Planung und Gestaltung des Golfplatzes: Der Beruf des Golfplatzarchitekten
Wer entscheidet eigentlich, wo das Wasserhindernis die Golfspieler bis an ihre Grenzen bringt oder wo der Bunker liegt, um das Spiel noch einmal spannend zu machen? Kein Golfplatz ist gleich konstruiert. Hinter den unterschiedlichen Designs und Schwierigkeitsgraden stecken die Ideen der Golfplatzarchitekten.
Um einen Golfplatz zu planen, muss vorab eine Geländeanalyse durchgeführt werden. Dabei prüft der Architekt das Gelände auf die Bodenbeschaffenheit und strategische Tauglichkeit. Darüber hinaus müssen auch eventuelle umwelttechnische Einschränkungen wie der Schutz von Flora und Fauna berücksichtigt werden. In Zusammenarbeit mit Bauunternehmen stellt der Golfplatzarchitekt zusätzlich eine wirtschaftliche Prognose hinsichtlich der Bauphase und des Platzbetriebs.
Wie werden die 18 Löcher verteilt?
Um das individuelle Design des Platzes festzulegen, sind mehrfache Begehungen der zu bebauenden Fläche notwendig. Dabei erstellt der Architekt einen Plan sowohl für die Löcher als auch für die Lage der Einrichtungen, wie das Clubhaus und den Parkplatz. Kalkulationen hinsichtlich der Platz- und Rasenpflege erschließen sich dem Architekten meist auch erst nach regelmäßiger Inspektion.
Für den Bau des Platzes ist es die Aufgabe des Designers, sich die nötigen Genehmigungen einzuholen. Dabei müssen sich beispielsweise Detailpläne vorzeigen und die Einhaltung der Umweltauflagen nachweisen. Nur so können sie daraufhin den Bau des Platzes in die Wege leiten.
Vom Spieler zum Golfplatz-Designer
Der wohl bekannteste Golfplatzarchitekt ist Jack Nicklaus, der internationale Golfplätze designte. In Deutschland ist Bernhard Langer zu nennen, der sich neben seiner Golfer-Karriere ebenfalls auf den Beruf spezialisiert hat und die Planung von Golfplätzen auf der ganzen Welt übernahm.
Außer des zweijährigen Ausbildungsprogramms des „European Institute of Golf Course Architects“ ist noch keine weitere Ausbildung und kein Studiengang zum Golfplatzarchitekten bekannt. Einigen der Designer geht eine Ausbildung zum Greenkeeper oder Landschaftsarchitekten voran. Diese können sich in anschließenden Kursen auf die Architektur von Golfplätzen spezialisieren.