Golf-Stars und ihr Leben #12: Nick Faldo
98 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Das soll erstmal einer nachmachen. Nick Faldo gelang dies in den frühen Neunzigern. Mit Triumphen bei drei Masters und drei Open zählt der Engländer zu den besten europäischen Profigolfern.
Erst war es das Schwimmen, das Faldo Freude bereitete. Dann sollte es die große Karriere im professionellen Radsport werden bis er 1971 als 13-Jähriger Jack Nicklaus im Fernsehen beim Golfspiel zusah. Damit war es um ihn geschehen und er gewann bereits vier Jahre später die English Amateur Championship und die British Youth Championship.
Erst die Spitze Europas, dann die Spitze der Welt
1976 stieg der damals 19-jährige Faldo in die professionelle Liga ein. Bereits ein Jahr darauf gelang ihm die Qualifikation für den Ryder Cup als jüngster Spieler. Schnell wurde zunächst auf europäischem Boden klar: In Faldo steckt mehr. 1983 gewann der Engländer die European Tour Order of Merit und ebnete sich so den Weg für die großen Turniere in den USA.
Zunächst konnte Faldo bei den Majors keine Erfolge verzeichnen. Seine Schwungtechnik brachte ihm oft nicht die gewünschten Ziele und so arbeitete er ab 1985 gemeinsam mit Trainer David Leadbetter an einer Umstellung. Zwei Jahre später trug dies zum ersten Mal Früchte: Faldo triumphierte bei der Open Championship und gewann damit sein erstes Major.
Bis in die Neunziger sollte seine Glücksträhne nicht reißen. Die Open Championship konnte der Profi noch zwei weitere Male (1990 und 1992) holen. Und damit nicht genug. 1989, 1990 und 1996 durfte sich Faldo in das grüne Jackett des Masters Tournament helfen lassen. Am Ryder Cup nahm Faldo insgesamt elfmal teil. Gemeinsam mit Bernhard Langer, Severiano Ballesteros, Sandy Lyle und Ian Woosnam gehört Faldo den „Big Five“ an. Die Golfer der Gruppe sind alle innerhalb von zwölf Monaten geboren, triumphierten bei mindestens einem Major und haben den europäischen Golfsport geprägt.
Kein geselliger Flightpartner
Unter seinen Konkurrenten war Faldo nicht sonderlich beliebt. Bei Turnieren suchte der Engländer selten das Gespräch zu seinen Mitstreitern und hielt sich auch sonst bedeckt. Ein Händeschütteln nach absolvierter Runde sollte nach seinem Empfinden als Anerkennung ausreichen.
Und auch mit der Journaille wurde Faldo nicht warm. So dankte er der Presse „from the heart of my bottom”. Nicht jeder konnte bei solch derbem Humor mitschwingen.
Foto: AFP