Nordseeswing: Der Golfclub Wilhelmshaven-Friesland e.V. – Teil 1

Das Clubhaus GC Wilhelmshaven bei einer Gartenfeier

Unter dem Motto „sportlich, familiär, gesellig“ bietet der GC Wilhelmshaven-Friesland e.V. seit dem Jahr 2000 entspannte Golfstunden in Nordseenähe. 123golfsport hat sich die Anlage einmal näher angeschaut.

Platzverhältnisse

Es weht eine steife Brise, als wir uns auf die 18 Loch-Runde im GC Wilhelmshaven-Friesland e.V. begeben. Obwohl das Wetter mitspielt, merkt man den Einfluss der nahen Nordsee. Windstille scheint es hier nicht zu geben. Auch die Natur passt sich den Gegebenheiten an: Wir spielen vorbei an windschiefen Bäumen, fahnden nach unseren Bällen im Schilfgras und beobachten Seevögel bei der Nahrungsaufnahme. Insgesamt ist die Vegetation recht spärlich. Fast wie auf einem Links-Course.

Spieler*innen erleben hier den typisch „herben Charme der friesischen Landschaft“, wie es auf der Vereinsseite heißt. Fairways und Grüns sind in einem guten Zustand. Auch im Sommer konnte man auf einer grünen Wiese spielen. „Das liegt an dem Untergrund, dem Kleiboden, der die Feuchtigkeit aufsaugt und speichert“, erklärt Michael Hibbeler. Er ist Vizepräsident des Clubs und für Marketing und Public Relations zuständig.

Ein großes Ziegelgebäude und im Vordergrund sieht man ein Vordergarten

Jedes Loch hat seinen eigenen Namen

Die 18 Loch winden sich in zwei Schleifen um das Clubhaus herum. Erdacht und umgesetzt vom Münsteraner Golfplatzdesigner Christoph Städler. Wir spielen die vorderen neun Löcher vom ersten Abschlag aus in einer langen Rechtskurve. Kennzeichnend für die Bahnen sind breite Fairways, die von Wasserhindernissen begleitet werden. Sie enden in großen Grüns, die nicht übermäßig onduliert sind. Auf den „front nine“ gefallen uns die „7“ und die „9“ am besten. In Wilhelmshaven haben die Bahnen neben den Nummerierungen auch Namen: So heißt die drittletzte Bahn beispielsweise „Am grossen Fedderwarder Tief“, ein Verweis auf den gleichnamigen, nahegelegenen Wilhelmshavener Stadtteil.

Das Birdiebook im clubeigenen Webauftritt empfiehlt für dieses Dogleg bei guten Lagen einen Schlag über das rechtsliegende Wasser. Wir aber nutzen den „Umweg“ durch den Knick der Bahn. Sicher ist sicher. Trotzdem ist das Grün in vier Schlägen erreichbar. Die letzte Bahn, „Im Schwarzen Hamm“, windet sich vom Abschlag aus nach links dem Clubhaus zu. Insgesamt drei Gräben sind hier zu überwinden. Der letzte rahmt das als Plateau gestaltete Grün quasi wie ein Inselgrün ein. Wir finden: ein spielerisch und landschaftlich reizvoller Abschluss der ersten neun Löcher.

Eine Golfwiese mit einem Baum der mitten im Teich steht

Auf den „back nine“ geht’s ins Karussell

Auf den „back nine“ ändert sich das Landschaftsbild kaum. Wir bewegen uns in einem Linksbogen zum Clubhaus zurück. Bahn 12, ein schönes Par 5, ist wiederum ein Dogleg: Der sogenannte „Gosehals“ (Gänsehals) ist von den gelben Abschlägen aus 398m lang. Hier können Longhitter den Knick mit dem Abschlag überspielen. „Otto Normalgolfer*innen“ werden zunächst geradeaus schlagen und sich dann dem großen Grün am Ende der Bahn zuwenden.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, befindet sich in der „landing zone“ der Longhitter eine Glocke, die wir vorsichtshalber betätigen. Man weiß ja nie, wie lang der nachfolgende Flight abschlägt. Als gestalterischen Kunstgriff sind die Bahnen 14 und 15 zu bezeichnen. Sie werden wie ein „Karussell“ um ein langes Wasserhindernis herumgespielt. Auf der letzten geraden und breiten Bahn „An der Wurt“ geht es für uns dann zurück zum Clubhaus. Hier wartet noch ein großes, von Bunkern gut bewachtes Grün als krönender Abschluss auf uns.

Golfrunden zu erschwinglichen Preisen

Das vom GC Wilhelmshaven-Friesland e.V. erhobene Greenfee entspricht dem Durchschnitt von 18 Loch-Anlagen. Wir zahlen unter der Woche 50 Euro, an den Wochenenden wären 10 Euro mehr fällig. Besondere Tarife gelten für Schüler*innen, Auszubildende und Student*innen. Sie müssen i.d.R. nur die Hälfte des üblichen Greenfees entrichten. Darüber hinaus gibt es besonders für Nordsee-Touristen interessante Mehrfachkarten für 9- oder 18 Loch-Runden. Auch Trollies und E-Carts kann man sich gegen Gebühr leihen.

Eine Sitzbank mit blauen Füßen und neben der Bank steht eine Golftasche

Moderne Golfanlage in historischem Ambiente

Neben dem abwechslungsreichen Platz bietet der GC Wilhelmshaven-Friesland e.V. seinen Mitgliedern und Gästen eine moderne Golfanlage. Sie verfügt über eine breite Driving Range und ein großzügiges Übungsgelände für das Kurzspiel. Das 18 Loch Putting Grün, das kreisrund angelegt ist, gefällt uns besonders gut.

Das Clubsekretariat, die Umkleideräume und sanitären Anlagen sowie die Clubgastronomie befinden sich in einem historischen Gebäude. Das denkmalgeschützte Wohnstallhaus von 1759 ist in Teilen noch im Originalzustand erhalten und verbindet so Historie und Moderne. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt das Ehepaar Veltin, das die Gastronomie im letzten Jahr übernommen hat. Ihr „Birdies“ steht für regionale und saisonale Küche und lockt auch Nichtgolfer*innen in die frisch renovierten Gasträume. Auf der Clubhausterrasse mit Blick auf das 18. Grün können wir entspannt die eigene Runde Revue passieren lassen.

  • Achtung: In Teil 2 unseres Porträts des GC Wilhelmshaven-Friesland beleuchten wir die Geschichte des Golfclubs genauer.

Titelbild: GC Wilhelmshaven

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

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