Moderne Infrastruktur und zertifizierter Umweltschutz: Der Golf-Club Lindau-Bad Schachen, Teil 2

Das Clubhaus eines Golfclubs, davor vier Fahnen

Der erste Teil unseres Porträts befasste sich hauptsächlich mit der spektakulären 18-Loch-Anlage in Lindau-Bad Schachen. Doch über den Golf-Club gibt es noch viel mehr Geschichten zu erzählen. Im Gespräch mit Sportwart Achim Steinfurth erfuhren wir einiges über die Ursprünge in den 20er Jahren, den einheimischen Honig und Besuche von Bernhard Langer.

Empfangen wird der Gast von einem modernen, architektonisch reizvollen Clubhaus aus den 1980‘er Jahren. In diesem befinden sich neben den Sanitäranlagen und Umkleiden das Sekretariat und das Clubrestaurant. Dem Clubhaus vorgelagert sind ein Pro-Shop sowie verschiedene Reinigungsmöglichkeiten für Golfschläger und Caddies nach der Runde.

Zur Anlage gehören zudem eine großzügige Driving Range mit verschiedenen Übungsanlagen. Diese liegt jedoch etwas entfernt vom Clubhaus und dem ersten Tee. Außerdem wurde im Jahr 2021 ein neuer Betriebshof eröffnet, der den Ansprüchen modernen Greenkeepings entspricht. Der Club engagiert sich darüber hinaus für den Umweltschutz. Dieser Einsatz führte im März dieses Jahres zur Verleihung des „Golf und Natur“ Zertifikats des DGVs in Bronze. „Inzwischen arbeiten wir an der Silber-Zertifizierung“, erklärt Achim Steinfurth, Sportwart und PGA Pro, im Gespräch mit 123golfsport.

Wechselvolle Clubgeschichte

Der Golf-Club Lindau-Bad Schachen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Bereits in den 20’er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte es Bestrebungen gegebenen, den neuen Sport am Bodensee zu etablieren. Doch erst 1954 gründete sich der Golfclub nachdem ein Gelände am Schönbühl, im Nordosten Lindaus, gefunden wurde. Der ehemalige Spitzengolfer und Golfplatzarchitekt Bernhard von Limburger hatte das Gelände für gut befunden und wurde mit der Gestaltung beauftragt.

Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Golfplatzes von oben
(Quelle: Sammlung Frank Biller)

1956 wurden neun Spielbahnen fertiggestellt. Bereits in den 70’er Jahren konnte weiteres Gelände unterhalb des heutigen Clubhauses gepachtet werden und zusätzliche Bahnen entstanden. Nach schwierigen Verhandlungen mit Grundstückeignern und der Lokalpolitik gab der Club 1984 schließlich 18 Bahnen für den Spielbetrieb frei.

Rekordhalter Bernhard Langer

Kein geringerer als Bernhard Langer gab sich im August des Jahres die Ehre und stellte mit 66 Schlägen einen neuen Platzrekord für Professionals auf. Dieser hat bis heute Bestand. „Der absolute Platz-Rekord wird von unserem mehrmaligen Clubmeister, dem Schweizer David Gött, mit 63 Schlägen gehalten,“ teilt Steinfurth auf Nachfrage mit. „Die 66er Runde von Bernhard Langer ist meiner Meinung nach deshalb hoch zu bewerten, da er, soviel ich weiß, den Platz im Jahr 1984 zum ersten und letzten Mal gespielt hat.“ In die Zeit vor Langers Rekord fielen die drastischen Einschnitte in das Platzlayout durch den Neubau der Bundesstraße B31 sowie die Planungen für das heutige Clubhaus.

Einheimischer Honig als Turnierpreis

Der Golf-Club Lindau-Bad Schachen, der beim Bau der neuen Clubimmobilie stolze 700 Mitgliedern zählte, verfügt heute über 1.000 Golfbegeisterte. Einen großen Anteil hieran machen die Jugendspieler*innen aus. Sie sind vornehmlich durch ihre Eltern zum Sport mit der kleinen weißen Kugel gekommen sind, wie Steinfurth erläutert. Um sie kümmert sich der Club besonders, z.B. mit Jugendcamps, Nachtgolfturnieren oder durch die Vorbereitung auf die Jugendabzeichen des DGVs. Laut Sportlichem Leiter werden jährlich rund 80 Turniere den Mitgliedern und Gästen angeboten.

Eine Bahn auf einem Golfplatz mit Wasserhindernis

Hierunter sind Charity-Events ebenso wie Turniere zugunsten der heimischen Fauna, wie z.B. dem „Bienen-Cup“. Dieser fand im Mai dieses Jahres im Rahmen der „Süddeutschen Bienenwoche“ statt. Unter den Preisen war auch das eine oder andere Glas des clubeigenen Honigs zu finden.

Mitglieder aus dem In- und Ausland

Für die Zukunft ist der Club gut aufgestellt. Die Mitglieder kommen aus der näheren Umgebung sowie etwa zu einem Drittel aus dem österreichischen Vorarlberg. Natürlich gibt es in einer Ferienregion auch eine Menge Greenfee Spieler*innen, die hier einen gepflegten, anspruchsvollen Platz und eine herzliche Willkommenskultur vorfinden. Und den fantastischen Ausblick auf den See und die Berge gibt es gratis dazu.

Fotos: Frank Biller

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

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