Mit Luft nach oben: Der Finaltag der deutschen Golfer bei den KLM Open 2024
Vier deutsche Starter waren bei den 104. KLM Open in Amsterdam am Wochenende dabei. Neben Matti Schmid machten sich Marcel Schneider, Max Rottluff und Jannik de Bruyn Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze. Allerdings forderte der „International“ in Amsterdam den Spielern alles ab. Neben Wind und harten Grüns spielte auch die Geräuschkulisse der auf dem nahegelegenen Flughafen Schiphol startenden und landenden Flugzeuge eine Rolle. Nicht jeder konnte dies ausblenden.
Als erster des deutschen Quartetts startete Jannik de Bruyn in den Finaltag. Allerdings nicht wie vorgesehen gegen neun Uhr Ortszeit, sondern mit einer gut zweistündigen Verspätung. Grund hierfür war eine Protestaktion niederländischer Umweltaktivisten. Diese nutzten die sportliche Bühne, um gegen Umweltbelastungen durch den Flugverkehr zu demonstrieren. Ziel der Aktion war der Titelsponsor des DP World Turniers.
Kein Freund des Aufgebens
Die an den Eingängen zum Turnier angeketteten Protestler verhinderten den Zugang für Spieler und Caddies. Dadurch geriet der Zeitplan der Open durcheinander, sodass die Funktionäre neu planen mussten. Die bereits auf den Bahnen befindlichen Flights wurden zurück ins Trainingsgelände gefahren. Erst nach Räumung der Eingänge konnte schließlich um 10:17 Uhr der nächste Flight von der 1 abschlagen.
De Bruyn belegte nach dem Moving Day Platz 45 mit einem Schlag unter Par. Nach einer 69 zum Auftakt folgten zwei Runden mit 72 und 71 Schlägen. Bereits am Start musste der 24-Jährige zwei Bogeys hinnehmen, die er innerhalb der ersten neun Löcher durch Birdies an der 3 und an der 6 wieder ausglich. Auch an der 11 konnte er ein weiteres Birdie auf der Scorekarte notieren.
Dann verzog er den Ball am 12. Abschlag nach links ins hohe Gras. Der Ball wurde zwar gefunden, doch de Bruyn schaffte es nicht, sich zu befreien. In der Folge benötigte er zwei Drops um das Loch mit insgesamt acht Schlägen abzuschließen. Damit war die Aussicht auf eine gute Platzierung dahin. „Ich bin kein Freund davon sich nach einem solchen Schlag aufzugeben. Aber im Endeffekt hatte ich dann noch sechs Löcher an denen ich nicht mehr viel retten konnte.“ Am Ende des Tages sprang für de Bruyn der geteilte 60. Platz heraus. Mit der Hoffnung, noch in das Teilnehmerfeld der Italien Open am kommenden Wochenende zu rutschen, verließ die Nr. 168 im Race to Dubay Amsterdam.
Einen Schlag besser als de Bruyn startete Max Rottluff in den Sonntag. Nach einem durchwachsenen Start am Donnerstag konnte sich der gebürtige Düsseldorfer in den kommenden Tagen steigern und schaffte den Cut. Auch am Sonntag sah es zunächst nach einer weiteren Verbesserung aus: Auf den ersten sieben Löchern gelangen ihm vier Birdies, die ihn auf sechs unter Par fürs Turnier brachten. Dies bedeutete einen Platz im oberen Drittel des Leaderboards.
Schmid und Schneider fast im Gleichschritt
Dann allerdings riss die Serie und der mit seiner Familie in Baltimore lebende Deutsche musste die ersten Bogeys des Tages hinnehmen. Zudem kam an der 14. Bahn noch ein Dreierbogey hinzu. Schließlich beendete er die KLM Open mit zwei über Par auf dem geteilten 58. Platz. „Ich bin etwas enttäuscht, es war ein schwieriges Spiel. Vom Tee muss der Ball sitzen, sonst hat man hier kaum eine Chance wenn er im Rough liegt. Es gibt schon einiges, was den Platz besonders macht.“
Fast im Gleichschritt absolvierten Marcel Schneider und Matti Schmid den letzten Turniertag. Schmid kam letztlich mit einer Even Par Runde ins Clubhaus. Hierbei konnte er neben zwei Bogeys auch zwei Birdies spielen. „Heute war es eher eine durchwachsene Runde. Generell war das Wochenende vom Ballstriking nicht besonders. Die ersten beiden Tage waren gut, daran muss ich wieder anknüpfen.“
Marcel Schneider spielte die letzte Runde auf dem „International“ nochmal eins unter Par. Im Gegensatz zu den anderen Deutschen lieferte er über vier Tage eine solide Leistung mit keinen großen Ausschlägen nach oben oder nach unten: „Unterm Strich bin ich nicht ganz zufrieden. Ich habe besser gespielt als ich gescored habe. Insgesamt habe ich sehr viele gute Putts gemacht, bin geduldig geblieben aber es wollte einfach kein Putt fallen“, resümierte der 34Jährige im 123Golfsport Interview. So einträchtig, wie die beiden deutschen Spitzengolfer in Amsterdam gemeinsam den 15. Rang belegten, so unterschiedlich waren die anschließenden Wege. Während Schneider sich auf den Weg in den Adriatic Golf Club zu den Italien Open machte, flog Schmid am Folgetag nach Detroit, wo am Donnerstag die PGA Tour zur Rocket Hypothek Classic geladen hat.
Titelbild: Frank Biller
Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/