LIV Golf Houston: Premierensiege für Carlos Ortiz und Kaymers Cleeks GC
Der Cleeks GC um Kapitän Martin Kaymer war das letzte Team, das auf der LIV-Tour weder einen Einzel- noch einen Mannschaftstitel gewinnen konnte. Doch beim Event in Houston stand das Quartett nun erstmals ganz oben. Auch Carlos Ortiz feierte seinen Premierensieg.
Dass der Cleeks GC diesmal endlich an der Reihe sein könnte, hatte sich bereits am Freitag angedeutet. Auf dem Par-72-Kurs im Golf Club of Houston starteten Kaymer und sein Teamkollege Adrian Meronk jeweils mit einer 65. In der Einzelwertung teilten sie sich dadurch die Führung mit Caleb Surratt. In der Mannschaftswertung lag der Cleeks GC allein an der Spitze.
Am Samstag kam Kaymer jedoch nicht über eine Even-Par-Runde hinaus und fiel damit zurück. Auch sein Team verlor die Führung an den Fireballs GC, der mit einem Vorsprung von vier Schlägen auf den Torque GC ins Finale ging. Der Cleeks GC folgte zu diesem Zeitpunkt noch einen weiteren Schlag dahinter.
In der Einzelwertung zeichnete sich ein hochspannendes Titelrennen ab. Gleich vier Spieler lagen nach zwei Runden gleichauf in Führung: Neben Meronk und Ortiz handelte es sich dabei um Paul Casey und David Puig. Ihr Zwischenergebnis betrug jeweils zehn unter Par. Alleiniger Fünfter war Lokalmatador Patrick Reed, der einen Schlag Rückstand auf das Quartett hatte.
Kaymer und sein Team drehen spät auf
Am Sonntag übernahm der Ripper GC zwischenzeitlich die Führung in der Teamwertung. Die Australier waren auf dem Weg zu ihrem dritten Mannschaftssieg in Folge, doch der allererste Titelhattrick in der jungen LIV-Geschichte blieb ihnen verwehrt. Insbesondere Cameron Smith ging im Endspurt die Luft aus. Der Kapitän musste auf seinen letzten acht Löchern ein Bogey, vier Double Bogeys und ein Triple Bogey notieren. Der Ripper GC stürzte deshalb auf den zehnten Rang ab.
Für den Cleeks GC war der Finalverlauf gewissermaßen umgekehrt. Der Kapitän hatte mit einem Bogey und einem Double Bogey auf den ersten drei Löchern einen Fehlstart in seine Schlussrunde erwischt. Doch Kaymer zeigte eine starke Reaktion und ließ insgesamt sieben Birdies folgen, denen noch zwei Bogeys gegenüberstanden. Mit einer 70 belegte er letztlich den geteilten neunten Rang in der Einzelwertung – die allererste Top-Ten-Platzierung seiner LIV-Karriere.
Im Zuge seiner Aufholjagd ging es auch für den Cleeks GC in der Mannschaftswertung immer weiter aufwärts. Noch besser als Kaymer waren Meronk mit einer 68 und der frischegebackene Senior-PGA-Champion Richard Bland mit einer 67. Auch Kalle Samooja trug mit einer 71 dazu bei, dass der Cleeks GC mit einem Gesamtergebnis von −33 den ersehnten Premierensieg feiern konnte. Der Smash GC und der Fireballs GC folgten mit jeweils zwei Schlägen Rückstand.
Two-Shot-Swing entscheidet Finalduell
Meronk mischte auch im Kampf um den Einzeltitel mit. Nachdem Casey und Puig etwas zurückgefallen waren, kam es auf der Zielgeraden zum Duell mit Ortiz. Nach zwölf Löchern lagen beide gleichauf bei −14. Im Rückblick sorgte die 15 für die Entscheidung: Während Ortiz auf dem Par-5-Loch ein Birdie gelang, musste Meronk ein Bogey hinnehmen. Auch auf den letzten drei Bahnen schaffte er keinen Schlaggewinn mehr, sodass sich der Spitzenreiter sogar noch einen abschließenden Schlagverlust leisten konnte.
Auch für Ortiz war es der Premierensieg auf der LIV-Tour. Im März 2023 hatte er bei LIV Golf Tucson das Playoff erreicht, war dort allerdings Danny Lee unterlegen. Diesmal ließ er es also nicht zu einem Stechen kommen, sondern entschied das Turnier auf den regulären 54 Löchern für sich.
Fotos: LIV