Nach großem Drama: Niklas Nørgaard gewinnt Betfred British Masters
Der 32-jährige Niklas Nørgaard holt sich beim Betfred British Masters – hosted by Nick Faldo – seinen ersten Sieg auf der DP World Tour. Der Deutsche Maximilian Rottluff landet überraschend in den Top Ten. Nach den ersten beiden Runden sah vieles nach einem Sieg von Tyrell Hatton aus.
Mit Runden von 69 und 65 hatte der Engländer sich an die Spitze gesetzt. Der Moving Day ließ diesen Traum zerplatzen. In Runde 3 kam er nicht richtig in den Tritt. Auf den ersten zwölf Bahnen musste er bereits vier Bogeys notieren. Als auf dem Par 4 der Bahn 13 auch noch ein Triple Bogey hinzukam, war es für ihn vorbei. Die folgenden zwei Birdies konnten nicht mehr viel retten und Hatton wurde mit einer 76 für den Tag nach hinten durchgereicht. Am Finaltag musste er – ebenfalls auf einem Par 4 – sogar ein Doppelpar und am Ende eine 74 notieren, so dass es für ihn lediglich zu einem geteilten 18. Rang reichte.
Der Moving Day gehörte Niklas Nørgaard. Mit einer 64 erstürmte er das Leaderboard und setzte sich mit einem Vorsprung von vier Schlägen vom Rest des Feldes ab. Er ging mit seinen Kontrahenten Thriston Lawrence aus Südafrika und dem Franzosen Jeong Weon Ko in die Finalrunde, die der Däne nicht wirklich überzeugend begann. Zwei Bogeys und ein Birdie auf den Front Nine reichten gerade so, um die Führung zu behalten. Seine Verfolger kamen zeitweise bis auf einen Schlag an ihn heran. Nach zwei Birdies auf den Par-3-Bahnen der Back Nine konnte er aber den ursprünglichen Vorsprung von vier Schlägen wiederherstellen.
Nørgaards Drama an der 15
Alles sah schon nach einem Durchmarsch für den Dänen aus, als sich auf dem Par 5 von Bahn 15 plötzlich ein Drama abzeichnete. Nørgaard lag mit seinem zweiten Schlag nur wenige Meter vom Grün entfernt. Ein Pitch und ein Putt und er hätte den Vorsprung weiter ausbauen können.
Stattdessen zeigte er plötzlich Nerven. Der Pitch misslang und landete nochmals außerhalb des Grüns. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Der anschließende Chip flog gerade einmal zwei Meter weit. So weit – so gut. Allerdings folgte ein weiterer misslungener Chip, bei dem sich der Ball nur 50 Zentimeter weit bewegte. Immer noch außerhalb des Grüns zog er nun den Putter, konnte den Ball jedoch immer noch nicht versenken. Am Ende notierte er auf dem Par 5 eine 7 und verlor zwei Schläge auf seinen Verfolger Lawrence, der zeitgleich ein Par auf dieser Bahn spielte.
Man of the day – Rasmus Højgaard
Zwischenzeitlich hatte sich jedoch Rasmus Højgaard als „Man of the day“ herausgestellt.
Als der letzte Flight noch auf dem Platz war, hatte sich der junge Däne bereits mit vier Birdies auf den letzten fünf Bahnen verabschiedet. Mit der besten Runde des Tages (-7 (65)) ging es ins Clubhaus. Højgaard konnte sich mit einem Gesamtergebnis von -12 am Ende über den alleinigen dritten Platz freuen und verwies Ko auf Rang 4.
Nørgaard nun Sechster im Race to Dubai
Niklas Nørgaard bewies jedoch Nerven aus Stahl. Er lochte auf Bahn 16 sensationell einen Putt aus circa neun Metern zum Par und spielte auf dem darauffolgenden Par 5 der Bahn 17 ein Birdie. Die Ordnung war wiederhergestellt, denn er ging dadurch mit zwei Schlägen Vorsprung auf Lawrence auf die Schlussbahn.
Sowohl Nørgaard als auch Lawrence spielten am Finaltag nicht ihr bestes Golf. Dem Dänen reichte jedoch ein Par auf der Schlussbahn, um nach Thomas Bjørn und Thorbjørn Olesen zum dritten dänischen Sieger bei der Betfred British Masters zu werden. Mit dem Sieg rückt er auf Platz 6 der Race to Dubai Rangliste UND an die Spitze der aktuellen Ryder Cup Punkteliste vor.
Rottluff sensationell Neunter – Titelverteidiger Hillier abgeschlagen
Für eine Überraschung sorgte der Deutsche Maximilian Rottluff. Dank einer nahezu lupenreinen 67 mit sieben Birdies und einem Doppelbogey stürmte er noch in die Top Ten. Sein Gesamtergebnis von -5 sicherte ihm den geteilten neunten Rang. Marcel Siem erspielte sich mit -1 Rang 31. Von der deutschen Delegation kam Maximilian Kieffer (39.), Hurly Long (61.), Freddy Schott (77.) und Jannik de Bruyn (78.) ins Wochenende. Alle weiteren deutschen Spieler schafften den Cut leider nicht. Der Titelverteidiger Daniel Hillier konnte seine Leistung des Vorjahres nicht wiederholen. Für ihn reichte es mit einem Gesamtergebnis von +3 nur für den geteilten 53. Platz.
Foto: AFP