Münsterland-Swing – Der Golfclub Schultenhof Peckeloh e.V. – Teil 1
„Bodenständig und natürlich – erstklassig aber nicht elitär“. Mit dieser Agenda empfängt der Golfclub Schultenhof Peckeloh seine Besucher auf der vereinseigenen Webseite. Schöne Worte oder gelebtes Programm? Wir haben Platz und Club für euch unter die Lupe genommen.
Der Münsterland-Swing führt uns diesmal in den Osten der Region: Mitten im Dreieck Münster, Osnabrück, Bielefeld befindet sich das Städtchen Versmold. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt Halle (Westf.), das vielen durch das jährlich hier stattfindende ATP-Tennis-Turnier, die Terra Wortmann Open, bekannt sein dürfte. Ganz so viel Prominenz wie in dem Starterfeld der ehemaligen „Garry-Weber Open“ findet man auf dem GC Schultenhof Peckeloh zwar nicht, dafür hat der Club andere Highlights zu bieten.
Da wäre zunächst die Anlage selbst: 18 Löcher verteilen sich auf 72 Hektar zu einem 6100 Meter langen Parcours. Der sandige Untergrund ermöglicht ein ganzjähriges Bespielen des Platzes! Besonders hervorzuheben ist, dass fast durchgehend die Sommergrüns geöffnet sind, was in der Region eher selten der Fall ist, und viele Gastspieler auch in dieser Jahreszeit nach Peckeloh zieht.
Die ersten neun Bahnen sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Es finden sich einige „dog legs“ und immer wieder kommt Wasser ins Spiel. Die Bahnen wurden erst 1998 im zweiten Ausbauschritt angelegt und unterscheiden sich in ihrem Layout deutlich von den „Back nine“. Los geht es gleich an Bahn eins mit einem Knick nach rechts. Hier sind zunächst ein Wasserhindernis sowie ein Graben zu überwinden, bevor man die Richtung wechselt und auf das durch Bunker geschützte Grün zuspielt.
Backnine entstand mit Platzeröffnung 1991
Bahn zwei beginnt mit einem schönen Ausblick auf den Bahnverlauf. Zunächst ist ein Teich zu überspielen, bevor man vom Fairway aus weiter dem Ziel zustrebt. Die dritte Bahn ist eine der schwierigsten des gesamten Platzes: Sie biegt nach einem Wasserhindernis nach rechts ab, das Grün ist jedoch vom Fairway aus kaum zu erreichen, da hohe Bäume den direkten Weg versperren. Loch 6 ist taktisch anspruchsvoll. Bei etwa 190 Meter vom Herrenabschlag befindet sich ein Teich. Die meistens Spieler*innen werden hier wohl vorlegen, um dann mit dem zweiten Schlag aufs oder in die Nähe des Grüns zu schlagen. Mit den kurzen Bahnen 7 und 9, die Möglichkeiten zum Angriff auf die Fahne bieten, beendet man die „Front nine“.
Die zweiten neun Löcher, die bereits mit der Platzeröffnung 1991 entstanden, folgen einem anderen Layout: Es gibt vornehmlich gerade, lange Bahnen, auf denen versteckte Bunker die Grüns bewachen. Wasser spielt kaum noch eine Rolle. Die ersten beiden Löcher spielen sich relativ gerade. Auch Bahn 12 verläuft über circa 210 Meter vom gelben Abschlag geradeaus. Das Reizvolle liegt hier in dem plötzlichen Geländegefälle, wodurch das zunächst versteckte Grün, in einem kleinen Tal liegend angepeilt werden muss.
Einladende Atmosphäre und angenehmer Spielfluss
Das folgende 13. Loch könnte als „signature Hole“ der Anlage gelten. Hier wird vom Abschlag zunächst eine kleine Senke überwunden, bevor der Ball, nach circa 140 Meter, auf dem Grün platziert werden kann. Ein sehr schönes Loch, das zusätzlich durch ein stark onduliertes Grün gefällt. Die restlichen Bahnen folgen dem Schema der übrigen „Back nine“ bevor man auf der 18 mit einem leichten „dog leg“ nach links, in dessen „Knick“ eine Baumgruppe das Anspielen des Grüns zusätzlich erschwert, die Runde beendet.
Der Platz ist auch Anfang des Jahres in einem recht guten Zustand, ohne Maulwurfhügel und andere störende natürliche Hindernisse. Die Grüns sind nicht ganz so schnell, aber recht spurtreu. Eine wahre Freude nach Monaten des vergeblichen Zielens auf holprigen Wintergrüns! In gut vier Stunden ist eine Runde in einem Zweierflight leicht zu absolvieren.
Für die Materialpflege steht nach dem 18. Loch ein ausreichend großes Areal mit Kompressor, Wasserbassin und Bürsten zur Verfügung! Abgerundet wird die Anlage durch eine großzügige Driving Range hinter dem sog. Schultenhof, mit überdachten Abschlägen und gut sichtbaren Weitenmarkierungen. Das Puttinggrün befindet sich etwas dezentral hiervon am ersten Abschlag.
Fotos: Frank Biller
Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/