Lokalmatador MacIntyre siegt nach Finalkrimi bei der Genesis Sottish Open

Robert MacIntyre jubelt

Mit Robert MacIntyre hat ein Schotte die Genesis Scottish Open gewonnen. Er ist nach Colin Montgomerie im Jahr 1999 erst der zweite Lokalmatador, dem dies gelang. Sein Triumph verdankt er einer nervenstarken Leistung in einem extrem spannenden Finnish.

Was nach drei Turniertagen eigentlich nach einem Start-Ziel-Sieg für den schwedischen Tour-Newcomer Ludvig Aberg aussah, entwickelte sich am Sonntag zu einem ganz anderen Szenario.

Aberg konnte am Sonntag nicht annähernd an seine Leistungen der drei vorangegangenen Tage anknüpfen und musste am Ende eine +3 Finalrunde notieren. Dadurch fiel er mit einem Gesamtergebnis von -14 auf den geteilten 4. Rang zurück. Auch konnte Rory McIlroy seinen Titel bei der Genesis Scottish Open nicht erneut verteidigen. Er beendete das Turnier ebenfalls auf dem geteilten 4. Rang.

Entscheidung auf Bahn 16

Eine spannende Aufholjagd zeigte der Franzose Romain Langasque. Dieser spielte am Finaltag eine -6 und arbeitete sich dadurch bis auf den alleinigen 3. Rang heran.

Früh zeigte sich, dass sich der Australier Adam Scott im Renaissance Club absetzen konnte. Durch fünf Birdies auf den ersten zehn Bahnen übernahm er zeitweise die Führung. Ein Bogey auf Bahn 14 und ein weiteres Birdie auf Bahn 15 hielten ihn auf Kurs. Die anschließende Bahn 16 sollte für das Turnier spielentscheidend sein. Ein Par 5, welches den Spielern noch einmal die Möglichkeit bot, einen weiteren Schlag gut zu machen.

Scott konnte ein Birdie spielen und sich dadurch mit zwei Schlägen von seinen Verfolgern absetzen. Durch zwei Pars auf den verbliebenen Schlussbahnen beendete er mit einem Ergebnis von -3 für den Tag und -17 für das Turnier den Tag auf der Pole Position.

Scott musste im Clubhaus verfolgen, was die folgenden Flights noch auf die Beine stellen. Und es wurde wahrlich spannend. Robert MacIntyre Runde sah bis Bahn 14 nicht aus, als ob er am Ergebnis etwas ändern könnte. Zwei Bogeys auf Bahn 2 und 10 sowie lediglich zwei Birdies auf den Bahnen 5 und 14 deuteten eine eher durchschnittliche Schlussrunde an.

MacIntyre und die Magie des Golfs

Was dann folgte, war eine Mischung aus Glück und purem Können. Auf Bahn 16 verzog der Schotte seinen Abschlag derart weit nach links, dass er im Rough eine wirklich schlechte Lage hatte, um überhaupt auf Birdie-Kurs zu gehen. Er beriet sich bereits mit seinem Caddie, ob er seinen Schlag nicht schräg zurück ins Fairway ausführen sollte, um seinen Ball wieder ins Spiel zu bringen.

Noch bevor diese Entscheidung final getroffen wurde, bemerkte er allerdings, dass er im Stand durch einen Sprinklerdeckel behindert war. Der herbeigerufene Referee bestätigte ihm dies, wodurch ihm ein Freedrop zugestanden wurde. Nach dem Freedrop lag der Ball allerdings so gut, dass er eine ganz andere Spielrichtung einschlagen konnte. Es war wieder freie Bahn in Richtung Grün.

Sein nächster Schlag war Golfmagie. Aus knapp 200 Metern griff er an und spielte seinen zweiten Schlag auf dem Par 5 bis auf knapp zwei Meter an die Fahne. Den anschließenden Putt verwandelte er zum Eagle und lag plötzlich gleichauf mit dem Führenden Adam Scott.

Nachdem MacIntyre Bahn 17 ebenso wie Adam Sott mit einem Par beendete, ging es gleichauf zum Abschlag der letzten Bahn. Beflügelt durch sein Eagle auf Bahn 16 und den Jubel der schottischen Fans, legte MacIntyre auf der Par 4 Schlussbahn seinen zweiten Schlag circa sieben Meter entfernt zur Fahne auf das Grün. Ein Playoff zwischen ihm und dem Australier schien sich anzudeuten.

Entgegen aller Erwartungen spielte MacIntyre diesen langen Putt in traumwandlerischer Sicherheit mit der letzten Umdrehung ins Loch. Mit diesem Birdie auf der Schlussbahn krönte er sich zum zweiten Schotten, der die Scottish Open jemals gewinnen konnte. Er konnte damit seinen zweiten Sieg innerhalb von vier Wochen und erneut ein stattliches Preisgeld einfahren.

Vier deutsche schaffen den Cut

Maximilian Kieffer konnte sich als bester Deutscher im Feld der Genesis Scottish Open behaupten. Er spielte am Finaltag eine 69 und landete mit einem Gesamtergebnis von -11 auf dem geteilten 21. Rang. Yannick Paul schaffte es mit einer 70er Finalrunde und einem Gesamtergebnis von -10 auf den geteilten 26. Rang. Diesen teilte er sich unter anderem mit Nick Bachem, der am Sonntag eine starke 65 spielte und dadurch deutlich nach oben kletterte. Mit Marcel Siem war ein vierter deutscher Spieler im Cut. Er beendete das Turnier mit einem Gesamtergebnis von -4 auf dem geteilten 62. Rang.

Foto: AFP

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