Caddie bringt die Wende: Justin Thomas gewinnt PGA Championship
Justin Thomas hat nach 2017 zum zweiten Mal die PGA Championship gewonnen. Nach einem fulminanten Finaltag setzte sich der US-Golfer im Stechen gegen Landsmann Will Zalatoris durch. Der Knackpunkt war ein motivierendes Gespräch mit seinem Caddie
Die Fans in Southern Hills erlebten eine faszinierende letzte Runde, in der Thomas zwischenzeitlich ganze acht Schläge Rückstand auf den führenden Mito Perreira hatte. Doch alles drehte sich noch einmal um. Der Chilene fiel am Ende auf den geteilten dritten Platz zurück, während Thomas etliche Konkurrenten hinter sich ließ und sich schlussendlich im Playoff gegen Zalatoris durchsetzte.
Die wilde Fahrt des Justin Thomas begann mit seinem Bogey an Loch 6. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl kaum jemand auf den Mann aus Kentucky als späteren Sieger gesetzt. Doch Golf ist eben ein Sport, der zu großen Teilen im Kopf entschieden wird. Hier hatte Thomas, der schon über eine gewisse Vita verfügt, offenbar die besseren Nerven gegenüber den weniger erfahrenen Perreira, Cameron Young und Matt Fitzpatrick.
Vom „besten Bogey seines Lebens“ sollte Thomas hinterher sprechen, denn ab hier legte er einen beeindruckenden Schlussspurt hin. Auf den letzten zehn Löchern notierte er ganze fünf Birdies und schloss auf dem anspruchsvollen 70er Kurs mit 67 ab – die beste Runde des Finaltags. Einzig Zalatoris rettete sich mit einem Birdie auf der 17 noch ins finale Stechen.
Wie ist ein solcher Turnaround möglich? Für Justin Thomas war das Schlüsselmoment ein motivierendes Gespräch mit seinem Caddie Jim „Bones” Mackay, bei dem dieser den Golfer entscheidend aufmunterte. So sagte der strahlende Sieger anschließend: „Ich würde nicht hier stehen, wenn wir dieses Gespräch nicht geführt hätten“, so Thomas.
Motivierender Caddie sorgt für die Wende
„Ich musste einfach mal Dampf ablassen. Gestern habe ich recht gut gespielt für vier über Par. Aber ich hatte das Gefühl, ich war furchtbar. Jim sagte: ,Junge, du musst aufhören, so hart zu dir zu sein. Du bist jede einzelne Woche im Konflikt mit dir.‘“
Mit dieser negativen Einstellung habe Thomas den Platz diesmal nicht verlassen wollen. „Ich hatte schon viele Chancen, Turniere zu gewinnen. Diesmal war es ein sehr schwieriger Platz. Es war ein Major. Man muss nicht alles perfekt machen. Lass es einfach laufen, dann entwickelt sich schon alles in die richtige Richtung. Bleib positiv, dann kann dir gutes wiederfahren“.
Was für eine schöne Schlusspointe von einem wahren Champion – für den Golfplatz genauso wie für das Leben.
Foto: AFP