel erfordert. Der Abschlag muss gut platziert werden, um das Dogleg optimal zu nutzen und das Grün mit zwei weiteren Schlägen zu erreichen.

Ein Green mit Fahne auf einem Golfplatz

Es folgt ein interessantes Par 4 mit zwei Gräben im Fairway, gefolgt von einem Trio unterschiedlich langer Par 3 Löcher. Deren Grüns sind relativ klein und weitestgehend eben, aber immerhin spurtreu und schnell, was präzises Putten erleichtert.

Die abschließenden vier Par 4-Löcher sind alle kürzer. Das kürzeste misst gerade einmal 244 Meter, das längste ist „nur“ 327 Meter lang. Hier bieten sich also auch mittleren Handicaps gute Chancen, wenn man es denn schafft, den Ball im Spiel zu halten. Das Schlussloch 18 endet vor der Clubhausterrasse und bietet ein interessantes Grün, das das Spiel mit einem besonderen Reiz abschließt.

Inklusive Einrichtungen und Umweltbewusstsein

Der Golfclub Lilienthal legt großen Wert auf Inklusion und Umweltbewusstsein. Die Übungsanlagen, einschließlich der Driving Range, sind vollständig barrierefrei gestaltet. Das Clubhaus ist behindertengerecht und die gesamte Anlage ist darauf ausgelegt, allen Spielern, unabhängig von ihren körperlichen Voraussetzungen, ein angenehmes Spielerlebnis zu bieten.

Ein Green auf einem Golfplatz

Die Pflege des Platzes erfolgt integrativ durch die Werkstatt für Menschen mit Behinderung „Martinshof Bremen“. Dieses Engagement für Inklusion zeigt sich auch in der Teilnahme des Clubs an den Special Olympics, bei denen der Spieler Christophe Schuler 2018 in Abu Dhabi einen vierten Platz erzielte.

Der ursprüngliche ökologische Ansatz des Golfclubs zeigt sich in den zahlreichen Biotopen rund um die „alten“ Löcher. Diese Biotope tragen zur ökologischen Vielfalt bei, können jedoch für Spieler frustrierend sein, da verzogene Bälle oft schwer wiederzufinden sind.

Herausforderung für alle Spielstärken

Der Golfclub Lilienthal bietet einen einzigartigen und integrativen Golfplatz, der durch seine ökologische und inklusive Ausrichtung besticht. Die von Christian Althaus gestalteten Löcher bieten eine besondere Herausforderung und machen den Platz zu einem interessanten Ziel für Golfer aller Spielstärken. Trotz einiger Herausforderungen, wie den langen Wegen zwischen den Löchern und den zahlreichen Biotopen, überzeugt der Golfclub durch seine freundliche Atmosphäre und das soziale und ökologische Engagement.

Für Amateurgolfer, die einen besonderen Platz suchen und dabei gleichzeitig nachhaltige und inklusive Projekte unterstützen möchten, ist der Golfclub Lilienthal eine empfehlenswerte Adresse.

Fotos: Olaf Genth

Noch mehr Golfplätze und weiteren Golf-Content von und mit Olaf findet ihr auf seinem Blog heidegolfer.de.

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