Green-Eagle-Designer Blesch: Neuer Golfplatz für den Ryder Cup
Die Vision hat einen Namen: Michael Blesch. Der selfmade Golfplatzdesigner möchte 2035 den Ryder Cup nach Deutschland holen. Dafür baut er neben dem berühmten Nord Course in Winsen einen komplett neuen Golfplatz, der noch schöner werden soll.
Zusammen mit seinem Geschäftspartner Ralf Lühmann gründete Blesch im Jahr 1997 die Green Eagle Golf Courses. Inzwischen ist er alleiniger Inhaber der 186 Hektar großen Anlage. Darauf verteilen sich aktuell drei Golfplätze: Ein öffentlicher 6-Loch Par 3 Course, der 18-Loch Süd Course für alle Spielstärken und der 18-Loch Nord Course, der Austragungsort der EUROPEAN OPEN. Darüber hinaus komplettieren die größte Driving-Range Norddeutschlands, mehrere Übungsanlagen, ein Fitting Center sowie ein Clubhaus im Blockhausstil das Bild.
Ryder-Cup-Platz mit Wacholderflächen und neuem Hotel
Das neueste Projekt des Visionärs ist ein 18 Loch Stadium Course, der, wenn es nach den Wünschen Bleschs geht, Austragungsort des Ryder Cups 2035 werden soll. Hierfür werden Teile des bisherigen Südkurses umgebaut und neu hinzugewonnene Flächen designt. Die innere Schleife des ehemaligen Südkurses ist so gut wie vollendet.
Kennzeichnend für die neuen Bahnen werden neben Bunker- und Wasserhindernissen, Naturtribünen und Heide- bzw. Wacholderflächen sein. Das künftige Signature Hole wird in einem Adlerkopfgrün enden. Zu Beginn aller Bahnen werden fünf bleschtypische runde Abschlagboxen für jede Spielstärke errichtet. Schließlich wird die Driving Range versetzt und hochmodern ausgestattet. Außerdem wird ein Hotelneubau das Bild abrunden.
Geplant ist die Eröffnung des Mix-Course aus neun Löchern Süd- und neun Löchern Westkurs im Frühjahr 2025. Der komplette West Course soll Ende 2025/2026 seiner Bestimmung übergeben werden. Seine Fläche wird dann 150 Hektar betragen. Auf den Naturtribünen sollen laut Planung bis zu 120.000 Zuschauer Platz finden. Diese Mehreinnahmen durch das Ticketing soll die finanziellen Risiken des Großevents 2035 decken. Die Politik, vor allem das Land Niedersachsen, hat bereits ihre Unterstützung signalisiert. Auch der DGV spricht sich für das Ryder-Cup-Event aus. Allerdings wurden bislang keine finanziellen Zusagen gemacht. „Die Garantien müssen wir geben“, wie Blesch kürzlich in einem Interview erklärte.
Es wird bereits eingesät
Im Rahmen der diesjährigen European Open konnten wir uns einen Eindruck vom aktuellen Stand der Arbeiten machen. Betritt man das Baugelände, das gleich neben dem Clubhaus beginnt, fallen zunächst einmal die Massen an Erde auf, die hier bewegt werden. Unser Guide erklärt uns, dass das Material für das kuppige Gelände sowie die Naturtribünen aus dem Aushub der Teiche und Gräben stammt. Dazu liefern Transportunternehmen aus dem ganzen Lande überschüssige Erde an. Material, das anderswo über ist, für Blesch aber wichtig zum Modellieren seines Champions Courses.
Im Gespräch mit 123golfsport berichtet das Master Mind von Bauunterbrechungen aufgrund der feuchten Wetterbedingungen der letzten Monate. Sein Team machte immer wieder neue Abschnitte auf, bevor es auch hier nicht weiterging. Dennoch ist er mit dem Fortschritt sehr zufrieden. „Wir müssen noch die letzten beiden Bahnen auf den Frontnine beenden. Direkt nach dem Turnier fangen wir dort mit dem Einsäen an.“ Es folgen dann eineinhalb Jahre, in denen die letzten neun Bahnen erstellt werden. Hierzu wurde extra ein neues Gelände erworben. Dieses ist, wie wir uns überzeugen konnten, komplett flach lediglich mit einem kleinen Wäldchen als Gestaltungselement. Hier werden Blesch und sein Team wieder viel Kreativität und fachliches Know-How benötigen, um attraktive Löcher zu gestalten.
Auch die Infrastruktur wird sich ändern: „Wir fangen direkt nach dem Turnier, wenn hier die Zelte abgebaut sind, an, die neue Range zu bauen. Die wird richtig schön. Auch für die Zuschauer mit Tribünen, wo man sich auch hinsetzen und den Leuten ein bisschen beim Training zugucken kann.“ Man darf gespannt sein, wie viel der neuen Anlage bei den European Open 2025 schon in Betrieb sein wird.
Titelbild: Porsche
Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/