Münsterland – Swing #1: Golfclub Wasserschloss Westerwinkel – Golfen in familiärer Atmosphäre
In einer Serie über die Golfclubs des Münsterlandes berichtet „Der Freizeitgolfer“ Frank Biller auf 123golfsport über seine Erfahrungen auf den Golfanlagen im Nordwesten der Republik. Den Anfang macht der GC Wasserschloss Westerwinkel, der nicht nur mit dem namensgebenden Bauwerk punktet, sondern auch eine beeindruckende Nachwuchsarbeit an den Tag legt.
„Golf spielen, Freunde treffen“ so lautet das Motto des Golfclubs Wasserschloss Westerwinkel, circa 30 Kilometer südlich von Münster gelegen. Dass dieser Leitspruch gelebt wird, zeigt sich bereits bei der Ankunft im Clubsekretariat: Freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfangen den Golfgast und geben ihm das Gefühl, willkommen zu sein. Über die Buchungsplattform PC Caddie wurde bereits im Vorfeld eine Startzeit reserviert, das Greenfee vor Ort entrichtet. Die Preise entsprechen den üblichen Kosten und variieren zwischen 60 und 80 Euro pro Runde. Anfang März ist es günstiger, da ein Wintergreenfee von 40 Euro erhoben wird.
Der Weg zum 1. Abschlag führt vorbei an dem barocken Wasserschloss Westerwinkel. Der Gebäudekomplex aus dem 17. Jahrhundert wird noch häufiger auf der Runde zu betrachten sein, denn die 18 Bahnen kreisen um das Schloss sowie dessen Nebengebäude wie Vorburg, Orangerie oder Glockenturm. Besonders reizvoll ist die Ansicht von Süden auf das Schloss mit seinen sogenannten Steinkreuzfenstern im Ober- und Erdgeschoss, die man auf dem Fußweg zwischen den Bahnen 9 und 10 betrachten kann.
Sommergrüns sind früh im Jahr bespielbar
Der Orientierung auf dem Platz dienen Grafiken und Drohnenaufnahmen, die mittels QR-Codes auf dem Handy abgerufen werden können. Dieses komfortable und zeitgemäße Angebot ersetzt das klassische, gedruckte Birdie-Book. So ist man an jeder Stelle der Anlage über den Verlauf der Bahnen bestens informiert. Dies hilft besonders auf den Löchern, auf denen man „blind“ spielen muss, da der Geländeverlauf einen Blick über das gesamte Fairway bis hin zum Grün verhindert. Diese Situation findet sich zum Beispiel auf den Bahnen 1, 2, 4, 9 und 14, allesamt Doglegs mit leichten Höhenunterschieden. Andere Spielbahnen laden dagegen eher zu ungezwungenen Schlagabfolgen ein: Die Fairways sind breiter angelegt und verlaufen in nahezu gerader Richtung. Hier kommen seitliche Hindernisse wie Bunker oder Bäume sowie Gräben ins Spiel.
Ein gestalterisches Highlight stellt die Bahn 8 dar: Hat man den Abschlag auf dem Fairway platziert und dabei im günstigsten Fall den quer über die Bahn laufenden Graben passiert, muss man entscheiden, mit dem zweiten Schlag das Grün zu attackieren oder doch lieber vorzulegen. Das landschaftlich schön angelegte Green wird rechts durch ein Wasserhindernis und frontal durch einen Graben sowie kleinere Bunker verteidigt.
Unerwartet bietet sich den Golferinnen und Golfern am Ende der Runde noch ein besonderer Leckerbissen: Der Abschlag der 18. Bahn, die sich als Dogleg rechts zum Clubhaus zurück windet, liegt mehrere Höhenmeter über dem Fairway. Man schlägt quasi in ein „Tal“ ab und muss die zusätzlichen Meter berechnen, die der Ball durch diese topographische Besonderheit fliegt. Ansonsten landet man innerhalb der Landing-Zone schnell in den dort verteilten Bunkern oder, bei der Wahl der „Tiger Line“, in einem kleinen See. Bei günstigem Verlauf erreicht man mit dem dritten Schlag das von einem Wassergraben und Bunkern umgebene Grün.
Auf dieser finalen Bahn zeigt sich ein taktisches Mittel des Platzlayouts: In Westerwinkel liegen die gelben Abschläge teilweise versetzt beziehungsweise so tief in von Bäumen umgebenen „Nischen“, dass der direkte Schlag aufs Fairway ungleich schwieriger ist, als von den blauen. Dies sollte beim persönlichen Coursemanagement berücksichtigt werden.