Härtetest in Sotogrande: Das Estrella Damm Andalucía Masters
Einer der traditionsreichsten Clubs in Andalusien ist sicherlich der Real Golf Club de Sotogrande in San Roque. Auch in diesem Jahr wird auf der Par 72 Anlage das Estrella Damm Andalucía Masters ausgetragen.
Sotogrande ist ein beinharter und vor allem hautenger Parklandkurs mit hängenden Fairways und kleinen Grüns. Je nach Windverhältnissen könnte schon ein Ergebnis rund um Par für eine gute Platzierung reichen.
Wie schon zuletzt in Madrid dürfen sich die spanischen Heimfans auch auf den Einsatz ihrer beiden LIV-Spieler Jon Rahm und David Puig freuen. Rahm will sich damit die Chance erhalten, über die Rangliste doch in das kommende Ryder Cup Team aufgenommen zu werden.
Jon Rahm hat hervorragende Erinnerungen an Sotogrande und Andalusien. „Die Gastfreundschaft hier ist unglaublich und ich habe noch nie etwas Negatives über diesen Golfplatz gehört – das bedeutet, dass er etwas ganz Besonderes ist.“ Er träumt davon, den spanischen Fans eine gute Show zu bieten und einen Titel zu holen, den er bei seinen drei vorherigen Auftritten beim Estrella Damm NA Andalucía Masters verpasst hat. Sein bestes Ergebnis war ein geteilter zweiter Platz im Jahr 2019.
„Es ist immer ein anderes Gefühl, wieder in Spanien zu sein. Ich glaube, dass meine Emotionen noch gesteigert werden können, wenn ich vor spanischem Publikum spiele. Natürlich möchte ich immer gut abschneiden, aber wenn ich nach Hause komme, ist es etwas, das in mir den Wunsch weckt, noch ein bisschen besser zu spielen. Das ist einer der Gründe, warum ich in der Vergangenheit so gut abgeschnitten habe. Ich habe tolle Sonntage genossen, als ich die Spanish Open 2018, 2019 und 2022 gewann.“
Aber auch auf viele Euro-Stars, die sonst auf der PGA Tour engagiert sind, werden dabei sein. Hierzu zählen beispielsweise Nicolai Hojgaard oder Matt Wallace.
Klangvolle Historie
Bei dem Estrella Damm N.A. Andalucía Masters starten 126 Spieler, die um ein Preisgeld von 3.250.000 US-Dollar, 5.000 Race to Dubai-Punkte (835 für den Gewinner) und 1.500 Punkte für das europäische Ryder-Cup-Team kämpfen. Die Liste der Gewinner bietet einige große Namen aus dem Golfsport: Adrian Meronk (2023), Adrián Otaegui (2022), Matt Fitzpatrick (2021), John Catlin (2020), Christiaan Bezuidenhout (2019), Sergio García (2011, 2017 und 2018) und Graeme McDowell (2010).
Die Teilnehmer kommen aus 24 verschiedenen Nationen: 100 aus Europa, 9 aus Afrika, 7 aus Asien, 2 aus Ozeanien und 8 aus Amerika. Das am stärksten vertretene Land ist Großbritannien mit 32 Spielern (23 aus England, 7 aus Schottland, 1 aus Wales und 1 Nordirland), gefolgt von Spanien mit 17, Frankreich mit 11, Deutschland und Südafrika mit jeweils 9.
Es geht um die letzten Tickets für das Race to Dubai Finale
Mit seinem zweiten Platz in der Vorwoche hat Yannik Paul sein Ticket für das Dubai-Finale bereits fix gebucht. In der derzeitigen Form zählt der aktuell beste Deutsche auf der DP World Tour auch beim Andalucia Masters zu den absoluten Topfavoriten. Das Turnier bildet den diesjährigen Europaabschluss einer langen Saison.
Marcel Siem zehrt im Race to Dubai noch immer von seinem Sieg in Italien. Er wird allerdings ein sehr gutes Wochenende brauchen, um wie im Vorjahr das Finale in Dubai zu erreichen. Max Kieffer ist aktuell außerhalb der Top 70 und wäre somit selbst für das erste Finalturnier in Abu Dhabi nicht qualifiziert.
Für Max Rottluff, Marcel Schneider, Freddy Schott, Alex Knappe und Hurly Long geht dagegen der Kampf um die neue Tour Karte in die finale Phase. Für Rottluff und Schott, die nach aktuellem Stand nicht mehr für Korea in der kommenden Woche startberechtigt sind, ist Andalusien die allerletzte Chance, zu punkten. Außerdem ist Nick Bachem mit am Start.
Für Österreich treten Bernd Wiesberger, Matthias Schwab und Lukas Nemecz an. Die Schweiz wird von Joel Girrbach vertreten.
Die Favoriten kommen aus Spanien
Für den Sieg besonders favorisiert dürften die Spanier Rahm, Hidalgo und Puig sein, für die das Turnier ein Heimspiel ist. Allerdings wollen auch der Schwede Sebastian Söderberg, die Dänen Rasmus und Nicolai Hojgaard, der Franzose Victor Perez, der Südafrikaner Thriston Lawrence und vor allem Yannik Paul ein Wörtchen mitreden, wenn es um den Titel geht. Der Titelverteidiger Adrian Meronk ist nicht am Start.
Fotos: AFP