Golf-Stars und ihr Leben #19: Patrick Reed
Dass Patrick Reed ein talentierter Golfer ist, steht außer Frage. Dennoch vermochte er noch nie so wirklich, in den Genuss des Superhelden-Status zu kommen, denn sowohl den Fans als auch der Konkurrenz stießen einige Aktionen schon oft etwas sauer auf.
So zuletzt bei der Farmers Insurance Open, bei der er trotz Regelverstoßes ohne Strafschläge davonkam und am Ende die Trophäe des Turniers in den Händen hielt. Damit fuhr er bereits seinen neunten PGA Tour-Titel ein. Den ersten gewann der Profi 2013 bei der Wyndham Championship, zwei Jahre nachdem er zum ersten Mal auf der Tour spielte.
Im darauffolgenden Jahr konnte er bei der Humana-Challenge den Tour-Rekord mit einem Ergebnis von 27 unter Par brechen. Weitere Top-Platzierungen brachten ihm die Qualifikation für das US-Team beim Ryder Cup ein. 2018 gelang ihm mit dem Triumph beim Masters Tournament sein bislang größter Erfolg. Mit 273 Schlägen auf der Score-Karte siegte er mit nur einem Schlag weniger als Rickie Fowler.
Platz 2 der unbeliebtesten Kollegen auf der PGA Tour
Trotz seiner Top-Leistungen will der Spieler nicht so richtig gut bei Fans und den restlichen Profis ankommen. Nur Bubba Watson konnte 2017 mehr Stimmen bei der Wahl zum unbeliebtesten Kollegen auf der PGA Tour sammeln und so landete Reed direkt hinter ihm auf dem zweiten Platz. Zu College-Zeiten musste Reed wegen Problemen mit seinen Team-Mitgliedern sogar die Universität wechseln, was jedoch nicht zu größerer Beliebtheit im neuen Team führte.
Bei Turnieren jubelten seine Kollegen seinen engsten Konkurrenten zu und hofften darauf, dass Reed das Turnier nicht gewinnen würde. Auch diese Mannschaft musste der US-Amerikaner verlassen und er entpuppte sich immer mehr als Einzelgänger, was er bekanntlich auch in Sachen Familie ist. Bei der US Open 2014 sorgte Reed für einen Eklat, als er veranlasste, dass seine Eltern den Platz verlassen mussten.
Zwei Jahre zuvor hatten sie ihrem Sohn kein Einverständnis zu dessen Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin gegeben. Seitdem bekam Reeds Eltern ihren Sohn nicht mehr zu Gesicht und müssen die Turniere wohl im Fernsehen verfolgen.
Die vielen Eskapaden des Patrick Reed
Besonders unpopulär machte sich der Golfer natürlich mit seinen Regelverstößen. Bei der Hero World Challenge 2019 erwischten die Verantwortlichen Reed beim Verbessern der Ballposition und bestraften ihn mit zwei Strafschlägen. Zuletzt machte er bei der Farmers Insurance Open auf sich aufmerksam, als er einen Ball ohne das Einverständnis eines Regeloffiziellen aufhob, um ihn daraufhin straffrei zu droppen.
Fast noch schlimmer als die Regelverstöße ist allerdings der Umgang mit den Sanktionen. 2014 haute er einen seiner Mitstreiter ordentlich in die Pfanne, nachdem ihm ein gewünschter Drop nicht gewährt wurde. „Ich muss wohl Jordan Spieth heißen, um diesen Drop zu bekommen“, suggerierte Reed eine vermeintliche Bevorzugung seines Ryder Cup-Kollegen.
Foto: European Tour