Hero World Challenge: Auftakt der Silly Season
Nachdem der FedExCup Fall zu Ende gegangen ist, beginnt auf der PGA Tour die sogenannte Silly Season. Das erste der inoffiziellen Events im Dezember ist das Einladungsturnier von Tiger Woods auf den Bahamas. Seinem Ruf sind zwanzig Golfstars gefolgt, die den exklusiven Kreis der Teilnehmer bilden.
Der Gastgeber selbst geht im Gegensatz zur letzten Ausgabe diesmal nicht an den Start. Woods ist nach einer Rückenoperation im September nicht rechtzeitig fit geworden, lässt es sich aber nicht nehmen, die Kollegen bei seinem Turnier zu empfangen.
Angeführt wird das limitierte Feld vom Titelverteidiger: Vor einem Jahr fuhr Scottie Scheffler bei der Hero World Challenge einen souveränen Sieg ein. Es war der Vorbote einer historischen Saison, die folgen sollte. Der Dominator des Golfsports gewann acht Turniere, darunter die Players Championship, das Masters, den olympischen Wettbewerb und die Tour Championship. Deshalb gilt der Weltranglistenerste natürlich auch in dieser Woche als Topfavorit.
Straka ersetzt Finau
Hinter Scheffler wurde Sepp Straka bei der letzten Edition Zweiter. Ein Jahr später ist er erneut der einzige Teilnehmer aus der DACH-Region. Der Österreicher erhielt bereits zum dritten Mal in Folge eine Einladung zur Hero World Challenge.
Eigentlich hätte Straka diesmal allerdings nicht zu den Auserwählten gehört. Erst durch eine kurzfristige Absage rutschte er noch ins Feld. Tony Finau zog seine Teilnahme ohne Angabe von Gründen zurück und befeuerte damit die Gerüchte um einen bevorstehenden LIV-Wechsel. Dafür spricht auch, dass er noch immer nicht auf der Meldeliste für The Sentry im Januar steht, obwohl er startberechtigt wäre.
Bunt gemischtes Teilnehmerfeld
Doch zurück zur Hero World Challenge und denjenigen, die tatsächlich daran teilnehmen. Aus den Top Ten der Weltrangliste sind neben Scheffler auch noch der fünftplatzierte Ludvig Åberg und der sechstplatzierte Wyndham Clark dabei. Mit Patrick Cantlay, Sahith Theegala, Keegan Bradley, Russell Henley und Robert MacIntyre gehen außerdem die Spieler vom elften bis zum 15. Rang geschlossen an den Start.
Zu den heißen Titelkandidaten gehört auch Justin Thomas, der bereits zum siebten Mal in Folge mitwirkt. Weitere Major-Champions im Feld sind die Veteranen Jason Day und Brian Harman. Demgegenüber stehen Akshay Bhatia, Nick Dunlap und Tom Kim, die gerade erst Anfang zwanzig sind.
Wie üblich kommt mehr als die Hälfte der Teilnehmer aus den USA. Deren zwölfköpfige Delegation wird von Sam Burns und Cameron Young komplettiert. Internationale Stars wie Sungjae Im, Matthieu Pavon und Aaron Rai runden das bunt gemischte Feld ab.
Linkskurs mit besonderer Aufteilung
Die Hero World Challenge existiert unter verschiedenen Namen bereits seit der Jahrtausendwende. Im Jahr 2015 zog das Turnier auf die Bahamas um. Gespielt wird dort auf dem Albany Golf Course. Der Par-72-Platz wurde von Ernie Els entworfen und misst 7.449 Yards (6.811 Meter). Zu seinen Herausforderungen gehören Wasserhindernisse, kleine Grüns und Dünen, die bis zu neun Meter hoch sind. Allzu schwierig spielt sich der Linkskurs allerdings trotzdem nicht. Eine Besonderheit ist seine Aufteilung mit je fünf Par-3- und Par-5-Löchern statt der üblichen vier.
Das Preisgeld für den Champion ist das gleiche wie bei der Premiere im Jahr 2000: eine Million US-Dollar. Insgesamt werden bei der Hero World Challenge fünf Millionen ausgeschüttet. Da es keinen Cut gibt, hat jeder Teilnehmer eine sechsstellige Summe sicher.
Foto: AFP