Überraschend ungefährdet: Harman gewinnt The Open Championship
Der Sieg von Brian Harman bei The Open Championship war per se schon eine Überraschung. Wie deutlich er die besten Golfer des Planeten distanzierte, war allerdings eine Sensation. Die Zweitplatzierten, zu denen auch ein historisch guter Österreicher gehörte, folgten dem Champion Golfer of the Year in respektvollem Abstand. Auch ein deutsches Duo schaffte den Sprung ins Wochenende.
Im verregneten Hoylake scheiterten kleine und große Namen gleichermaßen am Cut. Mit Collin Morikawa, Shane Lowry und Francesco Molinari erwischte es beispielsweise drei der vier letzten Open-Sieger. Aus Deutschland mussten Yannik Paul und Amateur Tiger Christensen die Heimreise antreten. Auch der Australier Travis Smyth verpasste das Wochenende, sorgte aber vorher noch mit einem Hole-in-one auf der 17. Bahn für einen Höhepunkt des Wettbewerbs. Es war das allererste Ass auf dem brandneuen „Little Eye” im Royal Liverpool Golf Club.
Die beste Runde des Freitags lieferte Harman ab. Mit einer bogeyfreien 65 auf dem Par-71-Kurs katapultierte er sich an die Spitze des Leaderboards. Dabei gelangen ihm vier Birdies in Folge zwischen der 2 und der 5 sowie ein abschließendes Eagle auf der 18.
Harman auch von Fehlstarts nicht zu erschüttern
Nach 36 Löchern hatte Harman schon fünf Schläge Vorsprung auf den Rest des Feldes. Diesen verteidigte er nervenstark im weiteren Turnierverlauf. Sowohl in der dritten als auch in der vierten Runde unterliefen ihm zwei frühe Bogeys, doch er ließ sich davon nicht beirren und antwortete jeweils noch auf der Front Nine mit zwei Birdies.
Dadurch verhinderte Harman eine ähnliche Schlappe wie bei der U.S. Open 2017, als er ebenfalls als Führender in das Finale gegangen war, sich aber letztlich Brooks Koepka geschlagen geben musste. Diesmal zog es der 36-Jährige durch und sicherte sich souverän seinen ersten Major-Titel.
Es kann keinen Zweifel daran geben, dass dieser Sieg hochverdient war. Harman blieb als einziger Teilnehmer in allen vier Runden unter Par. Am Ende kam er mit einem Gesamtergebnis von −13 ins Ziel. Mit einem Rückstand von sechs Schlägen teilten sich Jason Day, Tom Kim, Jon Rahm und Sepp Straka den zweiten Rang.
Österreichischer Major-Rekord
Damit verbesserte Straka seinen eigenen Rekord: Erst im Mai hatte er bei der PGA Championship mit dem geteilten siebten Platz das beste Major-Ergebnis eines Österreichers eingefahren. Nun ging es also noch weiter hinauf. Zwei Wochen nach dem Sieg bei der John Deere Classic bestätigte er seine Topform.
Auch zwei weitere deutschsprachige Spieler schafften es ins Wochenende: Hurly Long und Marcel Siem spielten jeweils vier Runden in den Siebzigern. Das reichte letztlich für den geteilten 41. Rang.
Die Silver Medal für den besten Amateur ging an Christo Lamprecht, der im Gegensatz zu seinen fünf Konkurrenten den Cut überstand. Nach einer 66 am Donnerstag hatte der 22-Jährige sogar in Führung gelegen, doch danach ging es abwärts. Am Ende belegte der Südafrikaner mit einem Gesamtergebnis von +11 den geteilten 74. Platz.
Fotos: AFP