Mit Fachkompetenz und kreativen Ideen: Das Spa & GolfResort Weimarer Land – Teil 2

Fahnen vom Spa & GolfResort Weimarer Land flattern im Wind

Im ersten Teil unseres Porträts haben wir bereits eine Hälfte des Feininger-Courses absolviert, im zweiten geht es nun auf die „Back Nine“. Mit dabei ist auch wieder Clubmanager Franz Reimann, der allerlei Interessantes zu berichten weiß. Es geht um seinen persönlichen Werdegang und die Geschichte der Anlage in Blankenhain, aber auch um einen Ausblick in die Zukunft.

Am zehnten Tee starten wir mit den herrlichen Gebäuden des Resorts im Rücken auf die „Back Nine“. Hier merken wir erstmals, was Reimann meinte, als er die Platzverhältnisse ansprach. Waren die Fairways der ersten Löcher weitgehend grün, ändert sich dies, je höher wir im Gelände ansteigen. Zum einen fehlen hier, bis auf eine Ausnahme, die Wasserhindernisse, zum anderen geraten wir zunehmend in „Schieflage“. Die Topographie steigt sanft, später immer stärker an. Das bedeutet, dass sich Niederschlag nicht auf den Bahnen hält, sondern den Hang hinunterläuft.

Aber der Clubmanager hat nicht zu viel versprochen. Alle Grüns sind in einem hervorragenden Zustand: keine braunen Stellen, kurzgemäht, nicht zu schnell, aber spurtreu. Man sieht, dass hier Greenkeeper am Werk sind, die ihre Anlage kennen und wissen, wie sie zu pflegen ist! Auf Nachfrage erklärt uns Reimann, dass von Beginn an mit eigenen Landschaftspflegern gearbeitet wurde. So konnte im Laufe der Jahre Kompetenz im eigenen Haus aufgebaut werden.

Drei Bunker vor einem Grün

Apropos hauseigene Kompetenz: Reimann selbst arbeitet seit über zehn Jahren im Resort. Der gebürtige Erfurter ist 2012 durch einen Tipp der Industrie- und Handelskammer auf das junge Unternehmen aufmerksam geworden. Auf der Suche nach einem Praktikumsbetrieb für sein duales Sportmanagement-Studium bewarb er sich eigeninitiativ in Blankenhain. „Herr Grafe, der Eigentümer des Resorts, war offen für die Idee.“ So konnte Reimann nicht nur das Bachelorstudium in Potsdam, sondern auch die Ausbildung für die Golfbranche in Düsseldorf absolvieren. Jetzt ist der junge Familienvater als Golfmanager ein Mann der ersten Stunde.

Vom Gutshof zum Spa & Golfresort

Die Anfänge des Resorts liegen in den 2010er-Jahren. Damals erhielt Matthias Grafe das Angebot, das Gelände des ehemaligen Gutshofs Krakau für den Bau einer Freizeitanlage zu nutzen. Der heutige Geschäftsführer ist ein erfolgreicher Unternehmer und mit seiner Firma für Farbkonzentrate in Blankenhain ansässig. Grafe, ein begeisterter Golfer, unterbreitete der Gemeinde seine Vision einer Golfanlage. Diese wurde umgesetzt und 2011 eröffnet. Zunächst mit 18 Bahnen, dem sog. Bobby Jones Course. Während des Spielbetriebs wurden weitere Bahnen an den bestehenden Kurs angebaut. Es entstanden zwei Golfplätze: der Goethe-Kurs und der Feininger-Kurs. Der Bobby Jones Champions Course ist als Kombination der anderen beiden bis heute spielbar.

Viel Holz im Innenraum des Clubhauses

Es folgte 2012 die Eröffnung des Clubhauses, einem Haus aus dem alten Baubestand, das innen neu konzipiert und ausgebaut wurde. Schließlich eröffnete 2013 das Hotel mit Spa, Restaurant und Konferenzräumen, was die Anlage zum Resort machte. Inzwischen wurden weitere Attraktionen errichtet bzw. ausgebaut: neben der Erweiterung des Spa-Bereichs auf 3.000 Quadratmeter eine unterirdische Sauna, eine Indoorgolfanlage, der 9-Loch-Kurzplatz sowie zwei Fußballfelder. Letzteres führte dazu, dass Profimannschaften hier ihre Trainingslager abhalten, so wie derzeit die Mannschaft der Glasgow Rangers. Stolz berichtet Reimann: „Für die EM 2024 in Deutschland sind wir seitens des DFB als Base Camp für mindestens eine Nationalmannschaft vorgesehen.“

Highlights auf den „Back Nine“

Die Golfer unter den Fußballern werden sicher auch die letzten Löcher des Feininger Courses mit Freude spielen. Die Bahnen werden nun etwas breiter und länger. Auch sind sie an manchen Stellen schwerer einzusehen, da der Blick auf den Bahnverlauf hier und da durch kleine Kuppen versperrt ist.

Am zwölften Abschlag müssen wir darauf hoffen, dass auf der benachbarten Driving Range kein „Longhitter“ abschlägt. Beim Betreten der Tee Box fallen uns nämlich einige herumliegende Bälle auf. Hierbei handelt es sich um Range-Bälle, die von besonders begabten Spieler*innen über 300 Meter weit geschlagen wurden. Zum Glück werden die meisten von einer Buschreihe aufgehalten. Der Verlauf der Bahn entschädigt aber für den kurzen Schrecken am Abschlag. Wir passieren nun das bekannte Wasserhindernis der zweiten Bahn und nähern uns dem vertrauten Doppelgrün an. Auch von dieser Seite aus macht es ebenso Freude, dieses Grün zu spielen, wie auf den „Front Nine“.

Ein gepflegter Fairway auf einem Golfplatz

Nach einem schönen, terrassenförmig angelegten Abschlag an der 16 nähern wir uns dem letzten Highlight: Vom 18. Tee aus blicken wir hinunter auf das Grün sowie auf das Clubhaus und Teile des Hotels. Von hier aus wird die Vision der Gründer der Gesamtanlage greifbar!

„Das ist noch nicht alles“

Im Gespräch nach der Runde versichert uns Reimann: “Das ist noch nicht alles, es wird in Zukunft noch mehr Freizeitangebote geben.“ Ein neues Projekt ist bereits jetzt im Rohbau vorhanden. Worum es geht, wird nicht verraten, nur so viel: Eine weitere beliebte Sportart wird das Angebot des Resorts gerade für Familien bereichern. Wir freuen uns jetzt schon darauf, dieses bei unserem nächsten Besuch zu besichtigen und dann auch den Goethe Course spielen zu können. Denn wie heißt es auf der resorteigenen Webseite verheißungsvoll: „Wir kommen nicht umhin zu behaupten, dass Goethe, hätte er dem Golfspiel frönen können, diesem Course ob seiner landschaftlich reizvollen Art eine lyrische Widmung hinterlassen hätte.“ Mal sehen, ob wir das nicht nach der Runde für den Dichterfürsten werden erledigen können!

Fotos: Frank Biller

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/ 

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