Masters in Augusta: Rahm lässt alle hinter sich

Golfer Jon Rahm und seine Ehefrau präsentieren die Trophäe des Masters

Jon Rahm heißt der Sieger des Masters 2023. In Augusta siegte der Spanier mit 4 Schlägen Vorsprung vor Brooks Koepka und Phil Mickelson. Das Turnier hatte so manch überraschende Wendung zu bieten – im sportlichen und außersportlichen Bereich.

Am zweiten Tag fielen zwei Bäume bei starkem Wind in der Nähe von Loch 17 zwischen den Zuschauern. Zum Glück wurde niemand verletzt. Die Runde musste allerdings abgebrochen werden. Aber Augusta wäre nicht Augusta, wenn man dieses Problem nicht bis zur Wiederaufnahme der Runde am Samstagmorgen beseitigt hätte.

Einer der im Vorfeld hoch gehandelten Favoriten ist bereits am Cut gescheitert. Der Nordire Rory McIlroy kam an den ersten beiden Tagen nicht mit dem Platz zurecht und musste sich vorzeitig verabschieden. Ihm fehlten zwei Schläge, um den Sprung ins Wochenende zu schaffen. Ob dies am Zusammentreffen mit einigen seiner ungeliebten LIV-Kollegen lag, lässt sich nur vermuten. Einige Medien berichten von aufgeheizter Stimmung, so mancher Spieler versichert aber das Gegenteil.

LIV-Spieler überzeugen

Bezeichnend war, dass einige jener LIV-Golfer den Cut schafften und teilweise sogar in den Top 20 ins Wochenende gingen. Allen voran Brooks Koepka, der sich nach Runde 2 mit -12 von der Konkurrenz etwas absetzte und drei Schläge Vorsprung vor Jon Rahm hatte.

Auch Phil Mickelson und Joaquin Niemann hielten Anschluss und gingen innerhalb der Top 15 auf die dritte Runde. Einige der LIV-Spieler (z. B. Ancer, Mickelson oder Reed) ließen es sich dabei etwas provokant nicht nehmen, in ihrer Teamkleidung anzutreten.

Amateur Sam Bennett schockt die Konkurrenz

Die größte Überraschung bereitete dem Publikum der Amateur Sam Bennett, der die ersten beiden Runden jeweils mit 68 Schlägen beendete und damit als Drittplatzierter den Sprung in die Finalrunden schaffte.

Fred Couples sorgte ebenfalls für eine Überraschung. Der mittlerweile 63-jährige Profi schaffte ebenfalls den Cut- Er löste damit Bernhard Langer ab, der als 62-jähriger im letzten Jahr den Altersrekord aufstellte. Langer schaffte es dieses Jahr nicht ins Wochenende schaffte.

Tiger Woods im Cut aber nicht in der Finalrunde

Tiger Woods kratzte genau an der Cutgrenze. Zum Gefallen seiner Fans schaffte er es ins Wochenende. Er musste das Turnier jedoch abbrechen und konnte die vierte Runde nicht mehr spielen. Sein Knie schmerzte so stark, dass die Zuschauer mitlitten, ihn so humpeln zu sehen.

Am Samstag musste Runde 2 zu Ende gespielt werden. Doch auch Runde 3 blieb nicht von einem erneuten Abbruch verschont. Starker Regen machten den Platz unspielbar.

Selbst die belüfteten Greens von Augusta wurden der Wassermassen nicht mehr Herr.

Der Sonntag zeigte sich wettertechnisch von seiner besten Seite. Endlich konnten Teilnehmer und Zuschauer das Masters bei strahlendem Sonnenschein genießen. Runde 3 musste zunächst beendet werden, bevor es dann mit Verspätung in die Finalrunde ging.

Zunächst sah es nach einem reinen Zweikampf zwischen dem auch nach Runde 3 führenden Brooks Koepka und dem Spanier Jon Rahm aus. Der Amateur Sam Bennett war durch eine 76 in Runde 3 etwas zurückgefallen. Allerdings hatte in dieser Runde niemand mit Viktor Hovland gerechnet. Dieser spielte sich mit fünf Birdies auf den Bahnen 11 bis 15 klammheimlich an die führenden Koepka und Rahm heran, die gleichzeitig etwas schwächelten. Mit lediglich einem Schlag Rückstand auf den Zweitplatzierten Jon Rahm lag er in Schlagweite, um auch in das Finalgeschehen einzugreifen.

Mickelson noch längst nicht beim alten Eisen

Klar war: Ein eventueller Sieg des LIV-Spielers Koepka würde so manche Diskussion nach sich ziehen.Ein Showdown zeichnete sich am Sonntag ab. Während Viktor Hovland auf der Finalrunde durch ein Doppelbogey auf Bahn 5 etwas zurückfiel, wechselten sich Rahm und Koepka an der Spitze ab.

Noch überraschender waren allerdings die Ergebnisse von Jordan Spieth, Sahith Theegala, Patrick Reed und vor allem Phil Mickelson. Sie konnten nach 15 Bahnen bereits -5 bzw. -6 für den Tag verzeichnen und waren plötzlich auch nur noch zwei bis drei Schläge von dem zu diesem Zeitpunkt führenden Rahm entfernt.

Während der Druck auf die beiden Führenden zunahm und diese den einen oder anderen Schlag verloren, witterten die Verfolger ihre Chance. Unbekümmert schlossen sie immer näher auf. Als erster schloss der 52-jährige Phil Mickelson seine Finalrunde ab. Dank eines Birdies auf der letzten Bahn notierte er ein Gesamtergebnis von -8.

Er setzte sich damit vorübergehend auf den zweiten Platz. Entgegen aller Unkenrufe gehört er offenbar noch lange nicht zum alten Eisen. Spieth spielte eine starke 66 und beendete das Turnier mit einem Gesamtergebnis von -7. Reed gelang ebenfalls ein Gesamtergebnis von -7 und er konnte sich gemeinsam mit Spieth und Russell Henley den 4. Platz teilen.

Koepka machten vermutlich die Nerven einen Strich durch die Rechnung. Er hatte bis nach Bahn 12 bereits +4 für den Tag zu verzeichnen und rutschte damit weiter ab. Auf Bahn 15 und 16 erspielte er zwei Birdies, ließ jedoch auf der 17 wiederum ein Bogey folgen. Der Amateur Sam Bennett musste nicht nur in der dritten sondern auch in der vierten Runde Federn lassen und beendete das Turnier mit einem Gesamtergebnis von -2 auf dem geteilten 16. Platz. Jon Rahm ließ nichts mehr anbrennen. Er spielte eine 69er Schlussrunde, siegte am Ende mit einem Gesamtergebnis von -12 und verwies Brooks Koepka und Phil Mickelson mit jeweils -8 auf den geteilten 2. Platz.

Foto: AFP

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