LIV Golf Houston: Titelhattrick möglich, Major voraus
Nach einmonatiger Pause kehrt die LIV-Tour mit ihrer Premiere in Texas zurück. Zwei Storylines stechen besonders heraus: Zum einen handelt es sich um das letzte Event vor der U.S. Open, zum anderen könnte der Ripper GC seinen dritten Mannschaftstitel in Folge einfahren.
Einen solchen Titelhattrick hat es in der jungen LIV-Geschichte noch nicht gegeben. Am nächsten dran war der Torque GC, der in der Vorsaison zwischen Ende Mai und Anfang August drei von vier Turnieren gewinnen konnte – aber eben keine drei hintereinander. In dieser Spielzeit hatte bereits der Crushers GC nach den aufeinanderfolgenden Siegen in Dschidda und Hongkong die Chance, konnte sich jedoch in Miami nicht durchsetzen.
Jetzt bietet sich also dem Ripper GC die Gelegenheit. Die Australier hatten zuerst ihr Heimspiel in Adelaide gewonnen und legten dann in Singapur direkt ihren zweiten Saisonsieg nach. Besonders Kapitän Cameron Smith und Marc Leishman präsentierten sich zuletzt in bestechender Form. Durchaus möglich, dass sie mit ihren Kollegen den Dreierpack schnüren.
Ein Dutzend U.S.-Open-Teilnehmer
Natürlich wirft die nahende U.S. Open ihre Schatten voraus. Sechs der letzten zehn Ausgaben wurden von heutigen LIV-Profis gewonnen: Jon Rahm (2021), Bryson DeChambeau (2020), Brooks Koepka (2018, 2017), Dustin Johnson (2016) und Martin Kaymer (2014). Alle fünf sind in Houston dabei. Drei von ihnen gehören zu den Topfavoriten. Koepka gewann den Einzeltitel in Singapur. DeChambeau wurde in der Zwischenzeit Zweiter bei der PGA Championship. Rahm ist der einzige Spieler, der in der laufenden Saison bei allen sieben LIV-Events in den Top Ten landete.
Insgesamt zwölf LIV-Profis werden nächste Woche bei der U.S. Open an den Start gehen. Neben dem Sieger-Quintett sind Dean Burmester, Eugenio Chacarra, Tyrrell Hatton, Adrian Meronk, Phil Mickelson, David Puig und Cameron Smith qualifiziert. Sie alle wollen mit einem Erfolgserlebnis in Houston Selbstvertrauen für das Major tanken.
Kaymers Teamkollege gewann Senior PGA Championship
Seit dem letzten LIV-Event in Singapur hat nicht nur die PGA Championship, sondern auch ihr Pendant auf der PGA Tour Champions stattgefunden. Der Sieger kam aus den Reihen der LIV-Profis: Bei seiner ersten Teilnahme an einem Major der Senioren trug Richard Bland direkt den Sieg davon.
Das Cleeks-Mitglied kehrt also beflügelt zu seinen Teamkollegen zurück. Kapitän Kaymer dürfte die Hoffnung hegen, dass sich seine Crew davon anstecken lässt. Schließlich ist der Cleeks GC mittlerweile die letzte Mannschaft, die bislang weder einen Einzel- noch einen Teamsieg feiern konnte.
Rahm in der doppelten Verfolgerrolle
In beiden Saisonwertungen gab es an der Spitze zuletzt wenig Bewegung. Der Crushers GC führt weiterhin das Team-Ranking an, doch nach durchwachsenen Ergebnissen in Miami, Adelaide und Singapur ist der ehemals große Vorsprung zusammengeschmolzen. Die zweitplatzierte Legion XIII befindet sich in Schlagdistanz.
Ihr Kapitän Rahm belegt auch im Einzel-Ranking den zweiten Platz. Hier ist der Rückstand auf den Führenden jedoch deutlich größer. Torque-Kapitän Joaquín Niemann zeigt bislang keine Schwäche. Eine Wachablösung an der Spitze ist in Houston höchst unwahrscheinlich.
Altbekannter Austragungsort
Ein LIV-Profi hat in dieser Woche eine besonders kurze Anreise: Patrick Reed wohnt mit seiner Familie nördlich von Houston. Der gebürtige Texaner kennt den Austragungsort deshalb bestens.
Der Golf Club of Houston empfängt die Teilnehmer mit einem Par-72-Kurs, der 7.403 Yards (6.769 Meter) misst. Zwischen 2003 und 2019 fand dort die Houston Open auf der PGA Tour statt. Fünf heutige LIV-Profis konnten das Turnier in dieser Zeitspanne gewinnen: Ian Poulter (2018), Matt Jones (2014), Phil Mickelson (2011), Anthony Kim (2010) und Paul Casey (2009). Dass Ripper-Mitglied Jones auf dem Platz bereits gewinnen konnte, macht den Titelhattrick seines Teams sicherlich nicht unwahrscheinlicher.
Titelbild: LIV