In Gedenken an Lee Elder: Kampf um die Anerkennung von Schwarzen Golfern
Lee Elder verstarb am vergangenen Sonntag im Alter von 87 Jahren. Der Golf-Pionier hinterlässt eine einzigartige Geschichte, die entscheidend für die Inklusion von Schwarzen Golfern in das internationale Turniergeschehen war. Die Golfwelt gedenkt einem Kämpfer, der selbst die konservativen Hürden des Masters Tournament überwand.
Es war der 10. April 1975, als der 40-jährige Lee Elder in grün gekleidet zu den Umkleidekabinen des Augusta National Golf Club lief. Nie zuvor war es einem Schwarzen Golfer erlaubt, an dem prestigeträchtigen und traditionsreichen Masters Tournament teilzunehmen.
Das ist wohl die stärkste Erinnerung, die die Golfwelt an den verstorbenen Pionier hat. Doch nicht nur für den Golfsport war seine Teilnahme bedeutend. Sie war ein großer Schritt für den Sport und die Welt insgesamt. Vier Jahre später setzte Elder erneut ein Zeichen, indem er der erste Schwarze Spieler im Feld des Ryder Cup wurde.
Vom Caddie zum Golf-Pionier
„Wenn ich auf meine Leistungen zurückblicke, ist die Teilnahme am Ryder Cup und die Repräsentation meines Landes das, was mich am meisten mit Stolz erfüllt“, erinnerte sich der Golfer im Gespräch mit dem Magazin „Golf Digest“. Als Sohn eines Truckerfahrers und nach jahrelanger Tätigkeit als Caddie hätte Elder wohl nie geträumt, einmal als eine der größten Golf-Legenden zu gelten.
Nachdem sein Talent entdeckt wurde und er auf der United Golf Association Tour for Black players bereits Erfolge verzeichnen konnte, sparte der US-Amerikaner für einen Platz in der PGA Tour Qualifying School. Beim ersten Anlauf sicherte er sich 1968 die Spielberechtigung für die erstklassige Tour und überzeugte auch dort nach nur kurzer Eingewöhnungsphase.
Nachdem er 1974 die Monsato Open für sich entscheiden konnte, erhielt er als erster Schwarzer Golfer eine Einladung zum Masters vom damaligen Vorsitzenden des Augusta National Golf Club Clifford Roberts.
Schwarze Spieler suchen auch heute nach mehr Unterstützung
Damit setzte Elder einen Meilenstein im Golfsportgeschehen – und das nicht nur für die Schwarzen Spieler. „Lee Elder war auf so viele Arten ein Pionier. Ja, er war der erste Schwarze Golfer, der am Masters teilnahm, aber das unterstreicht lediglich die harte Arbeit, die Lee investiert hat, um alle zu fördern, die den Traum haben, auf der PGA Tour zu spielen und der Meinung sind, es lägen zu viele Hindernisse vor ihnen“, fasst Jack Nicklaus seine Erinnerung an die Golf-Legende zusammen.
Durch die Arbeit von Spielern wie Elder wurde nachfolgenden Generationen von Schwarzen Golfern ein Weg geebnet. Dennoch berichten auch heute einige von ihnen noch von fehlender Unterstützung im Golfsport. „Da sind mehr von uns als Tiger Woods und Harold Varner III“, versucht World Long Drive-Teilnehmer Maurice Allen in seinem Artikel „Being black in a white sport“, auf das bestehende Problem aufmerksam zu machen.
Titelbild: AFP