Golfen mit Behinderung: Brendan Lawlor als Vorreiter
Seit Brendan Lawlor an der European Tour teilnahm, ist er in aller Munde und das zurecht: Als erster Golfer mit Behinderung nahm der 22-Jährige an der European Tour teil. Der Ire ist seit 2019 im Profisport und liegt aktuell auf Platz 4 der Weltrangliste für Golfer mit Behinderung. Die Inklusion im Golf wird durch die fortschreitende Popularität der Sportart immer wichtiger.
Kleinwuchs, kurze Rippen und dysplastische Fingernägel und Zähne sind Merkmale des Ellis-van-Crefeld-Syndroms. Brendan Lawlor ist seit seiner Geburt von der Krankheit gezeichnet. Das hat ihn jedoch nie davon abgehalten, seinem Traum einer professionellen Golfkarriere nachzugehen. Zuletzt zeigte er dies mit der Teilnahme an der European Tour.
Lawlor macht behinderten Golfern Mut
Lawlor ging es bei seiner Teilnahme weniger darum, mit den Größen des internationalen Profigolfes mitzuhalten. Der 22-Jährige wollte vielmehr eine Botschaft senden und sieht sich deshalb selbst als Mutmacher, speziell für Golfer und allgemein Menschen mit Behinderung.
Sein Sponsor und Turniertitelpartner ISPS HANDA lud den Golfer zu der UK Championship ein und verlieh ihm damit eine ganz besondere Ehre. Noch nie zuvor hatte ein Golfer mit Behinderung auf der European Tour gespielt. Lawlor sah seine Teilnahme als Chance, der Golfwelt zu zeigen, dass auch behinderte Golfer mit ihrem eigenen Golfspiel Teil der Sportart sind. Durch die stetig wachsende Beliebtheit der Sportart sollte auch die Inklusion immer mehr Teil des Golfsports werden. Weg vom klischeehaften Bild des Golfes als Sport für die privilegierte, weiße Oberschicht, hin zu einer weltoffenen und modernen Disziplin für alle.
Engagement für den Behindertengolf
Die ISPS HANDA sieht in der Inklusion behinderter Golfer eine Notwendigkeit und engagiert sich deshalb seit mehreren Jahren dafür. Auch in Deutschland gibt es Vereine und Organisationen, die das elitäre Image der Sportart durch ein offenes Konzept ersetzen wollen. Der Behinderten Golf Club Deutschland (BGC) möchte beispielsweise durch Turniere den Kontakt zwischen behinderten und nicht behinderten Spielern aufbauen.
Ziel ist unter anderem, nicht nur die Menschen, sondern insbesondere die Golfclubs offener für Golfer mit Behinderung zu machen. Nicht auf allen Golfplätzen sind Spieler, die auf Hilfsmittel wie Paragolfer oder Krücken angewiesen sind, zugelassen. Des Weiteren sollten angepasste Regeln den Spielern die Teilnahme an offenen Turnieren gestatten.